3. Liga

"Nicht so einfach": Dresden beißt sich an Ulm die Zähne aus

SSV-Torwart Ortag seit über 500 Minuten ohne Gegentor

"Es ist nicht so einfach": Dresden beißt sich an Ulmer Abwehr die Zähne aus

Einig in der Bewertung des Spiels: Ulms Trainer Thomas Wörle (li.) und Dynamo-Coach Markus Anfang (re.).

Einig in der Bewertung des Spiels: Ulms Trainer Thomas Wörle (li.) und Dynamo-Coach Markus Anfang (re.). picture alliance / Eibner-Pressefoto

In der Bewertung des Spiels waren sich alle einig nach dem 0:0 im Spitzenspiel zwischen Dynamo Dresden und dem SSV Ulm 1846 Fußball. SGD-Trainer Markus Anfang wollte bei MagentaSport ein "brutal intensives Spiel von beiden Mannschaften" gesehen haben, Ulms Coach Thomas Wörle analysierte, die Partie sei "super emotional und leidenschaftlich von beiden Teams" geführt worden.

3. Liga, 30 Spieltag

Tatsächlich hatte das Aufstiegsduell alles zu bieten: zwei Platzverweise, Pfosten- und Lattenknaller auf beiden Seiten, eine vergebene Hundertprozentige von Stefan Kutschke. Nur die Tore fehlten. Und das lag - wie schon so häufig in letzter Zeit - besonders an der starken Abwehr der Spatzen. "Ulm hat eine super Defensive, es ist nicht so einfach, Tore gegen sie zu schießen", meinte Dresdens Claudio Kammerknecht nach dem Abpfiff. Und Anfang pflichtete bei: "Der Gegner war in vielen Situationen sehr griffig."

Markus Anfang (Trainer, SG Dynamo Dresden). SG Dynamo Dresden vs. SSV Ulm 1846, Fussball, 3. Liga, 30. Spieltag, Saison 2023 2024, 16.03.2024 DFB DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND OR QUASI-VIDEO SG Dynamo Dresden vs. SSV Ulm 1846, Fussball, 3. Liga, 30. Spieltag, Saison 2023 2024, 16.03.2024 Dresden *** Markus Anfang Coach, SG Dynamo Dresden SG Dynamo Dresden vs SSV Ulm 1846, Football, 3 Liga, Matchday 30, Season 2023 2024, 16 03 2024 DFB DFL REGULATIONS PROHIBIT ANY USE OF PHOTOGRAPHS AS IMAGE SEQUENCES AND OR QUASI VIDEO SG Dynamo Dresden vs SSV Ulm 1846, Football, 3 Liga, Matchday 30, Season 2023 2024, 16 03 2024 Dresden Copyright: xEibner-Pressefoto BertxHarzerx EP_BHR

Anfang trotz Remis zufrieden: "Wenn Kutsche das Ding macht ..."

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Dresden belohnt sich nicht für "geile Anfangsphase"

Dabei hatte Dresden stürmisch angefangen, die Sachsen brachten das Tor von Christian Ortag ein ums andere Mal in Bedrängnis. "Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten einige Chancen, haben Druck gemacht", so Kammerknecht. Besonders nach der Gelb-Roten Karte für Romario Rösch nach einer halben Stunden schien die Dynamo-Führung zum Greifen nah. "In der ersten Halbzeit hatten wir es schwer, da war der Gegner sehr dominant", gab Wörle zu.

Doch abermals war die Chancenverwertung das große Problem der Sachsen, sie scheiterten am SSV-Keeper, dem Aluminium und dem eigenen Unvermögen. "Wir haben es nicht geschafft, uns für die geile Anfangsphase zu belohnen", stellte Kammerknecht deshalb geknickt fest.

Zehn gegen Zehn über 45 Minuten, das ist schon sehr anstrengend.

Claudio Kammerknecht

Kurz vor der Pause stellte der umsichtige Schiedsrichter Patrick Ittrich nach einer Notbremse von Kevin Ehlers wieder personelle Gleichheit her. Nach dem Seitenwechsel blieb es danach lange Zeit vor den Toren ruhig, ehe in der wilden Nachspielzeit beide Teams gleich zweimal die Chance auf den Lucky Punch hatten. Kammerknecht begründete den schwächeren zweiten Durchgang dann auch mit den beiden Platzverweisen: "Zehn gegen Zehn über 45 Minuten, das ist schon sehr anstrengend."

Wörle: "Freuen uns über Punkt im Hexenkessel"

Ulm brachte das torlose Remis nach einer "deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang", so SSV-Coach Wörle, schließlich über die Zeit und thront weiter an der Tabellenspitze. "Wir freuen uns darüber, den Punkt nehmen wir gerne mit. Weil wir wussten, wie schwer es hier wird, in diesem Hexenkessel", freute sich der Trainer über das Ergebnis im stimmungsvollen Rudolf-Harbig-Stadion.

Dresdens Anhang sorgte für eine stimmungsvolle Kulisse im Rudolf-Harbig-Stadion.

Dresdens Anhang sorgte für eine stimmungsvolle Kulisse im Rudolf-Harbig-Stadion. picture alliance/dpa

Seine Mannschaft habe "mit allem verteidigt, was wir haben, mit sehr viel Energie und Leidenschaft", auch in der Viertelstunde in Unterzahl hätten die Spieler es "sehr gut gemacht", lobte der 42-Jährige. Dabei blieben die Spatzen zum fünften Mal in Folge ohne Gegentor, Keeper Ortag hat nun schon seit über 500 Minuten eine weiße Weste und zeigte sich auch nach dem Dresden-Spiel glücklich. "Das ist eine schöne Momentaufnahme. Es ist eine tolle Leistung von der gesamten Mannschaft", gab sich der Keeper bescheiden und hob hervor: "Dass wir so oft zu Null spielen, bringt uns in die Situation, dass uns ein Tor reicht für den Sieg."

Das Remis gegen Dresden bewertete Ortag als "insgesamt leistungsgerecht". Beide Mannschaften könnten wohl gut mit dem einen Punkt leben, so der Schlussmann des Tabellenführeres der 3. Liga. Doch spätestens hier dürfte die Einigkeit zwischen Ulmern und Dresdnern enden - Anfang hatte zuvor die Meinung vertreten, seine Mannschaft hätte das Spiel auch "verdient gewinnen können".

vfa

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