Die Serie von 15 Champions-League-Siegen am Stück riss am Dienstagabend, aber das konnte der FC Bayern angesichts der Ausgangssituation eigentlich verkraften. Der Triple-Sieger hatte auch schon vor dem 1:1 bei Atletico Madrid den Gruppensieg perfekt gemacht und somit keinen Druck beim ersten Auftritt im neuen Wanda Metropolitano.
"Sehr zufrieden" war Hansi Flick deshalb mit dem Ergebnis, immerhin hatte seine im Vergleich zum 3:1-Sieg in Stuttgart auf neun Positionen veränderte Mannschaft dem spanischen Titelanwärter durch ein spätes 1:1 noch zwei Punkte geklaut. "Wir hatten nach den Einwechslungen von Thomas Müller und Serge Gnabry ein bisschen mehr Dynamik im Spiel nach vorne", erklärte Flick, hatte auf der achtminütigen Pressekonferenz nach dem Spiel aber weitestgehend andere Fragen zu beantworten.
Deswegen hat er die Aufgaben, die wir ihm gegeben haben, auch erfüllt.
Flick über Arrey-Mbi
Zwei 17-Jährige hatte Bayerns Trainer in die Startaufstellung geschmissen, Bright Akwo Arrey-Mbi kam zu seinem Profi-Debüt. "Bright", ordnete Flick auf erneute Nachfrage ein, "ist ein gelernter Innenverteidiger." In Madrid hatte der Deutsch-Engländer jedoch auf der linken Außenbahn im überraschenden 3-4-3-System begonnen. "Deswegen hat er die Aufgaben, die wir ihm gegeben haben, auch erfüllt. Damit waren wir am Ende zufrieden."
Mehrfach betonte Flick, dass "bei uns die Mannschaft im Vordergrund" stehe und "die Erkenntnisse im Trainerteam" analysiert würden, am Ende verpasste der 55-Jährige seinen Youngstern aber dennoch eine kleine Bewertung. Der 19-jährige Angelo Stiller, der in der Schlussviertelstunde seine Champions-League-Premiere feiern durfte, habe "die Bälle gut verteilt und umgesetzt, was wir vorgegeben haben".
Musiala beeindruckt sogar die "Top-Spieler" des FC Bayern
Das größte Lob erhielt jedoch der zweite 17-Jährige, der mit seinen elf Profi-Einsätzen im Vergleich zu Arrey-Mbi fast schon als Routinier daherkam: Bei Jamal Musiala, sagte Flick schnell, "muss ich vorsichtig sein". "Er hat mir sehr gut gefallen. Jamal spielt in München in einer Mannschaft gespickt mit Top-Spielern. Und bei diesen Spielern ist er hochgeschätzt, weil er eine enorme Ruhe am Ball hat, ein starkes Dribbling und im Eins-gegen-eins nur schwer zu stoppen ist."
Der frisch gebackene englische U-21-Nationalspieler müsse zwar "körperlich zulegen, da arbeiten wir dran. Aber was rein fußballerisch zu sehen ist, da kann der FC Bayern sehr zufrieden sein."
