Unmittelbar vor Anpfiff gab Everton bekannt, dass Carlo Ancelotti die Toffees zukünftig trainieren wird. Der Italiener saß genauso wie der zukünftige Arsenal-Trainer Mikel Arteta im Goodison Park auf der Tribüne.
Beide Teams wirkten durch die Partie weg äußerst nervös. Interimstrainer Freddie Ljungberg hatte unter anderem auf Mesut Özil verzichtet. Der Weltmeister von 2014 war angeschlagen, wäre aber laut des Schweden "nach dem, was im letzten Spiel passiert ist, auch so nicht im Team gewesen". Özil enttäuschte wie die gesamte Mannschaft am vergangenen Sonntag beim 0:3 gegen Manchester City. Auch in Liverpool lief im ersten Abschnitt überhaupt nichts zusammen bei den Gunners. Eine einzige Chance gab's zu verzeichnen: Martinelli wurde auf links freigespielt, traf in der 45. Minute aber lediglich das Außennetz.
Etwas agiler war Everton, aber beinahe ebenso ideenlos. In der 19. Minute zirkelte Sigurdsson einen Freistoß über die Mauer, aber eben auch knapp neben das Tor. Fraglich, ob Keeper Leno den Schuss hätte parieren können. Die Toffees hatten schon in der 11. Minute wechseln müssen, der Ex-Gunner Iwobi musste verletzt raus. Ersatzmann Cenk Tosun zeigte noch einige Ansätze, unter anderem in der 44. Minute. Doch die Flanke von Davies war viel zu scharf, der gebürtige Hesse konnte nicht mehr schnell genug reagieren, um das Leder gefährlich auf das Gehäuse zu bringen.
Großchance für Aubameyang, Höchststrafe für Tosun
Nach der Pause nahm die Qualität der Partie zwischenzeitlich etwas zu: Evertons Richarlison zielte aus spitzem Winkel nicht genau genug (48.), eine richtig dicke Möglichkeit, ja die beste der Partie, hatten in der 52. Minute die Gunners. Chambers verlängerte per Kopf auf Aubameyang, Pickford riss nach dessen Direktabnahme den Arm hoch und verhinderte so den Einschlag. Sekunden später versuchte es Aubameyang mit einem Schuss aus 16 Metern, doch der Versuch war zu schwach und zu unplatziert. Sichere Beute für Pickford.
Doch dann war wieder Chancenarmut angesagt, erst in der 68. Minute tat sich wieder was: Richarlison setzte sich auf links durch und legte zurück auf Calvert-Lewin, Arsenal blockte den Schuss aus 12 Metern mit vereinten Kräften. In der 78. Minute brachte Ljungberg dann Lacazette für Aubameyang, der halbwegs enttäuscht den Platz verließ. Noch geknickter war allerdings Tosun, der mit seiner Auswechslung in der 80. Minute die Höchststrafe von Interimscoach Duncan Ferguson erhielt.
Doch bei der Schlussphase nicht mitgewirkt zu haben, war auch kein großes Übel. Ohne sich wirklich wehzutun, einigte man sich auf das Remis, wobei Everton bis zum Schlusspfiff noch einen Tick engagierter wirkte.