ManUniteds Trainer Ole Gunnar Solskjaer tauschte im Vergleich zum 0:3 in Barcelona in der Champions League dreimal Personal aus: Für Young, McTominay und Lingard kamen Diogo Dalot, Matic und Lukaku zum Zug.
Richarlison sehenswert
Wer angesichts der Wichtigkeit der Partie gedacht hätte, dass die Red Devils vom Start weg konzentriert und aggressiv zur Sache gehen würden, sah sich getäuscht. Es waren die Toffees, die gegen allzu passive Gäste engagiert wie zielstrebig agierten. Richarlisons Führungstor per sehenswertem Seitfallzieher war der verdiente Lohn für die fortwährenden Offensivbemühungen Evertons - 13. Saisontor des Brasilianers (13.).
Schulmäßiger Konter: 2:0 Sigurdsson
Wie reagierten die Red Devils? Ein wenig gab die Solskjaer-Elf ihre abwartende Haltung auf, doch mehr als ein Rashford-Heber (19.) sprang dabei nicht heraus. ManUnited fehlte es im ersten Durchgang fast gänzlich an Körpersprache und entschlossenem Zweikampfverhalten - von Matic veranschaulicht beim zweiten Gegentor: Everton fuhr nach abgewehrtem Angriff der Gäste einen schulmäßigen Konter, den der vom Serben kaum attackierte Sigurdsson mit einem trockenen, wenn auch nicht unhaltbar scheinenden Distanzschuss aus 25 Metern abschloss - 2:0, gleichzeitig ebenfalls der 13. Saisontreffer des Isländers und der Pausenstand (28.).
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Solskjaer reagierte mit einem Doppelwechsel, beim Wiederanpfiff standen Kapitän Young und McTominay für Jones und Fred auf dem Rasen. Sollte nun mehr Zug in die Aktionen der Gäste kommen? Nein. Everton schaltete zwar etwas mehr in den Verwaltungsmodus, hatte aber keine Mühe, den Kontrahenten in Schach zu halten.
Dignes Risikobereitschaft wird belohnt
Und legte nach, weil an diesem Tag auch die komplizierten Dinge klappten: De Gea faustete den Ball nach einer Ecke weg, Digne nahm das Leder aus 20 Metern mit vollem Risiko und nagelte es per Halb-Volley ins linke untere Eck (56.).
Walcott tunnelt de Gea
Damit nicht genug. Der für den angeschlagenen Richarlison eingewechselte Walcott, von Sigurdsson auf die Reise geschickt, tunnelte nach energischem Sprint de Gea zum 4:0 (64.).
Im Gefühl des sicheren Sieges erlaubten sich die Toffees einige Nachlässigkeiten, die aber weder Martial (70.) noch Matic (75.) nutzen konnten. Ein Positiv-Erlebnis sollte den Red Devils auch in der Schlussphase versagt bleiben.
Everton beendete damit seine Sieglosserie gegen die Red Devils (zuvor 0/2/5). ManUnited, das kaum eine ernsthafte Chance herausgespielt hatte, verlor nunmehr sechs der letzten acht Pflichtspiele, hat die erste handfeste Krise unter Solskjaer und nun die beiden schweren Heimaufgaben gegen Manchester City und Chelsea vor der Brust.