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Weiche Flensburg: "Wir müssen mal Beständigkeit reinkriegen"

Erster Heimsieg im zehnten Anlauf

Flensburg-Trainer Fröhling: "Wir müssen endlich mal Beständigkeit reinkriegen"

Attestierte seiner Mannschaft ein gutes Heimspiel: Flensburgs Trainer Torsten Fröhling (links; Archiv-Foto)

Attestierte seiner Mannschaft ein gutes Heimspiel: Flensburgs Trainer Torsten Fröhling (links; Archiv-Foto) IMAGO/Nordphoto

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Der Flachs blühte. "Seit Torsten Fröhling Trainer ist, haben wir noch kein Heimspiel verloren", bemerkte ein Besucher im Manfred-Werner-Stadion launig. Ein anderer verstieg sich sogar zu der humorigen Bemerkung, Weiche 08 sei eine "Heimmacht". Sie hatten gut lachen beim SC Weiche Flensburg 08 an diesem kalten Freitagabend. Schließlich hatte die Mannschaft gerade im zehnten Anlauf den ersten Heimsieg geschafft, ein schmuckloses 1:0 gegen den Eimsbütteler TV.

Der erste Erfolg vor eigenem Publikum seit dem 6. Mai 2023 - die Erleichterung war zu sehen und zu hören. "Wir sind glücklich", sagte Trainer Fröhling und fügte an: "Die Stimmung in der Kabine ist riesig." Kein Wunder, zuletzt hatte es die Flensburger ordentlich durchgeschüttelt. Nach dem enttäuschenden 1:3 gegen Jeddeloh II, verbunden mit dem Abrutschen auf Platz 15, hatte Sport-Geschäftsführer Christian Jürgensen festgestellt: "Wir stecken im Abstiegskampf und das schon seit Wochen."

Das war zu spüren in der an Höhepunkten eher armen Partie gegen Eimsbüttel. Weiche 08 hatte zwar meist die Spielkontrolle und auch die besseren Torchancen. Eimsbüttels Co-Trainer Jonas Struckmann stellte unwidersprochen fest: "Jeder, der das Spiel gesehen hat, wird mir zustimmen, dass es ein absolut verdienter Sieg für Weiche war." Doch es dauerte eben bis zur 86. Minute, ehe der eingewechselte Winter-Zugang Yusri El-Kandoussi mit seinem Treffer Mitspieler, Trainer, Verantwortliche und Fans erlöste.

"Noch ein langer Weg"

"Große Erleichterung", verspürte der Torschütze, nachdem er Vorlagengeber Bjarne Schleemann gelobt hatte. Der 24-jährige Niederländer hielt sich aber nicht lange mit Genugtuung auf, sondern richtete den Blick in die Zukunft: "Es liegt noch ein langer Weg vor uns." In der Tat, 15 Spiele sind noch zu absolvieren, davon noch eine Menge gegen Teams, die unten drin stehen: Es geht noch je zweimal gegen den SC Spelle-Venhaus und Eintracht Norderstedt, zudem stehen noch (Heim-)Duelle mit dem Bremer SV und Kilia Kiel auf dem Spielplan.

"Fünf, sechs Riesenchancen" habe man gehabt, befand Mittelfeldspieler Mohamed Cherif, auffälligster Spieler auf dem holprigen Platz. Dominic Hartmann, der für den gesperrten Finn Wirlmann die Kapitänsbinde trug, pflichtete ihm bei: "Wir haben es unnötig spannend gemacht. Das war vom Kopf her nicht einfach heute." Trainer Fröhling lobte die Disziplin und Geduld seiner Akteure. Er selbst hatte an einen Sieg geglaubt, auch als es nach 85 Minuten 0:0 stand: "Ich habe zu meinem Co-Trainer Patrick Herrmann gesagt: 'Das gewinnen wir noch.'"

25. SPIELTAG

Punkte eingefahren, Haken dahinter, weiter geht's. "Wir müssen endlich mal Beständigkeit reinkriegen", forderte Fröhling. Bislang war die Saison des SC Weiche 08 eine Berg- und Talfahrt. Guten Auftritten folgten zuverlässig schwache Vorstellungen. Der Ex-Profi ist von der Qualität seiner Mannschaft überzeugt, weiß aber: "Wir müssen es auch auf den Acker bringen." Dazu besteht noch ausreichend Gelegenheit bis zum Saisonende - auch wenn das mit der "Heimmacht" wohl nichts mehr wird.

Ulrich Schröder

Meister der Regionalliga Nord: Wolfsburger Rekordsieger, Lübeck mit bestem Punkteschnitt