kicker

Ex-ÖFB-Teamspieler jubeln über EM-Qualifikation: "Es ist wieder eine Euphorie da"

Nach Arbeitssieg in Baku

Ex-ÖFB-Teamspieler jubeln über EM-Qualifikation: "Es ist wieder eine Euphorie da"

Österreich nimmt wieder an einer Europameisterschaft teil.

Österreich nimmt wieder an einer Europameisterschaft teil. GEPA pictures

Mit Ruhm konnte sich das österreichische Nationalteam beim 1:0-Auswärtssieg in Baku über Aserbaidschan zwar nicht bekleckern, die Pflichtaufgabe, sich vorzeitig für die EM 2024 in Deutschland zu qualifizieren, wurde allerdings erfüllt. Auch wenn es das ÖFB-Team nach einem mageren Auftritt noch spannend machte und sich wenig Lorbeeren für den Auftritt gegen den 121. der FIFA-Weltrangliste verdient hat, konnte am Ende mit der Teilnahme an der Europameisterschaft das große Ziel fixiert werden. "Es war ein Arbeitssieg und man muss loben, dass man auch solche Spiele gewinnt. Wenn das Spiel Unentschieden ausgeht, jammern wir wieder alle. Es ist auch Qualität, 80 Minuten schlecht zu spielen und zu gewinnen", betonte Ex-Teamspieler Sebastian Prödl bei "ServusTV" in der Sendung "Sport und Talk aus dem Hangar-7."

EM-Qualifikation

Nach der 2:3-Heimniederlage gegen Belgien fehlten dem österreichischen Team vor dem Auswärtsmatch in Baku weiterhin zwei Punkte, um die Teilnahme an der Endrunde in Deutschland klarzumachen. Diese wollte man aus eigener Kraft und nicht mit Hilfe anderer schaffen, schlussendlich gelang dieses Vorhaben durch einen Goldtreffer von Startelf-Rückkehrer Marcel Sabitzer.

Die Österreich-Noten zum Sieg in Aserbaidschan

Auch wenn sich die Partie gegen die Aseris absolut keinen Schönheitspreis verdient hat, brachte es der 45-fache Nationalspieler Florian Klein durch die erfolgreiche Qualifikation auf den Punkt: "Wir haben kein super Spiel abgeliefert. Wir haben gesagt, dass es eine zache Partie werden würde. Das wurde es, aber wir haben es geschafft und am Ende ist alles andere egal." Vor allem, da das österreichische Team mit einigen prominenten Ausfällen zu kämpfen hatte und trotz personellem Notstand im Angriff sowie auf den Außenbahnen in der Verteidigung zum dritten Mal in Folge an einer Europameisterschaft teilnehmen wird.

Linke Abwehrseite das Sorgenkind

Speziell die linke Abwehrseite bleibt das Sorgenkind des ÖFB-Teams und offenbarte sich auch im Spiel gegen Aserbaidschan als Achillesferse. Alexander Prass zeigte sich links hinten zwar bemüht, letztendlich war aber doch offensichtlich zu sehen, dass der Sturm-Profi besser auf einer offensiveren Position aufgehoben ist. "Das ist nicht seine gewohnte Position, er hatte es nicht leicht", meint Klein, betont aber: "Er ist sicher trotzdem eine Option für die Zukunft." Ex-Teamspieler Prödl, der selbst während seiner Zeit in Bremen als gelernter Innenverteidiger sechsmal auf der linken Außenbahn aushelfen musste, ist überzeugt, dass Prass, der zur Halbzeit vom Feld genommen wurde, aus diesem Spiel lernen wird: "Wir waren uns vor dem Spiel einig, dass es eine gute Lösung ist. Wir haben die Aseris tiefer erwartet. Er hatte aber dann Fehlpässe, die zu Kontern geführt haben. Dann gab es eine Situation, wo er zu Boden ging. Das wird ihn aber alles stärker machen."

Doch auch Prass-Vordermann Florian Kainz konnte in der Rolle als Linksaußen wenig Werbung in eigener Sache betreiben und übte nur wenig Druck über den Flügel aus. "Auch Florian Kainz fühlt sich im Zentrum wohler, kommt nicht über die Seite mit dem Tempo", sagt Klein. Solo-Spitze Sasa Kalajdzic konnte bei seinem Startelf-Comeback im ÖFB-Team nach über mehr als einem Jahr ebenfalls nur wenig Akzente setzen. "Er ist in der Luft gehangen. Was gekommen ist, hat er gut gemacht. Nach einer Verletzung so ein Spiel zu machen obwohl die Mannschaft nach vorne nicht viel gemacht hat, ist nicht schlecht", gab es aber auch Lob von Ex-ÖFB-Angreifer Toni Polster für den Angreifer der Wolverhampton Wanderers, dem in seinem 16. Länderspiel kein Tor vergönnt war. Im Tor hingegen konnte Alexander Schlager erneut mit einem sicheren Auftritt punkten und hat laut Klein auch die besten Karten, um bei der EM den Kasten zu hüten: "Ich denke schon, dass Alexander Schlager die Nummer eins sein wird. Aber es ist noch eine lange Zeit. Schlager hat sicher die Nase vorne."

Österreich fährt zur EM

Das wichtigste Ziel wurde mit der erfolgreichen EM-Qualifikation jedenfalls erreicht. Eineinhalb Jahre nach der Bestellung von Ralf Rangnick zum Teamchef, dessen Vertrag sich durch die Teilnahme an der Europameisterschaft automatisch bis zum Ende der WM-Qualifikation 2026 verlängert hat, hat das österreichische wieder eine Euphorie im Land entfacht.

"Alles, was er macht, macht er mit Leidenschaft und Energie. Er hat einen Plan und Überzeugung. Alles wird positiv gesehen und aktiv nach vorne gearbeitet. Wie sich die Mannschaft, Öffentlichkeit und Fans präsentiert hat, ist wie 2016. Es ist eine Euphorie. Es ist ein Glaube und die Überzeugung da. Wir sind dabei, dass sowas wieder entsteht", gerät Ex-Teamspieler Junuzovic ins Schwärmen und ist sicher sicher, dass das Team in Deutschland besser als damals in Frankreich abschneiden wird: "Aus der Vergangenheit werden wir lernen. Das war für uns ein Novum. [...] Das wird man lernen, dass man das jetzt besser umsetzen kann." 

ma

Fußball, Nationalmannschaft, vor dem Länderspiel gegen Mexiko im Lincoln Financial Field. Deutschlands Thomas Müller beantwortet die Fragen von Journalisten.

"Der Moment war hart": Müller erklärt WM-Aus und Rücktrittsgedanken

alle Videos in der Übersicht