Klare Antwort: Ja. Der europäische Fußballverband hat es in vertraglicher Hinsicht in seiner Hand, den Austragungsort des Königsklassen-Finales zu verlegen, wenn unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die wegen ihres Ausmaßes die Durchführung des Finales unzumutbar machen.
Nach kicker-Informationen gab es in älteren Verträgen mit Ausrichterstädten in den Kündigungsbestimmungen jeweils eine sogenannte "Force Majeure"-Klausel. Force Majeure ist Französisch und bedeutet höhere Gewalt. Man darf davon ausgehen, dass diese auch im Kontrakt mit St. Petersburg verankert ist. Allerdings soll die Klausel sehr undefiniert daherkommen.
Sponsoren für EM 2024? Koch spricht von "heikler Situation"
Offensichtlich ist: Nach der neuerlichen Aggression des russischen Präsidenten Vladimir Putin gegen die Ukraine ist eine Entscheidung der UEFA - egal ob in die eine oder in die andere Richtung - hochpolitischer Natur, dazu kämen etwaige wirtschaftliche Folgen. Der russische Energiekonzern Gazprom, der in Putins Heimatstadt St. Petersburg sitzt und auch den FC Schalke sponsert, ist seit längerem enger Partner der UEFA.
Wenn notwendig, wird zu gegebener Zeit eine Entscheidung getroffen.
UEFA
Derzeit listet ihn die Konföderation als offiziellen Sponsor diverser Wettbewerbe (Champions League, Nationalteam Fußball). Auch bei der vom DFB ausgetragenen EURO 2024 firmiert Gazprom als Partner, DFB-Interimspräsident Dr. Rainer Koch sprach von einer "heiklen Situation". Zunächst hatte die UEFA sich klar zum Austragungsort St. Petersburg bekannt, am Dienstagabend aber hinterhergeschoben: "Die UEFA beobachtet die Situation ständig und genau. Wenn notwendig, wird zu gegebener Zeit eine Entscheidung getroffen."
