Bereits vor der Partie gegen Peter Stögers Ferencvaros war klar: Bayer Leverkusen zieht als Gruppenerster ins Achtelfinale der Europa League ein. Deswegen hatte Leverkusens Trainer Gerado Seoane bereits im Vorfeld einige Wechsel angekündigt. Im Vergleich zum 7:1 gegen Greuther Fürth blieben nur Tapsoba und Palacios in der Startformation übrig.
Lunev muss beim Debüt gleich hellwach sein
So kam Lunev im Bayer-Tor zu seinem Debüt für die Werkself - und der Keeper musste gleich einmal nach Kossounous Unachtsamkeit gegen den durchgebrochenen Nguen Kopf und Kragen riskieren (4.). Spielbestimmend zeigte sich aber danach die Werkself, die sich durch Amiri auch früh eine sehr gute Chance erspielte (12.). In der Folge kam Bayer aber nur selten gegen die defensive Fünferkette der Hausherren wirklich gefährlich zum Abschluss, zu umständlich waren die Offensivbemühungen im letzten Angriffsdrittel.
Bellarabi foult, Treffer zählt nicht
Trotzdem lag der Ball in Minute 24 im Tor, doch Retsos' herrlicher Heber wurde nicht der erste Europa-League-Treffer des Griechen, denn Bellarabi hatte in der Entstehung ein Foul begangen.
Retsos' schöner Heber zählte nicht. imago images/Eibner
Defensiv zeigte sich die Werkself nicht immer ganz sattelfest, das punktlose Schlusslicht konnte zwar öfter in die Lücken der Bayer-Hintermannschaft einstarten, Lunev wurde aber in Hälfte eins kaum gefordert.
Das änderte sich auch mit Beginn des zweiten Durchgangs nicht, auch wenn Ferencvaros deutlich aktiver aus der Kabine kam und sich durch Fernschüsse von Kovacevic (48.), Zubkov (50.) und Mmaee (61.) immerhin anmeldeten. In dieser Phase ließ Bayer den Hausherren vor allem im Zentrum zu viel Raum.
Nächster Treffer zählt nicht
Nach vorne agierte die Werkself weiter nicht mit der nötigen Konsequenz. Wie es dann hätte gehen können, zeigten Paulinho und Amiri mit einem sauberen Doppelpass, den Ersterer im Tor unterbrachte (57.) - doch wieder zählte der Treffer nicht, diesmal wegen Paulinhos Abseitsstellung.
Auch in der Schlussphase war Paulinho an mehreren gefährlichen Aktionen beteiligt, aber entweder war das Abspiel zu ungenau (78.) oder der Abschluss (79.) - und wenn das Zuspiel saß, dann vergab ein anderer (Amiri, 69.).
Laidouni schockt die Werkself spät
Ferencvaros schoss im gesamten Spiel nicht einmal aufs Tor, bis zur 82. Minute: Leverkusen war bei einer kurz ausgeführten Ecke nicht wach genug und so durfte Laidouni am ersten Pfosten unbedrängt einköpfen.
So kassierte die Werkself ausgerechnet im letzten Spiel der Gruppenphase die erste Niederlage, darf sich aber dennoch aufs Achtelfinale freuen. Für das vor der Partie punktlose Schlusslicht Ferencvaros war der Sieg ein versöhnlicher Abschluss.
Ferencvaros reist am Sonntag (16.30 Uhr) zu Debreceni. Leverkusen gastiert ebenfalls am Sonntag (17.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt, das nach dem 1:1 bei Fenerbahce ebenfalls im Achtelfinale steht.