Tennis

Billie Jean King Cup Finals: Fragen und Antworten

Nachfolgewettbewerb des Fed Cup in Sevilla

Fragen und Antworten zur Finalrunde im Billie Jean King Cup

Das deutsche Team ist in Sevilla dabei.

Das deutsche Team ist in Sevilla dabei. IMAGO/Paul Zimmer

Der Billy Jean King Cup ist der wichtigste Wettbewerb für Nationalmannschaften im Damentennis. 2020 wurde der zuvor als Fed Cup (bis 1995 Federation Cup) bekannte Wettbewerb zu Ehren der zwölfmaligen Grand-Slam-Siegerin im Einzel Billy Jean King umbenannt. Ab Dienstag finden die Finals in Sevilla statt - mit deutscher Beteiligung.

Wie ist der Modus?

Die Mannschaften kämpfen in vier Dreiergruppen den Einzug ins Halbfinale am Samstag, für das sich nur die Vorrundenersten qualifizieren. Gespielt werden in jedem Duell je zwei Einzel und wenn nötig ein entscheidendes Doppel. Das Finale im Estadio de La Cartuja in der andalusischen Hauptstadt steigt dann am Sonntag.

Wer schlägt für Deutschland auf?

Ein bewährtes Team. Bewährt deshalb, weil sich die gleichen Spielerinnen im April mit 3:1 gegen das leicht favorisierte Brasilien durchsetzten und somit die Qualifikation für Sevilla eintüteten. Angeführt wird die Auswahl des Team-Kapitäns Rainer Schüttler von der Weltranglisten-58. Tatjana Maria (Bad Saulgau). Laura Siegemund (Metzingen) ist die zweite Top-100-Spielerin im Aufgebot, das durch Anna-Lena Friedsam (Neuwied), Eva Lys (Hamburg) und Jule Niemeier (Dortmund) komplettiert wird.

Wer sind die deutschen Gegner?

Italien und Frankreich. Neben den von der Weltranglisten-29. Jasmine Paolini angeführten Italienerinnen bekommen es Maria und Co. am Freitagvormittag mit Frankreich zu tun (10 Uhr). Caroline Garcia, ihres Zeichens US-Open-Halbfinalistin von 2022 und aktuelle Nummer 20 der Welt, dürfte im Einzel nur schwer zu knacken sein - der Rest des Teams aber ist von der Weltspitze ein gutes Stück entfernt.

Wie sind also die deutschen Chancen?

Vermutlich, so ehrlich muss man sein, dennoch eher gering - das weiß auch Teamchef Schüttler: "Italien und Frankreich verfügen beide über sehr starke Mannschaften mit Weltklassespielerinnen im Team. Sicherlich sind wir in der Gruppe nicht der Favorit", sagte er im Rahmen der Kaderbekanntgabe.

Was könnte zum Problem werden?

Die strapaziöse Anreise von Hoffnungsträgerin Siegemund. Die formstarke Doppelspezialistin ist auch für das Einzel eine heiße Kandidatin - doch sie wurde zum Opfer des Terminchaos im Welttennis. Erst am Montagabend triumphierte sie bei den an der Seite ihrer Partnerin Wera Swonarewa bei den WTA-Finals - und das im mexikanischen Cancun. Ihre Ankunft im knapp 8000 km Luftlinie entfernten Sevilla wurde für Dienstagabend erwartet. "Brutal" sei dies, wie Bundestrainerin Barbara Rittner im SID-Gespräch befand. Es sei "erneut ein Trauerspiel, dass die Spielerinnen darunter leiden, dass sich ITF und WTA nicht besser abstimmen können", kritisierte die 50-Jährige.

Und wer holt den Titel?

Vielleicht zum zwölften Mal Tschechien. Die Mitteleuropäerinnen gehen trotz des Ausfalls von French-Open-Finalistin Karolina Muchova als Topfavoritinnen in die Finalrunde. Wimbledonsiegerin Marketa Vondrousova schlägt ebenso auf wie die siebenfache Grand-Slam-Siegerin im Doppel Barbora Krejcikova, die zudem 2021 in Paris im Einzel triumphierte. Erster Vorrundengegner ist Titelverteidiger Schweiz.

sts, sid