Europa League

Frankfurts Reschke kritisiert Sevilla: "Extrem gesundheitsgefährdend"

Wassermangel beim Finale - Zusagen wurden nicht eingehalten

Frankfurts Reschke kritisiert Sevilla: "Extrem gesundheitsgefährdend"

Kritik für UEFA und Ausrichter Sevilla: Der künftige Eintracht-Vorstand Philipp Reschke (re.).

Kritik für UEFA und Ausrichter Sevilla: Der künftige Eintracht-Vorstand Philipp Reschke (re.). picture alliance

Schon während des Spiels reichte die Eintracht laut Reschke Protestnoten bei der UEFA ein. "Wir haben uns wüst beschwert und sind da auch gewaltig hinterhergestiegen", berichtet der unter anderen für die Sicherheit und Spieltagsorganisation zuständige Justiziar. Es habe daraufhin immer mal wieder kleinere Wasserlieferungen gegeben. "Dann ging ein Kiosk mal für fünf Minuten auf, doch die Wasservorräte waren nach kürzester Zeit verbraucht. Peu à peu bekamen wir mit, dass die Rangers auf ihrer Seite das gleiche Schicksal erlitten haben. Die UEFA hat versprochen, das aufzuarbeiten. Diese Vorfälle sind auch nicht im Sinne des Verbandes", sagt Reschke.

Alle Beteiligten seien "mit viel Glück und Disziplin der Zuschauer haarscharf an einer deutlich schlimmeren Geschichte vorbeigeschrammt". Doch auch so spielten sich dramatische Szenen ab, Fans dehydrierten oder tranken ungesundes Wasser auf den Toiletten, was wegen eines Wasserrohrbruchs schließlich auch nicht mehr möglich war. "Was manche Fans durchgemacht haben, hat sich als extrem gesundheitsgefährdend herausgestellt", betont Reschke.

Als Veranstalter trage die UEFA zwar die Gesamtverantwortung, allerdings sieht der 49-Jährige nicht zuletzt auch den FC Sevilla in der Verantwortung. "Uns war schon klar, dass die Ursache dafür nicht unmittelbar bei der UEFA zu suchen ist, sondern bei den beteiligten Dienstleistern. In dem Fall fungiert ein Stadionbetreiber, beziehungsweise der FC Sevilla, wie ein Dienstleister für die UEFA - der das Stadion und die Cateringinfrastruktur zur Verfügung stellt", erläutert Reschke - und wird deutlich: "Da hat man schlicht und ergreifend nicht das erfüllt, was noch in den Meetings am Morgen und auch zwei Tage davor offiziell und protokolliert zugesagt wurde. Trotz sehr deutlicher Hinweise auf die Temperaturen und den voraussichtlichen Bedarf an Wasser und Getränken waren sie schlicht nicht da. Eine Stunde vor Spielbeginn waren die Kioske überwiegend geschlossen, das ist außergewöhnlich …"

Auch der Eintracht droht ein Nachspiel

Derweil droht auch der Eintracht ein Nachspiel, und zwar wegen des Abbrennens von Pyrotechnik in mehreren Europa-League-Spielen und dem Platzsturm nach dem Abpfiff des Halbfinal-Rückspiels gegen West Ham United. Zur Erinnerung: Wegen Böllerwürfen beim Heimspiel gegen Royal Antwerpen am 25. November 2021 belegte die UEFA die Hessen mit einer für zwei Jahre zur Bewährung ausgesetzten Blocksperre im Unterrang des Heimbereichs. Es wäre bitter, ausgerechnet das erste Champions-League-Heimspiel der Vereinsgeschichte nicht vor vollen Rängen bestreiten zu können.

Julian Franzke

Oliver Glasner

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