3. Liga

"Erschreckende Szenen" nach Dynamo-Aufstieg: 185 verletzte Polizisten

OB Hilbert fordert Antworten und Konzepte vom Verein

"Erschreckende Szenen" nach Dynamo-Aufstieg: 185 verletzte Polizisten

In Dresden gab es massive Ausschreitungen nach dem Aufstieg von Dynamo.

In Dresden gab es massive Ausschreitungen nach dem Aufstieg von Dynamo. picture alliance

Ab der 70. Minute des entscheidenden Heimspiels von Dynamo gegen Türkgücü (4:0) brachen bei einigen Fans von Dynamo alle Dämme. Mindestens 500 Gewaltbereite hätten bei der Aufstiegsfeier, die nicht angemeldet war, Polizisten mit Pyrotechnik, Flaschen sowie Steinen angegriffen, wie die Polizeidirektion Dresden am Montag mitteilte.

Die erschreckend Bilanz: 185 Beamte seien verletzt worden, 30 davon konnten ihren Dienst nicht fortsetzen. Elf Polizisten wurden im Krankenhaus behandelt, sechs befinden sich noch dort.

Die Gewalt am Stadion gegenüber den Einsatzkräften ist nicht akzeptabel.

Oberbürgermeister Dirk Hilbert

"Verantwortungslos und gefährlich", nannte SPD-Innenpolitiker Albrecht Pallas die Vorkommnisse in Dresden, bei denen auch Journalisten angegriffen wurden. Dresdens Polizeipräsident Jörg Kubiessa sprach von "erschreckenden Szenen".

Eine Sonderkommission soll nun die Krawalle rund um den Dynamo-Aufstieg aufarbeiten. Insgesamt wurden bislang 32 Straftaten bekannt. Die Sonderkommission werde die Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Sachbeschädigung und den Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz vorantreiben und weitere Straftaten im Zusammenhang mit der Eskalation verfolgen, hieß es.

OB Hilbert fordert Antworten und Konzepte

Dynamo will die Gewaltorgie mit den Sicherheitskräften und Fanvertretungen aufarbeiten, erklärte Dynamo-Pressesprecher Henry Buschmann auf dpa-Nachfrage. "Auch wenn wir uns alle über den Aufstieg von Dynamo Dresden freuen: Die Gewalt am Stadion gegenüber den Einsatzkräften ist nicht akzeptabel. Ich hoffe sehr, dass sich der Verein aktiv mit diesen Ereignissen auseinandersetzt und bis zum Beginn der Saison in Liga 2 auch Antworten und Konzepte liefern kann", sagte Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP).

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nik/dpa