Der 1. FC Nürnberg wird sich vor dem letzten Heimspiel nicht nur vom langjährigen Torhüter und Kapitän Raphael Schäfer verabschieden. Vielmehr werden auch Dave Bulthuis, Even Hovland und Patrick Rakovsky den Club zum Saisonende verlassen. Die auslaufenden Verträge des Trios werden jeweils nicht verlängert.
Nürnbergs Innenverteidiger Even Hovland hat beim Club eher geringe Chancen auf einen Stammplatz in der Rückrunde: Mit Georg Margreitter und Dave Bulthuis scheinen die beiden Plätze im Abwehrzentrum bereits besetzt. Auch im Hinblick auf die Nationalmannschaft lechzt der Norweger aber nach mehr Spielpraxis und würde den FCN daher gerne verlassen. Die Franken schieben den Abwanderungsgedanken aber noch einen Riegel vor. Grund dafür ist eine Knieverletzung bei Bulthuis - Hovland wird momentan also wieder gebraucht. Bislang kam der 27-Jährige auf 13 Spiele in der Hinrunde (kicker-Notenschnitt 3,64). Am Saisonende läuft sein Vertrag aus.
Nach drei Spielen ist der 1. FC Nürnberg noch sieglos, kassierte zudem beim 1:6 in Braunschweig eine derbe Abfuhr. Alois Schwartz glaubt, dass sich sein Team im Derby gegen 1860 (Montag, 20.15 Uhr, LIVE! bei kicker.de) nach diesem Tiefschlag besinnt und zu ihren Stärken zurückfindet, die die Franken in der vergangenen Saison über weite Strecken gezeigt hatten. Auf der Pressekonferenz am Freitag warnte der Club-Coach aber auch vor dem kommenden Gegner.
Even Hovland hat sich gegenüber der "Bild" unzufrieden darüber geäußert, auch zum Saisonstart der 2. Liga nur auf der Bank zu sitzen. Man habe ihm seitens der norwegischen Nationalmannschaft signalisiert, "dass ich im Verein spielen sollte", so der Abwehrspieler. Sollte er beim Club bis Ende August weiterhin nicht zum Zug kommen, müsse er sich "natürlich Gedanken machen". FCN-Trainer Alois Schwartz äußerte Verständnis für die Situation des 27-Jährigen und gibt sich gesprächsbereit: "Wenn Evan einen Wechselwunsch äußern sollte, kann man sich immer zusammensetzen."
Der 1. FC Nürnberg ist derzeit nicht zu schlagen - das soll nach Möglichkeit auch am Sonntag (13.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) beim abstiegsbedrohten FSV Frankfurt so bleiben. Die Franken können sich dabei auf einen gut gefüllten Auswärtsblock freuen - und auf die Rückkehr von Abwehrmann Dave Bulthuis, der Coach René Weiler vor die Qual der Wahl stellt. Der Trainer warnt derweil vor dem Gegner, der nicht einfach zu bespielen sei.
Neben der Suche nach einem neuen Sportvorstand und den Verwirrungen um einen angeblich drohenden Punktabzug, was der Verein umgehend dementierte, gibt es bei den Nürnbergern auch noch Sportliches zu berichten. Im Montagsspiel muss das Team von Trainer René Weiler zu Hause gegen die Münchner Löwen antreten. Dabei muss der Coach verletzungsbedingt auf Abwehrspieler Laszlo Sepsi (der Muskelfaserriss ist noch nicht verheilt) sowie vermutlich auf Sebastian Kerk verzichten. Verteidiger Tim Leibold könnte laut Weiler erstmals in dieser Saison dem Kader angehören.
Der 1. FC Nürnberg hat zum Start in die neue Runde eine denkbar schlechte Aufgabe bekommen. Die Franken müssen bei Bundesliga-Absteiger SC Freiburg ran. Das dürfte beim FCN aktuell aber nur Nebensache sein, viel mehr haben die Nürnberger jetzt schon gehörige Personalsorgen. Größtes Sorgenkind derzeit: Raphael Schäfer.
Seit René Weiler Trainer ist, steht die Defensive des 1. FC Nürnberg stabiler. Ein Mann, der dazu einen wichtigen Beitrag leistet, ist Even Hovland. Der Norweger fehlte zu Saisonbeginn lange verletzt, jetzt gibt er der Mannschaft Sicherheit. Gegen 1860 gehörte er zu den besten beim Club.
Noch zehn Tage zuvor, im Punktspiel der Regionalligaelf bei den Würzburger Kickers, trennten ihn Welten von seiner Bestform. Bei der 0:2-Niederlage gegen den Tabellenführer bestritt Even Hovland erst sein zweites Spiel von Anfang an für die zweite Mannschaft des 1. FC Nürnberg. 300.000 Euro hatten sich die Franken den Norweger vor Saisonbeginn kosten lassen; als Nachfolger des abgewanderten Per Nilsson sollte er beim Club den Posten des rechten Innenverteidigers bekleiden.
"Alles beim Alten", vermeldete der Aufsichtsratsvorsitzende Klaus Schramm nach einer mehrstündigen Sitzung am Donnerstag. Im Klartext: Trainer beim 1. FC Nürnberg bleibt Valerien Ismael, der Sportvorstand heißt weiterhin Martin Bader. Das Motto soll freilich nicht für die sportliche Entwicklung stehen. Gegen Kaiserslautern muss der FCN am Montagabend dringend punkten - auch wenn Ismael am Freitag klarstellte, man müsse zukünftig "kleinere Brötchen backen".