Nordost

Greifswald souverän - FSV Zwickau unterliegt dem BFC Dynamo

Regionalliga Nordost, 1. Spieltag - Zusammenfassung

Last-Minute-Sieg für Lok Leipzig - Luckenwalde feiert Schützenfest

Rückstand gedreht: Der 1. FC Lok Leipzig feierte am Freitag einen 2:1-Sieg gegen die VSG Altglienicke.

Rückstand gedreht: Der 1. FC Lok Leipzig feierte am Freitag einen 2:1-Sieg gegen die VSG Altglienicke. IMAGO/Beautiful Sports

1. Spieltag

"Winter-Einbruch" verzückt Luckenwalde

Der FSV Luckenwalde hat wahrlich nicht den größten Geldspeicher der Liga, will aber trotzdem an einer für Außenseiter eher ungewohnten offensiven Spielweise festhalten. Neuzugang Jorden Winter nahm bei seiner Vorstellung sogar das Wort "Aufstieg" in den Mund, was im ersten Moment zwei Stufen zu ambitioniert klang. Am Sonntag zeigten Winter und der FSV allerdings, dass aus Worten Taten werden. Gegen den Berliner AK nahm der bisherige Jugendspieler von RB Leipzig bereits in der 3. Minute einen gut getimten Schnittstellenpass von Butendeich mustergültig mit und vollstreckte ins lange Eck. Nach kurzem Aufbäumen des BAK schaltete Luckenwalde wieder in den Vorwärtsgang, Winter legte nach Maric-Vorlage technisch anspruchsvoll das 2:0 nach. Mit einer Direktabnahme besorgte Geisler (von Energie Cottbus gekommen) den 3:0-Pausenstand. In der 56. Minute störte die Berliner Abwehr Jannene nach einem Eckball nicht konsequent, die Strafe folgte mit dem vierten Heim-Treffer. Ende Juli erlebten die Gäste dann nochmal einen klirrend kalten "Winter-Einbruch": Der 19-Jährige wurde von Koplin bedient, flach versenkte er das Spielgerät im Eck. Und Winters vierter Streich folgte noch in Minute 76, jetzt assistierte Dahlke. Mit diesem Kantersieg ist Luckenwalde der erste Tabellenführer der neuen Saison. Ob Winter in der Kabine noch mal das Wort "Aufstieg" in den Mund nahm, ist nicht überliefert.

Babelsberg schlägt harmloses Meuselwitz

Der SV Babelsberg 03 musste gegen den ZFC Meuselwitz nur ein paar Sekunden zittern. In der 2. Minute stellte Hoffmann für die Brandenburger die ersten Weichen, indem er aus kurzer Distanz einschob. Von den Gästen aus Thüringen kam so gut wie gar nichts, bei Steinborns Schuss nach knapp 30 Minuten verhinderte die Latte das mögliche 2:0. In der 40. Minute trat Steinborn erneut in Erscheinung, diesmal scheiterte er mit einem Foulelfmeter an Fietz. Im zweiten Durchgang wurde Meuselwitz mutiger, es entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe, ehe Cakmak in der 79. Minute per direktem Freistoß das 2:0 für den SVB besorgte. Erst in der Nachspielzeit hatte Trübenbach nach Freistoßflanke die richtige Antwort parat, doch der Anschlusstreffer kam zu spät.

Viktoria Berlin bringt Cottbus zu Fall

Der stark verjüngte FC Viktoria 1889 Berlin entpuppte sich am Sonntag für Meister Energie Cottbus als Stolperstein. Nach fünf Minuten war es im Stadion Lichterfelde erstmal still, weil FCE-Torwart Bethke nach einem Zusammenprall mit Mensah benommen liegen blieb. Der 20-Jährige wurde ins Krankenhaus gebracht, konnte sich aber auf der Trage selbstständig einen Eisbeutel an die Schläfe halten, war also ansprechbar. In einer lange ereignisarmen Partie spritzte Yildirim in der Nachspielzeit der ersten Hälfte in einen Einwurf von Borgmann, dem Hildebrandt nicht konsequent genug entgegen lief und schoss frei vor dem Cottbuser Ersatztorwart Sebald ein. Im zweiten Durchgang drehte Neuzugang Mensah im himmelblauen Trikot richtig auf und durfte sich in der 63. Minute zu Recht nach seinem Innenspannstoß zum 2:0 feiern lassen. Cottbus schien geschlagen, ehe Hildebrandt mit einem verwandelten Handelfmeter in der 78. Minute noch mal zur Aufholjagd blies. Die Lausitzer drückten tatsächlich vehement auf den Ausgleich, doch mit viel Disziplin und der notwendigen Portion Glück brachte der couragierte Underdog den Sieg ins Ziel.

BFC Dynamo zu stark für Zwickau

Der BFC Dynamo will nach einer durchwachsenen Vorsaison wieder oben angreifen, der FSV Zwickau muss sich nach dem Abstieg aus der 3. Liga, verbunden mit einem großen Umbruch erst mal in der neuen Liga zurechtfinden. Am Samstag ergriffen sofort die Berliner die Initiative. Eine Eckball-Hereingabe bugsierte Neuzugang Dadashov gegen fahrig verteidigende Sachsen über die Linie (9.). Auch wenn sich die neuformierten Schwäne aufbäumen wollten, bis zur Pause hatte der BFC Dynamo ein Chancenplus. Suljic traf einmal die Latte, bei einem Dadashov-Freistoß musste Gäste-Keeper Leneis mit einer Glanzparade retten. Nach Wiederbeginn blieben die Hausherren dominant und belohnten sich durch das 2:0 durch Stockinger (50.). Kuffours Pfostentreffer nach knapp einer Stunde war zumindest ein Lebenszeichen der Zwickauer. Die fuhren spätestens ab Anbruch der Schlussviertelstunde auf der Verliererstraße, als Suljic das 3:0 nachlegte.

Greifswald schafft klare Verhältnisse

Für Aufsteiger FC Eilenburg setzte es am Samstag beim Greifswalder FC prompt eine kalte Dusche: Benyamina kam nach einer Flanke freistehend zum Kopfball und brachte die Hausherren in der 7. Minute in Führung. Hochverdient, denn der GFC zwang den Eilenburgern sein Spiel auf. In der 24. Minute tankte sich Weilandt im Strafraum durch, legte auf auf Eglseder zurück, der auf 2:0 erhöhte. Und es kam noch dicker für den Neuling: Kratzer war in der 42. Minute nicht vom Ball zu trennen und schloss sein energisches Dribbling mit einem Schuss an den Innenpfosten ab, der von dort hinter die Linie zum 3:0 sprang. In der zweiten Halbzeit konnte Eilenburg zumindest seine Defensive besser ordnen. Bunge verkürzte in der 58. Minute per Foulelfmeter auf 1:3, doch für eine Aufholjagd fehlte den Sachsen zumindest an diesem Tag die offensive Qualität.

Achtungserfolg für Chemnitz

Ein aufgrund finanzieller Zwänge stark verjüngter Chemnitzer FC musste gegen einen FC Carl Zeiss Jena beginnen, der auf die Meisterschaft schielt. Doch so einseitig wie gedacht, ging es am Samstag ganz und gar nicht zur Sache. Zwar drückte der Favorit die ersten Minuten, hatte mit einem Freistoß von Lämmel auch gleich eine große Chance, doch dann wurde der CFC gefährlicher und hätte vor der Pause noch in Führung gehen können. Im zweiten Spielabschnitt kam Jena zunächst zu mehr Abschlüssen, ehe in der Schlussphase auf einmal der Gastgeber noch mal aufwachte und dem späten Siegtor näher war. Doch hüben wie drüben fiel kein Treffer.

Chemie geht bei Hertha baden

So hat sich Chemie Leipzig den Auftakt in die neue Regionalliga-Saison sicher nicht vorgestellt. Bei der kleinen Hertha setzte es eine klare 0:3-Niederlage. In einer ausgeglichenen Anfangsphase erzeugte Chemie durch Kirstein erstmals Gefahr, auf der Gegenseite klingelte es dann aber: Christensen zog nach Innen und setzte den Ball aus rund 20 Metern zum 1:0 ins kurze Eck (18.). Wenig später legte Profi-Leihgabe Prevljak nach einer Hereingabe aus kurzer Distanz das 2:0 nach (27.). Chemie hingegen hatte keine rechte Antwort darauf. Nach dem Wechsel verpasste Christensen ein noch klareres Resultat, dann kam Chemie etwas besser auf, verpasste seinerseits den Anschluss. So war es auf der Gegenseite dann Werthmüller, der eine El-Jindaoui-Flanke zum 3:0 veredelte (71.) und die Partie damit endgültig entschied.

Gerber wechselt für Erfurt den Sieg ein

Gelungener Start für den Vorjahres-Dritten Rot-Weiß Erfurt: Mit 2:0 gewannen die Thüringer gegen Aufsteiger Hansa Rostock II. Der Zweitliga-Nachwuchs agierte durchaus mutig, Erfurt hatte so seine Probleme in Durchgang eins. Ohne große Highlights ging die Partie in die Pause. In Durchgang zwei erhöhte der Favorit den Druck. Coach Fabian Gerber brachte per Doppelwechsel Pronichev und Seidemann - und beiden Akteuren sollten dann binnen weniger Minuten die entscheidenden Aktionen gelingen. Zunächst köpfte Pronichev unter Mithilfe von Hansa-Keeper Hagemoser das 1:0 (75.), dann bediente Mergel den startenden Seidemann, der keine Mühe mit dem 2:0 hatte (76.). Die Gegenwehr der Rostocker war durchbrochen, der Sieg dann nur noch Formsache.

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Lok bezwingt Altglienicke

Einen Heimsieg gab es am Freitagabend auch für Lok Leipzig, das sich am Ende mit 2:1 gegen die VSG Altglienicke durchsetzen konnte. In einer zunächst ausgeglichenen Partie wurden die Gäste mutiger und gingen verdient in Führung: Roczen traf im zweiten Versuch zum 1:0 (21.). Für die Heimelf hingegen lief bis zur Pause nicht viel zusammen. Das änderte sich in den zweiten 45 Minuten nur langsam: Abderrahmane war es schließlich, dem nach einem Doppelpass der 1:1-Ausgleich gelang (58.). Wenig später traf Schütt für die Leipziger nur die Latte. In den Schlussminuten war eigentlich der Gast näher dran am Siegtreffer, dann aber kam der eingewechselte Ballo bei einem Konter an den Ball und sorgte mit seinem 2:1-Treffer für Jubel im Lok-Lager.

jam, stw

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