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FGS-Qualifier ohne offizielle Kommunikation

War da was? EA und FIFA ignorieren den eigenen eSport

FGS-Qualifier ohne offizielle Kommunikation

Die Global Series soll das Herzstück des FIFA-eSports sein - dieser Stellenwert muss hinterfragt werden.

Die Global Series soll das Herzstück des FIFA-eSports sein - dieser Stellenwert muss hinterfragt werden. FIFA

Seit Jahren kämpfen EA SPORTS und FIFA um die Etablierung des FIFA-eSports innerhalb der Community, das öffentliche Interesse fällt im Vergleich zu anderen Titeln gering aus. Dass die Probleme zu einem großen Teil hausgemacht sind, beweist der erste FGS-Qualifier am vergangenen Wochenende: Das Turnier markierte den Auftakt der Global Series in FIFA 22, mehr als 1.500 Spieler kämpften in zehn Zonen weltweit um Preisgeld und Punkte.

Ein Großereignis der FIFA 22-Saison, von dessen Art nur noch drei weitere durchgeführt werden. Die vier Qualifier ermitteln einen signifikanten Anteil der Playoff-Teilnehmer, die wiederum um die Tickets für den FIFAe World Cup kämpfen - das größte Einzelevent im FIFA-eSport. So viel zur technischen Einordnung ins kompetitive Ökosystem, diese Tragweite ist der offiziellen Kommunikation nicht zu entnehmen.

Social Media-Kanäle schweigen

Wer sich nämlich am Montag gefragt hatte, welche Profis denn siegreich aus dem Qualifier hervorgegangen waren, musste sich auf eine anspruchsvolle Suche begeben. Auf den offiziellen Twitter- und Instagram-Accounts der eigens zu diesem Zweck im vergangenen Jahr ins Leben gerufenen Marke "FIFAe" ist nichts zu finden. Auch der offizielle Twitter-Kanal "EA FIFA esports" berichtete nicht über den Qualifier.

Auf der Website der FIFA 22 Global Series fand ebenfalls keinerlei Kommunikation statt, in der Event-Übersicht taucht der Qualifier noch nicht einmal auf - dort sind die Global Series Open als nächster Wettbewerb gelistet. In der Vergangenheit waren Ergebnisse und Turnierverläufe häufig auch auf fifa.gg gelistet, doch auch an dieser Stelle ist bislang noch nichts zu sehen - noch am Dienstag sollen immerhin Rankings folgen.

Unterhaltung steht vor Leistung

Entsprechend wenig wurde auch von den einschlägigen eSport-Portalen über den Ausgang des Qualifiers berichtet. Wer tatsächlich seinen Weg in die FGS-Sparte auf battlefy.com fand, wurde letztlich doch fündig - anders ging es kaum. Dass EA SPORTS und die FIFA einem solch gewichtigen Turnier derart wenig Aufmerksamkeit schenken, kommt einem Armutszeugnis gleich. Die Prioritäten scheinen klar verteilt.

Denn statt einer Ankündigung zum ersten kompetitiven Höhepunkt der neuen Saison war am Samstag auf "EA FIFA esports" nur das YouTube-Video zum Showmatch zwischen Jaime 'Gravesen' Álvarez und Levi 'LevideWeerd' de Weerd zu sehen. Die FIFAe-Kanäle hingegen informierten tags zuvor über die Fan Movement Members. Ein klarer Trend, der den Unterhaltungsfaktor eindeutig über die sportliche Leistung erhebt.

Nicht mal ein offizieller Livestream

EA SPORTS und die FIFA scheinen die beschränkte Anziehungskraft ihres eSports realistisch einzuschätzen. Dass die beiden Veranstalter mit ihrem fehlenden Fokus selbst dafür verantwortlich sind, muss an dieser Stelle erwähnt werden. Am vergangenen Wochenende jedenfalls wurde noch nicht mal ein offizieller Livestream zum Qualifier ausgestrahlt. Und so fragten sich am Montag vermutlich viele Fans: War da was?

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