DFB-Pokal

Gedämpfte Stimmung bei Union Berlin nach Khedira-Verletzung

Union-Kapitän muss angeschlagen runter

Fischer über Khedira-Verletzung: "Im Nachhinein ist man immer schlauer"

Verletzte sich in der ersten DFB-Pokal-Runde an der Wade: Union-Kapitän Rani Khedira (re.).

Verletzte sich in der ersten DFB-Pokal-Runde an der Wade: Union-Kapitän Rani Khedira (re.). IMAGO/foto2press

Der Pflichtspielauftakt ist geglückt. Mit 4:0 siegte der 1. FC Union Berlin am Sonntagabend beim mutig auftretenden Regionalligisten FC-Astoria Walldorf in der ersten Runde des DFB-Pokals. "Testspiele sind nun mal Testspiele, heute ging es um was", sagte Trainer Urs Fischer nach Schlusspfiff bei "Sky". Und wie in der Vorsaison lieferte sein Team auch am Sonntagabend - besonders ergebnistechnisch. Im Nachhinein bestimmte aber vor allem eine Szene in der Schlussphase das Stimmungsbild bei den Eisernen.

Rund 15 Minuten vor Abpfiff ging Kapitän Rani Khedira im Duell mit Walldorfs Boubacar Barry ohne Fremdeinwirkung zu Boden und fasste sich an den rechten Unterschenkel. Schnell war klar, für Khedira geht es nicht mehr weiter. Neuzugang Alex Kral ersetzte den Abräumer - ein auch ohne die Verletzung zuvor geplanter Wechsel, wie Fischer berichtete: "Wir haben die Auswechslung vorbereitet. Hätten wir das zwei, drei Minuten eher gemacht... Im Nachhinein ist man immer schlauer."

Fischer: "Es gibt defensiv und offensiv Dinge, an denen wir arbeiten müssen"

Hinter dem Einsatz des Kapitäns stand im Vorfeld der Partie bereits ein Fragezeichen, Fischer sei mit der Aufstellung Khediras aber kein Risiko eingegangen: "Wenn wir das grüne Licht der Ärzte nicht hätten, dann hätte er nicht gespielt. Es war alles okay", erläuterte der 57-Jährige, dessen Leistungsträger nach dem Spiel noch genauer untersucht werden sollte. Eine Diagnose gaben die Köpenicker zunächst nicht bekannt. Mit Lucas Tousart (Oberschenkelverletzung) und Andras Schäfer (Aufbautraining) fehlen derzeit ohnehin zwei zentrale Mittelfeldspieler.

Doch auch sportlich sah der Trainer des Jahres 2023 in allen Mannschaftsteilen noch Luft nach oben: "Es gibt defensiv und offensiv Dinge, an denen wir arbeiten müssen." Gegen den Viertligisten ließ das Unioner Prunkstück der vergangenen Saison, die Defensive (38 Gegentore als geteilter Liga-Bestwert mit dem FC Bayern), zwar keinen Gegentreffer, aber doch immer wieder Torchancen des klaren Außenseiters zu. "Man hat gerade in der zweiten Hälfte gemerkt, dass die Mannschaft einen Gang runtergeschaltet hat, das hat mir nicht so gefallen", analysierte Fischer.

Offensiv hatten zwei seiner Abwehrmänner entscheidenden Anteil am deutlichen und letztlich auch ungefährdeten Sieg. Robin Knoche brach vom Elfmeterpunkt den Bann, kurz vor der Pause zog Diogo Leite den Walldorfern mit seinem gefühlvollen Schlenzer zum 3:0-Halbzeitstand endgültig den Zahn. Für Fischer zählte deshalb vor allem dieses Fazit: "Am Schluss sind wir froh, wir sind eine Runde weiter."

vtr

Bilder zur Partie FC-Astoria Walldorf gegen Union Berlin