Personell stark angeschlagen reiste der 1. FC Saarbrücken am vergangenen Wochenende ins Erzgebirge nach Aue. Der in der Offensive ohnehin kleine Kader wurde durch die Erkrankung von Simon Stehle und die Adduktorenzerrung von Richard Neudecker noch stärker ausgedünnt. So blieben mit Amine Naifi (77. für Kasim Rabihic) und U-19-Akteur Leo Sahin, der in der 89. Minute sein Drittligadebüt gab, nur zwei Offensiv-Optionen.
Bei Saarbrückens erster Auswärtsniederlage der Saison saßen sogar beide Ersatztorhüter auf der Bank. Umso ärgerlicher war es daher, dass nach Patrick Sontheimer gegen Lübeck (1:1) mit Calogero Rizzuto (kicker-Note 5,0) direkt die nächste Gelb-Rote Karte folgte. Binnen weniger Minuten sah Rizzuto zweimal Gelb - zunächst für ein zu heftiges Einsteigen gegen Kilian Jakob in der Auer Hälfte, kurz darauf für ein taktische Foul. In der 58. Minute war damit Schluss für den 31-jährigen Ex-Auer.
"Knackpunkt" Platzverweis
Für Rüdiger Ziehl waren der Platzverweis und die damit einhergehende etwa halbstündige Unterzahl der "Knackpunkt". Bis dahin hatte Ziehl "ein Spiel auf Augenhöhe" gesehen. "Wir sind gut aus der Kabine gekommen. Von daher ist es total ärgerlich. In Gleichzahl wäre es möglich gewesen, hier drei Punkte zu holen", meinte der Trainer bei "MagentaSport" zerknirscht.
Zudem lobte der Trainer die Moral seiner Mannschaft, die kurz vor dem Schlusspfiff noch zwei gute Möglichkeiten hatte. "Die Moral, die die Mannschaft gezeigt, zeigt den Geist der Mannschaft", sagte Ziehl.
Nach zuvor sieben Spielen ohne Niederlage reichte es diesmal am Ende aber nicht für was Zählbares. "Wir schlagen uns eigentlich so ziemlich selbst", resümierte Kapitän Manuel Zeitz. Über eine mögliche Geldstrafe für Rizzuto wollte er nicht sprechen.
Biada vor Rückkehr
Immerhin bleibt Saarbrücken durch die Spielverlegung der Partie gegen Duisburg nun etwas mehr Regenerationszeit. Dadurch nehmen allerdings auch die englischen Wochen zu. Gut, dass zumindest Julius Biada vor der Rückkehr steht.