Europa League

Fischer lobt die Mentalität - Knoche nimmt Schäfer in Schutz

Union verdient sich erste Punkte in der Europa League

Fischer lobt die Mentalität - Knoche nimmt Schäfer in Schutz

Jubel über den ersten Sieg: Die Union-Profis feiern in Malmö.

Jubel über den ersten Sieg: Die Union-Profis feiern in Malmö. IMAGO/Matthias Koch

Aus Malmö berichtet Jannis Klimburg

Aufgrund der unschönen Szenen auf den Tribünen standen die beachtliche Leistung Union Berlins und die damit verbundenen ersten drei Zähler in der Europa League nach dem Abpfiff nur im Hintergrund. Doch rein sportlich gesehen war der 1:0-Auswärtserfolg in Malmö immens wichtig. Denn so haben die Hauptstädter ihre Chance, europäisch zu überwintern, am Leben gehalten.

"Ich muss der Mannschaft ein großes Kompliment machen. Wie sie auf den Platzverweis reagiert hat, spricht für den Charakter und die Mentalität des Teams", lobte Trainer Urs Fischer, der eine ausgeglichene erste Hälfte hatte mitansehen dürfen. Union hatte sich phasenweise das Leben selbst schwergemacht und beim letzten Pass den besser postierten Mitspieler nicht gesehen.

Knoche: "Für mich war die Pause kein Vorteil"

Hinzu kam der tölpelhafte Platzverweis von Andras Schäfer, der im Kopf wohl schon einen Gedanken weiter war, während seine Füße aber nicht rechtzeitig hinterherkamen. "So was passiert im Fußball. Er macht das nicht mit Absicht", nahm Robin Knoche Schäfer in Schutz und scherzte: "Wenn, dann hat er das Spiel besser gelesen als jeder andere von uns."

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Es war nicht ersichtlich, dass die Hausherren aus der Überzahl einen Vorteil zogen. Zwar verbuchte Malmö in den ersten Minuten des zweiten Durchgangs seine einzigen beiden Hochkaräter der Partie. Aber auch die Gäste waren bis zur Unterbrechung durch die Vorkommnisse auf den Tribünen voll drin im Spiel. "Für mich war die Pause kein Vorteil. Es war nicht so einfach, weil man danach schwere Beine hatte und erst einmal wieder in den Tritt kommen musste", sagte Knoche.

Fischer: "Wichtig war es, die Kompaktheit beizubehalten"

Aber Union nahm die spezielle Situation besser an, wollte "über den zweiten Ball gefährlich werden", wie Fischer berichtete. "Wir wussten, dass wir die eine oder andere Möglichkeit bekommen werden." Und so sollte es dann geschehen: Malmö stand ziemlich hoch, Knoche bediente Sheraldo Becker in den freien Raum, der erstmalig seine Geschwindigkeit ausspielten konnte und danach eiskalt ins lange Eck versenkte.

Die Schweden wirkten daraufhin müde und einfallslos. Auch mit einem Mann weniger präsentierten sich die Eisernen zielstrebiger und gefährlicher im letzten Drittel. Zudem ließ Union in der Defensive nichts mehr anbrennen. "Wichtig war es, die Kompaktheit beizubehalten und sich nicht locken lassen", konstatierte Fischer.

Und so konnten sich die Gäste - trotz der schlimmen Ereignisse auf den Rängen - zumindest ein wenig über den ersten Erfolg in der Europa League freuen. Der allerdings nur wirklich etwas wert ist, wenn die Köpenicker am Donnerstag im Rückspiel gegen Malmö FF in der Alten Försterei den zweiten Sieg folgen lassen.