Hatte früh Grund, sich zu freuen. Adrian Mutu brachte die Fiorentina in Front. picture-alliance
Florenz' Trainer Claudio Cesare Prandelli wechselte im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Siena, wo nur eine B-Elf aufgelaufen war, sechsmal. Zauri, Dainelli und Gobbi verdrängten Comotto, Kröldrup und Pasqual aus der Viererkette, Kuzmanovic und Montolivo flankierten statt Almiron und Donadel Felipe Melo im Mittelfeld, und der in der Liga gesperrte Gilardino stürmte an Stelle von Pazzini.
Bayern-Coach Jürgen Klinsmann änderte seine Elf nach dem 3:1-Sieg gegen Bielefeld lediglich auf zwei Positionen. Statt des Ein-Mann-Sturms setzte der ehemalige Bundestrainer wieder auf zwei Spitzen und bescherte Podolski damit einen Einsatz von Beginn an. Ottl musste dafür auf die Bank, wo sich auch Lell befand, der seinen Platz hinten rechts an Oddo abtreten musste.
Der deutsche Rekordmeister fand zunächst gut ins Spiel, hatte mehr Ballbesitz und hielt Florenz weit vom eigenen Tor entfernt. Die Fiorentina brauchte zehn Minuten, um erste ernsthafte Offensivversuche zu starten, hatte dann aber sofort Erfolg. Zauris Flanke von rechts verlängerte Gilardino per Kopf zu Mutu, der mit links direkt abzog und sehenswert zum 1:0 vollstreckte (11.).
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Bei den Bayern lief fortan gar nichts mehr zusammen. Konstruktiver Spielaufbau war nicht im Ansatz zu erkennen, während die Arnostädter die Partie bestimmten. Gleich zweimal kam Gilardino aus aussichtsreicher Position zum Kopfball, Rensing verhinderte aber einen höheren Rückstand (20., 27.). In der Folge liefen die "Klinsmänner" Gefahr, ausgekontert zu werden. Nach Ballverlusten in der Vorwärtsbewegung scheiterten die Italiener in Überzahl jeweils an eigenen Unzulänglichkeiten in der Ballbehandlung.
Erst nach einer guten halben Stunde schien der Bundesligadritte etwas in Tritt zu kommen. Mehr als zwei Eckbälle und zwei harmlose Schweinsteiger-Schüsse (34., 42.) sprangen aber nicht heraus.
Nach dem Seitenwechsel wurde es vor beiden Toren prompt interessant. Gleich zweimal bot sich Gilardino die Chance, der allerdings erste einen Heber zu hoch ansetzte (47.), ehe er aus aussichtsreicher Position an Rensing scheiterte (50.). Auf der Gegenseite setzte Klose das Leder nach einer Podolski-Flanke daneben (49.).
Die Fiorentina blieb das spielbestimmende Team und schien dem 2:0 näher als die Klinsmann-Elf dem Ausgleich. München hatte Glück, dass Mutu einen Kopfball aus fünf Metern über den Querbalken setzte (57.). Die Deutschen hatten Probleme und schafften es erst nach 70 Minuten, wieder gefährlich vor Frey aufzutauchen. Podolskis strammen Flachschuss wehrte der Franzose mit Mühe ab, ehe sich Münchens Druckphase als kleines Strohfeuer entpuppte.
Die "Viola" wollte das 2:0, scheiterte aus der Distanz aber wiederholt knapp, bevor es für die Münchner doch noch klappte. Ein Pass von Ribery landete dank gütiger Mithilfe der Fiorentina-Defensive bei Borowski, der alleine vor Frey eiskalt zum 1:1 einschob (78.). Plötzlich war Bayern drauf und dran, die Begegnung komplett zu wenden. Klose verzog alleine vor Frey (80.), Ze Roberto hatte Pech, dass Gobbi seine flache Hereingabe nicht ins eigene Tor abfälschte (84.). Sekunden vor Schluss hatte Kroos die finale Chance, setzte eine Ze Roberto-Flanke aber volley daneben.
Letztlich blieb es beim 1:1, mit dem die Bayern angesichts der kompletten 90 Minuten gut leben konnten.
Der AC Florenz trifft am Sonntag auf Atalanta Bergamo, ehe es am 25.11. in der Champions League gegen Lyon geht. Dort treffen die Bayern am gleichen Tag auf Steaua Bukarest. In der Liga reisen die Münchener am Sonntag zu Schalke 04.