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Trotz Adi Hütters Mahnung: Nur wenige Lichtblicke

Frankfurt verliert Test gegen Nürnberg 0:2

Trotz Hütters Mahnung: Nur wenige Lichtblicke

Felix Lohkemper (l.) im Zweikampf mit Marijan Cavar.

Felix Lohkemper (l.) im Zweikampf mit Marijan Cavar. imago images

Am Mittwoch hatte Trainer Adi Hütter noch mahnende Worte gesprochen und auf die Nicht-Leistung gegen Würzburg zurückgeblickt. "Nach dem Spiel gegen Würzburg hatte ich die Nase voll. Die Jungs bekommen Spielpraxis und die Chance, sich in einem Spiel zu zeigen. Wenn ich das Retour bekomme, muss ich ehrlich sagen: Dann trainiere ich lieber, denn dann ärgere ich mich nicht. Ich erwarte mir gegen Nürnberg ein anderes Spiel", forderte der Coach und führte aus: "Wir können auch 0:2 verlieren, mir geht es darum, wie sich die Spieler präsentieren."

Die erste Hälfte war noch okay. Hütter hatte seine Elf nicht im gewohnten 3-5-2, sondern in einer 4-2-3-1-Grundordnung aufgeboten. Frankfurt kontrollierte das Geschehen und kam zu einigen gefährlichen Abschlüssen. Der vor der Pause auffällig engagierte Dominik Kohr hatte nach einem Doppelpass mit Bas Dost die erste gute Chance auf dem Fuß, scheiterte aber an FCN-Keeper Christian Früchtl. Zwei weitere Tormöglichkeiten leitete Zehner Ajdin Hrustic mit feinen Pässen auf Erik Durm (27.) und Timothy Chandler (42.) ein. Doch auch auf der anderen Seite wurde es brenzlig: In der 26. Minute schoss Fabian Nürnberger nach einem Fehlpass von Tuta an den Pfosten, den Nachschuss verzog Hanno Behrens. Zehn Minuten später landete nach einem Freistoß ein zu kurz geratener Klärungsversuch von Timothy Chandler bei Ansger Sörensen, dessen wuchtigen Schuss SGE-Keeper Elias Bördner klärte.

Geis bringt den Club in Führung

Zur Pause wechselte FCN-Trainer Robert Klauß fast komplett durch und brachte neun frische Kräfte, Hütter nahm zunächst keine Veränderungen vor. Nach dem Wiederanpfiff und dem schnellen 0:1 kippte die Partie zugunsten der Gäste. In der 47. Minute hatte Hrustic den Ball im Mittelfeld leichtfertig verloren, Sekunden später zappelte der Ball im Netz. Der eingewechselte Johannes Geis fasste sich aus knapp 30 Metern ein Herz und zog ab, Torhüter Bördner sah bei diesem haltbaren Schuss nicht gut aus. Insgesamt baute die Eintracht nun deutlich ab, gefährliche Aktionen im letzten Drittel waren Mangelware. Hrustic war kaum noch zu sehen, auch über die Außenbahnen entfachte Frankfurt zu wenig Druck und Durchschlagskraft. Danny da Costa, Erik Durm und Chandler konnten kein Empfehlungsschreiben abgeben.

Die Angriffsbemühungen litten auch darunter, dass nach 64 Minuten Youngster Jabez Makanda für Dost in die Partie kam. Der 19-Jährige ist weit weg von der Bundesliga und versprühte keinerlei Gefahr. Ganz anders der Club: Per Kopfball hätte Noel Knothe bereits in der 76. Minute das 2:0 erzielen können. Auch bei dieser Chance wirkte Bördner unsicher. Die Entscheidung fiel zehn Minuten später nach einem Konter: Fabian Schleusener flitzte nach einem Frankfurter Ballverlust die linke Seite entlang und bediente in der Mitte den Torschützen Felix Lohkemper, der von Evan Ndicka nicht energisch genug verfolgt wurde.

Hübner lobt Ndicka und Tuta

Unterm Strich zählte Ndicka wie auch Tuta aber noch zu den besseren Spielern. "Beide haben es gut gemacht, auch Hrustic bot sich in der ersten Hälfte an", lobt Bruno Hübner. Der Sportdirektor bemängelt indes auch: "Insgesamt sieht man, dass uns in solchen Spielen die Tiefe fehlt. Wir tun uns schwer gegen Mannschaften, die hinten drinstehen." In solchen Tests sei das Ergebnis sekundär, "viel wichtiger ist, dass man Spielpraxis bekommt, gerade jene Spieler, die nicht regelmäßig eingesetzt werden". Das ist korrekt. Die Leistung gegen den Sechzehnten der 2. Liga war insgesamt aber nicht zufriedenstellend.

Julian Franzke