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Rot-Weiß Erfurt: Romario Hajrulla ist nicht zu stoppen

Oberliga NOFV-Süd - 23. Spieltag

Erfurts Romario Hajrulla ist nicht zu stoppen - VFC Plauen fällt zurück

Erfurter Matchwinner: Artur Mergel (links) traf gegen Blau-Weiß Zorbau doppelt, Romario Hajrulla sogar viermal.

Erfurter Matchwinner: Artur Mergel (links) traf gegen Blau-Weiß Zorbau doppelt, Romario Hajrulla sogar viermal. imago images/Bild13

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Die Regionalliga-Avancen des FC Rot-Weiß Erfurt erhalten immer mehr Nahrung. Gegen den SV Blau-Weiß Zorbau legten die Thüringer am Sonntag von Anpfiff weg ein überdurchschnittliches Tempo an den Tag. Gerade Romario Hajrulla war quasi allgegenwärtig. In der 4. Minute spitzelte er eine Tavares-Hereingabe von der Grundlinie zur frühen Führung ins Tor. Rot-Weiß presste früh und gewann so viele Bälle. Als sich Zorbau nach einer Viertelstunde mal nach vorne wagte, rächte sich das prompt. Elezi sprintete im Gegenangriff mit dem Ball am Fuß nach vorne, bediente Hajrulla und es stand 2:0. Aus rund 16 Metern ließ der Winterneuzugang in der 25. Minute auch noch das 3:0 folgen. Und der lupenreine Hattrick wurde vom Torjäger mit dem klangvollen Vornamen sogar noch getoppt: Nicht einmal 60 Sekunden später legte Tavares im Sechzehner quer und der Angreifer erzielte Treffer Nummer vier. In Minute 32 zielte Hajrulla nur haarscharf drüber, dann kam die 40. Minute, und jetzt durfte sich tatsächlich auch ein anderer Erfurter in die Torschützenliste eintragen: Eine Flanke landete über Umwege bei Mergel, der aus kurzer Distanz vollstreckte. Drei Minuten später verwandelte Mergel einen Foulelfmeter zum 6:0-Pausenstand.

Erfurt schien vor 1304 Zuschauern wie im Rausch zu spielen, aber im zweiten Durchgang ging die Effizienz etwas flöten. Pech kam auch noch dazu, wie beim Lattenkracher von Mergel nach knapp einer Stunde. Bei Zorbau konnte sich Torwart Schmedtje mehrmals auszeichnen und sorgte dafür, dass es "nur" beim 0:6 für die Blau-Weißen blieb.

VFC Plauen trifft auch in Überzahl nicht

Was Erfurt zusätzlich in die Karten spielte, war die Nullnummer des ärgsten Verfolgers VFC Plauen am Samstag gegen den Bischofswerdaer FV 08. Hatten im ersten Spielabschnitt die Gäste noch die größeren Chancen, zog Plauen in Hälfte zwei das Tempo an und produzierte zahlreiche Torgelegenheiten. Wie es das Endergebnis vermuten lässt, fehlten aber Präzision und das Quäntchen Glück. Zudem erwischte Bischofswerdas Torwart Kycek einen starken Tag. Doch auch der BFV fand offensiv statt, setzte in der zweiten Halbzeit auf Konter, die es teilweise in sich hatten. Ab der 69. Minute mussten die Gäste aber zu zehnt spielen, nachdem Sobe Rot sah. VFC-Trainer Robert Fischer war nach Abpfiff enttäuscht, sagte aber auch: "Ich kann den Jungs nichts vorwerfen, da sie wirklich alles versucht haben, den Siegtreffer zu erzielen."

Vielleicht hätte den Plauenern ein Mann wie Andy Hebler geholfen. Doch der 32-Jährige trägt das Trikot des VfB Krieschow und schoss seinen Klub mit drei Toren - zwei davon vom Elfmeterpunkt - zum 3:0 gegen den FC Einheit Rudolstadt. Trotz des Erfolgs haben die Spreewälder bei einem Spiel mehr schon zehn Punkte Rückstand auf Erfurt. Zwei Punkte hinter Krieschow rangiert der FSV Budissa Bautzen, der sowieso auf die Regionalliga verzichtet, dank eines Hagemann-Treffers zumindest die SG Union Sandersdorf mit 1:0 schlug.

Im Abstiegskampf feierten der FC International Leipzig (2:1 in einem vorgezogenen Match des 24. Spieltags gegen den FC An der Fahner Höhe) und der FC Grimma (3:1 gegen den FSV Martinroda) wichtige Siege. Gleiches Kunststück gelang dem FSV Wacker 90 Nordhausen, der die zweite Mannschaft von Carl Zeiss Jena auswärts mit 1:0 bezwang. Somit ist der SV 09 Arnstadt nach dem 0:3 gegen Oberlausitz Neugersdorf der Verlierer des Tabellenkellers.

Frei von allen Auf- oder Abstiegsthematiken segeln der FC Einheit Wernigerode und der VfL Halle 96 derzeit durch ruhiges Oberliga-Gewässer. Im direkten Duell trennten sich beide Teams am Sonntag 2:2.

stw

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