Steauas Goian kommt vor Münchens Luca Toni (re.) an den Ball. dpa
Steaua Bukarest qualifizierte sich unter Trainer Marius Lacatus in zwei Spielen gegen Galatasaray Istanbul für die Champions-League. Die Generalprobe in der Liga gelang mit einem 4:1-Erfolg gegen Farul Constanta und nun soll es erstmals mit dem Überstehen der Gruppenphase im Kreis der europäischen Elte klappen. Beim FC Bayern, der nach einem Jahr der Abstinenz wieder in der Königsklasse vorspielte, tauschte Coach Jürgen Klinsmann im Vergleich zum 3:0 Sieg in Köln seine Startelf auf einer Position. Kapitän Van Bommel rutschte für Ottl in die Startelf. Goalgetter Luca Toni feierte seine Champions-league-Premiere.
Bayern dominierte die Begegnung vom Start weg und drückte die Gastgeber weit in deren eigene Hälfte. Erst ab der Mittellinie warteten die Rumänen die Angriffswellen der Münchner ab, die zunächst nach Belieben schalten und walten durften. Der allzu große Respekt vor dem deutschen Meister, den Steaua in der Anfangsphase an den Tag legte, führte denn auch zu großen Chancen für die Süddeutschen. Klose vergab zunächst noch nach Vorlage von Lahm (3.), dann aber war es soweit: Van Buyten strafte per Kopf nach einem Schweinsteiger-Freistoß die Passivität der Lacatus-Elf und besorgte die Führung (15.).
Die Klinsmann-Elf schaltete nun einen Gang zurück und lockerte die Umklammerung des Kontrahenten ein wenig. Prompt tauchten auch die Rumänen vor dem Kasten von Rensing auf, Lovins Schuss aus der Distanz konnte der junge Keeper nur zur Seite abklatschen lassen, Semedo traf im Nachsetzen nur das Außennetz (22.). Riesiges Glück hatte Rensing dann bei einem Schuss von Dayro Moreno. Der Kolumbianer zog aus halblinker Position ab, Bayerns Tormann sah nicht gut aus, bekam gerade noch die Hacke dazwischen und lenkte das Spielgerät noch an den Pfosten (31.).
zum Thema
Das war es aber auch mit Steauas kurzem Aufbäumen, Bayern steigerte sich wieder und nahm das Heft wieder in die Hand. Toni und Schweinsteiger zwangen Zapata zu Glanzparaden (36.). Letzter, negativer Höhepunkt vor der Halbzeit: Ein übles Foul von Goian an Klose. Der rumänische Internationale bekam die Gelbe Karte, Klose musste nach dem Seitenwechsel angeschlagen für Podolski Platz machen (43.).
Nach Wiederanpfiff schlich sich unverständlicherweise der Schlendrian in das Spiel der in weiß auftretenden Münchner. Steaua drückte nun motivierter und engagierter auf den Ausgleich – die Bayern taten nur noch das Allernötigste und waren erneut mit dem Glück im Bunde. Und wieder stand Rensing öfter im Mittelpunkt, als es ihm und seinen Teamgefährten lieb sein konnte. Seine beste Szene: Mit dem Körper lenke er einen Versuch von Bernhardt – aus stark abseitsverdächtiger Position – noch an den Pfosten (58.).
Schweinsteiger streckt sich hier, um vor Bukarests Ghionea noch das Spielgerät zu erwischen. dpa
Die große Chance auf die vorzeitige Entscheidung vergab bei einem der seltenen gelungenen Konter der Bayern dann Torjäger Luca Toni. Alleine vor Zapata versagten dem sonst so treffsicheren Schützen die Nerven und der rumänische Schlussmann parierte (67.).
Steaua warf nun alles nach vorne, suchte verzweifelt den Punktgewinn zum Auftakt der Gruppenphase noch zu retten. Dayro Moreno zwang Rensing noch einmal zu einer tollen Parade (76.), das war es dann aber auch von Seiten der Gastgeber – die Schlussphase überstanden die Münchner mit Routine und etwas Glück. Bayern zitterte sich unnötigerweise in einer schwachen zweiten Hälfte zum Sieg und eroberte, ohne letztlich den großen Glanz zu versprühen, einen wichtigen Auswärtssieg zum Auftakt der diesjährigen Champions-League.
Eine schwierige Aufgabe erwartet die Rumänen am zweiten Spieltag der Gruppe F: Sie müssen am 30. September auswärts gegen den AC Florenz bestehen. Die Bayern empfangen im Parallelspiel Olympique Lyon. Zuvor steht aber das Topspiel in der Bundesliga zu Hause gegen den SV Werder Bremen an.