DHB-Pokal Männer

Formtief getrotzt: Löwen düpieren Flensburg und stehen im Pokalfinale

Erstes Halbfinale in Köln

Formtief getrotzt: Löwen düpieren Flensburg und stehen im Pokalfinale

Kaum zu halten: Albin Lagergren zog mit den Rhein-Neckar Löwen verdient ins Pokalfinale ein.

Kaum zu halten: Albin Lagergren zog mit den Rhein-Neckar Löwen verdient ins Pokalfinale ein. imago images

Für die treuen Fans des Final Fours im Pokal war es schon ungewohnt: Nach 29 Jahren in Hamburg fanden die Halbfinals am Samstag erstmals in Köln statt. Im ersten der beiden Duelle um ein Finalticket standen sich die Rhein-Neckar Löwen und die SG Flensburg-Handewitt gegenüber. Die Mannheimer waren mit vier Niederlagen in Folge im Gepäck an den Rhein gereist, die SG dagegen hatte seine letzten sechs Pflichtspiele allesamt für sich entschieden.

Das Momentum sprach also eigentlich für die Norddeutschen, doch nach einer komplett ausgeglichenen Anfangsphase steigerten sich die Löwen und zogen bis zur 20. Minute auf 12:9 davon - es war die erste Drei-Tore-Führung in dieser Partie. Und der vermeintliche Außenseiter hielt den Fuß auf dem Gaspedal, über Albin Lagergren und Uwe Gensheimer erhöhte das Team von Trainer Sebastian Hinze schnell auf 16:10 und nahm eine verdiente 19:13-Führung mit in die Kabine. 

Wir kommen nicht schnell genug zurück.

Johannes Golla

Am ARD-Mikrofon haderte Flensburgs Kapitän Johannes Golla: "Wir kommen nicht schnell genug zurück." Was die SG denn besser machen könne? "Alles." Doch auch nach der Pause kam der European-League-Viertelfinalist nicht mehr entscheidend ran. Was auch am überragenden Löwen-Spielmacher Juri Knorr lag, der alleine zehn Treffer erzielte - genauso viele wie Flensburgs Mads Mensah Larsen.

Die Löwen greifen nach ihrem zweiten Titel nach 2018. Schlüssel war neben Knorr eine stabile Abwehr, aus der die Mannheimer besonders vor dem Seitenwechsel häufig zu leichten Treffern aus der ersten Welle kamen. Auch den Ausfall ihres erkrankten Kapitäns und besten Saison-Feldtorschützen Patrick Groetzki steckten die Löwen gut weg: Für ihn tauschten die Rückraumspieler Niclas Kirkelökke und Lagergren im Wechsel auf Rechtsaußen. Beide standen nach 60 Minuten bei je sieben Treffern.

Kurios: Zum bereits sechsten Mal in der 30-jährigen Geschichte des Final-Four-Turniers hieß ein Halbfinale Flensburg gegen Löwen. Mit ihrem ersten Erfolg besiegten die Mannheimer ihren SG-Fluch und zerstörten zugleich eine beeindruckende Serie ihres Gegners: Seit vier Monaten (21 Pflichtspiele) hatte die SG zuvor nicht mehr verloren.

SG Flensburg-Handewitt - Rhein-Neckar Löwen 31:38 (13:19)

Tore für die SG: Larsen 10, Johannessen 5, J. Hansen 4, Röd 4, Golla 2, E. M. Jakobsen 2/1, Mensing 2, Gottfridsson 1, Hald 1
Tore für die Löwen: Knorr 10, Kirkelökke 7, Lagergren 7, Gensheimer 5/1, Kohlbacher 5, L. Nilsson 2, Birlehm 1, Michalski 1
Schiedsrichter: Tobias Tönnies (Stendal)/Robert Schulze (Magdeburg)
Strafminuten: 6 / 8
Disqualifikation: - / -

msc

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