Kaum zu halten: Sevillas Renato wird von Boulahrouz unfair angegangen. picture-alliance
In der Liga bestand Sevilla zuletzt mit einem 1:0-Sieg bei US Almeria. Im Vergleich hierzu traten bei den Spaniern, bei denen der komplette Sturm mit Kanouté (Achillessehne), Chevanton, Koné (Kreuzbandriss) und Luis Fabiano ausfiel, drei neue Spieler an. Trainer Manuel Jimenez setzte auf Squillaci, Fazio und Renato. Die ersetzten David Prieto, Maresca und Duscher. Für die Gruppenphase hatten sich die Andalusier durch einen 2:0-Erfolg bei Red Bull Salzburg qualifiziert.
Der VfB zitterte sich dagegen mit einem glücklichen 2:2-Remis gegen Cherno More Varna eine Runde weiter. Auch in der Liga gab es zuletzt einen Rückschlag, die Veh-Elf kassierte eine 1:2-Niederlage bei Hertha BSC. Armin Veh reagierte darauf und setzte in Boulahrouz und Lanig zwei neue Akteure in der Anfangself ein, die Cacau und Tasci verdrängten. Gomez lief als einzige Spitze auf.
Und die Gastgeber kamen vom Fleck weg besser ins Spiel, dominierten die Anfangsphase gegen einen tief stehenden VfB, der sich in der eigenen Hälfte einigelte und auf die Konterchance wartete. Auch das Fehlen der Stürmerstars schien die Andalusier nicht wirklich zu stören, effektives Pressing und häufige Rochaden führten schnell zu Chancen und zum frühen Genickbruch für die Schwaben. Der Ivorer Romaric wurde an der Strafraumgrenze gefoult und versenkte den fälligen Freistoß gleich selber zum Führungstor (15.). Und nur Sekunden später kassierte ein noch indisponiertes Stuttgart gleich das zweite Gegentor. Renato stand bei einer Flanke von Konko am Fünfmeterraum frei und köpfte sicher in die Maschen.
UEFA-Cup Gruppenphase
In der Folge kontrollierten die Spanier das Geschehen souverän, die Veh-Elf konnte FC-Keeper Palop nicht ansatzweise vor Schwierigkeiten stellen, enttäuschte spielerisch und hatte nur durch Lanig eine Schusschance zu verzeichnen. Aus 16 Metern strich der Schuss des ehemaligen Greuther-Fürthers aber über den Querbalken.
Kurz vor der Pause rettete dann Lehmann gegen den heraneilenden Adriano vor dem drohenden dritten Gegentor (45.), Sevilla ging erhobenen Hauptes vom Rasen, der UEFA-Cup-Gewinner von 2006 und 2007 war in den ersten 45 Minuten ein deutlich überlegener Gegner.
Nach dem Seitenwechsel wagten die Schwaben nun etwas mehr, der rumänische Angreifer Marica ersetzte Abwehrmann Träsch und gesellte sich zu Gomez in den Sturm. Der VfB hatte nun etwas mehr Raum, aber an der Strafraumgrenze der Spanier war meistens Endstation. Gefährliche Szenen konnten weterhin nur die dominanten Hausherren für sich verbuchen. Adriano (49.) und De Mul (55.) verpassten aber gute Möglichkeiten.
Aus dem Nichts dann Stuttgarts Chance - wer sonst als Goalgetter Gomez sorgte für einen kleinen Weckruf, zimmerte das Spielgerät von außerhalb des Strafraums an das Aluminium (63.). Aber aufgeschreckt wurden dadurch nur die Gastgeber, die jetzt noch einmal die Zügel anzogen. Romaric verpasste den Torerfolg nach einem ruhenden Ball nur knapp (65.).
Renato bejubelt einen Treffer, Adriano eilt hinzu. picture-alliance
In der Schlussphase gab sich der Bundesligist dann endgültig geschlagen - nur Gomez sorgte mit einem Kopfball noch einmal für Aufsehen (84.) - und nahm die Niederlage gegen ein enorm ballsicheres und kombinationsstarkes Sevilla hin, dessen Sieg während der gesamten Spielzeit nie in Gefahr geriet.
Beide Teams treten am Wochenende in ihren Ligen zu Hause an. Am Sonntag spielt Sevilla gegen Malaga, am 6.11. steigt bei Standard Lüttich das zweite Spiel der Gruppenphase im UEFA-Cup. Auch der VfB muss am Sonntag ran, es geht in Schwaben gegen Bochum. Am 6.11. empfängt die Veh-Elf dann auf internationalem Parkett Partizan Belgrad und kann versuchen, erste Punkte in der Gruppe C zu sammeln.