West

Münster an die Spitze - RWO verliert 1:3 und zwei Mann

Regionalliga West - 7. Spieltag

Münster an die Spitze - RWO verliert 1:3 und zwei Mann - Aachen gewinnt Traditionsduell

Erzielte gegen Köln II drei Treffer für Preußen Münster: Henok Teklab (hier ein Archivfoto)

Erzielte gegen Köln II drei Treffer für Preußen Münster: Henok Teklab (hier ein Archivfoto) IMAGO/Nico Herbertz

Im einzigen Sonntagsspiel gewann Alemannia Aachen das Traditionsduell bei der SG Wattenscheid verdient mit 2:1. Ramaj brachte die Gäste in der 24. Minute mit seinem Kopfball in Führung, davor erhielt Mause bei seiner Flanke nur Begleitschutz. Auch danach hatte Aachen mehr vom Spiel, einzig ein weiterer Treffer wollte der Alemannia nicht gelingen. Joker Sané konnte so in der 78. Minute für den Ausgleich sorgen, als er Heinze im Laufduell abschüttelte und die Kugel im kurzen Eck versenkte. Allerdings konnte der Gast wenig später zurückschlagen. Ein Abwehrversuch landete bei Held, der aus 20 Metern nicht fackelte und zum Sieg traf (84.). In den Schlussminuten wurde es dann hektisch. Andzouana (89.) und Wilton (90.+3) flogen bei Aachen vom Feld, aber auch in Überzahl kam Wattenscheid nicht mehr gefährlich vor das Gästetor.

Am Samstag bot sich dem SC Preußen Münster gegen die  U 21 des 1. FC Köln die Gelegenheit auf Platz eins zu springen. Doch die Gäste setzten in der 4. Minute die erste Duftmarke. Nach einer Hereingabe von links landete der Ball über Umwege bei Mittelstädt, der die Kugel ins Tor lenkte. Münster antwortete wütend, doch Wooten scheiterte in der 8. Minute an der Latte. Als die Partie zu verflachen drohte, ließ Wooten in Minute 20 erneut das Gebälk klingeln, diesmal per Kopf. Mit einem scharfen, wenngleich nicht ganz unhaltbaren Schuss von der linken Strafraumkante gelang Teklab in der 25. Minute nach einer kurz ausgeführten Ecke der Ausgleich. Preußisches Haareraufen war in der 39. Minute erneut angesagt, jetzt köpfte Hahn an den Kölner Pfosten. Der erste Durchgang endete für die Adlerträger aber versöhnlich, nach schneller Kombination hielt Bouchama in der 41. Minute die Fußspitze hin und drehte das Spiel.

Die kleinen Geißböcke spitzten in der Halbzeit offenbar ihre Hörner und drückten auf den Ausgleich. Der fiel in der 60. Minute, Schmid stand im Strafraum richtig und netzte ein. Mit Anbruch der Schlussviertelstunde schalteten die Preußen einen Gang höher und kamen wieder zu besseren Abschlüssen. Einen davon nutzte Teklab zum 3:2, der nach langem Ball um Sekundenbruchteile vor FC-Torwart Urbig am Ball war und ihn über die Linie spitzelte. Teklab setzte in der Nachspielzeit noch einen drauf, uneinholbar sprintete er aus der eigenen Hälfte nach vorne und hatte noch genug Kraft, um seinen dritten Treffer, der gleichbedeutend mit dem 4:2-Endstand war, zu erzielen. Münster führt damit die Liga an und hat sogar im Vergleich zu seinen Verfolgern ein Spiel mehr in der Hinterhand.

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In der Bringschuld stand der Wuppertaler SV gegen das noch punktlose Schlusslicht SV Straelen. Nach zähen Wochen mit vier sieglosen Regionalliga-Spielen sollte endlich mal wieder ein Sieg her. Früh untermauerte der WSV das mit Taten. Pires legte einen Freistoß auf Stiepermann ab, der in der 4. Minute einschoss. Die Führung der Hausherren war verdient, allerdings standen sie sich auch erneut selbst im Weg. Einen kapitalen Fehlpass von Stiepermann nutzte Cirillo in der 25. Minute nach schnellem Umschalten für den Ausgleich. Ein Wirkungstreffer, bis zur Pause riss beim WSV der Faden. Doch mit frischer Kraft steigerte sich Wuppertal im zweiten Durchgang wieder. Königs traf in der 77. Minute das Außennetz, Hagemann kurz darauf den Pfosten. In der 89. Minute erlöste Stiepermann den WSV. Dal legte nach einer schönen Kombination ins Zentrum ab, dort machte der bundesligaerfahrene Routinier alles richtig und erzielte den Siegtreffer.

Rot-Weiß Oberhausen empfing am Samstag die U 23 des FC Schalke 04. Bei RWO kehrte Klaß nach einer längeren Verletzung zurück in die Startelf. Doch die erhoffte Stabilität konnte auch er nicht herbeiführen. In der 13. Minute erhielt Kozuki einen gut getimten Steilpass von Dadashov und brachte die Knappen-Reserve in Führung. Im Gegenzug köpfte Öztürk eine Flanke von Kreyer zum Ausgleich ein. Weiter ging es mit dem Torreigen in Minute 20, als Ivan viel zu unbedrängt durchs Mittelfeld laufen durfte und mit einem platzierten Distanzschuss erneut die Königsblauen jubeln ließ. Heinz zielte in der 36. Minute haarscharf drüber und sah fünf Minuten später wegen einer Notbremse Rot. Jetzt wurde es richtig schwer für dezimierte Oberhausener, die sich in der 50. Minute das 1:3 einfingen. Kankam Kyerewaa zeigte nach einem Steilpass Klaß im Laufduell die Rücklichter und ließ auch Davari keine Chance. Bei Oberhausen machte sich offenbar Frust breit, Holthaus ging in der 60. Minute an der Außenlinie überhart zur Werke und sah die nächste Rote Karte. Fast wären die dezimierten Hausherren auf spektakuläre Weise wieder herangekommen. In der 67. Minute versuchte Davari einen Abschlag direkt zu verwandeln, sein Kollege Novakovic bekam den weiten Ball erst ganz kurz vor der Torlinie zu fassen. In den restlichen Minuten passierte nichts mehr Gravierendes, RWO ist für den Moment im Tabellenmittelfeld zementiert.

Beim 1. FC Düren scheint nach formidablem Start allmählich die Luft zu entweichen. Nach dem 0:3 gegen Lippstadt in der Vorwoche war auch am Samstag beim SV Rödinghausen für den Aufsteiger nichts zu holen. Zu Beginn dominierte noch der SVR. Als Dürens Keeper Theißen mit einem eigenen Mann zusammenstieß, traf Wolff mit seinem Abstauber nur den Pfosten. Nach einer halben Stunde drückte auf einmal der FCD. Ein Lela-Kopfball wurde auf der Linie gerettet, kurz darauf zimmerte Brasnic den Ball an die Latte. In der 49. Minute stand Marceta nach einem Eckball zu frei und köpfte Rödinghausen in Führung. Schon vier Minuten später schlug ein weiterer Kopfball hinter Theißen ein, diesmal durfte sich Wiemann feiern lassen. Das war der Knackpunkt, der SVR steuerte auf den Auswärtssieg zu und konnte es sich auch noch leisten, dass Hoffmeier in der 70. Minute einen Handelfmeter an den Pfosten setzte.

Komplettiert wurde der Samstag von drei weiteren Spielen: Fortuna Düsseldorf II schlug den SV Lippstadt 08, mit 3:1, Ampomah traf dabei doppelt. Der SC Wiedenbrück fügte dem 1. FC Bocholt nach drei ungeschlagenen Spielen wieder eine Niederlage zu. Beim 2:1 trugen sich Ruzgis (41.) und Zahn (72.) in die Torschützenliste ein, der Anschluss von Fakhro (79.) führte nicht mehr zu einer Wende. Rot Weiss Ahlen gab gegen Borussia Mönchengladbach II die frühe 1:0-Führung von Gueye (4.) aus der Hand. Noß (26.) und Müsel (83.) drehten das Match für die Fohlen-Reserve.

Fortuna Köln wie eine Spitzenmannschaft

Fortuna Köln gegen 1. FC Kaan-Marienborn, das war am Freitag ein Duell zwischen mäßig gestartetem Aufstiegsanwärter und einem Liga-Neuling, der nicht nur gut in der Viertklassigkeit angekommen ist, sondern sich gleich auf Platz eins katapultiert hat.

Am Freitag waren die Kräfteverhältnisse aber so verteilt, wie es sich viele Experten vor Saisonbeginn ausgemalt hätten. Die Fortuna suchte gleich mal den Weg in die Offensive und münzte das in der 13. Minute in das 1:0 um. Lange schlug eine präzise Flanke an den Fünfmeterraum zu Lokotsch, und dieser köpfte durchsetzungsstark ein. Übrigens der erste Heimtreffer der Kölner in dieser Saison. Kaan-Marienborn brachte offensiv wenig zustande und hatte Glück, dass Willms nicht schon in der 23. Minute erhöhte, der Fortune wählte unfreiwillig den Außenpfosten. Wenn doch mal was auf das heimische Tor kam, war Weis ein aufmerksamer Rückhalt.

Auch nach der Halbzeit blieben die Domstädter tonangebend. Nach einem Querpass von Budimbu erhöhte Willms viel zu ungedeckt auf 2:0 (57.). Nach gut einer Stunde hätte eine tolle Kombination der Hausherren den dritten Treffer verdient gehabt, aber eine Lange-Flanke ins Strafraumzentrum setzte Batarilo-Cerdic mit einem Scherenschlag neben den Käner Kasten. Ließ Lokotsch in der 82. Minute noch frei auf Torwart Jendrusch zulaufend das 3:0 liegen, schlug er in Minute 90 eiskalt zu und schob eine Vorlage von Nadjombe, der sich über links energisch durchgesetzt hatte, zum letzten Treffer des Abends über die Linie.

stw/dw