Int. Fußball

Zum Karriereende: Ein Blick auf die Erfolge von Gigi Buffon

Zahlen und Rekorde zum Abschied von "Grande Gigi"

"Er war der Größte": Gigi Buffon hinterlässt eine Enzyklopädie an Erfolgsgeschichten

Was für eine Laufbahn: Von 1995 bis 2023 gehörte Torwartlegende Gianluigi Buffon dem Profifußball an.

Was für eine Laufbahn: Von 1995 bis 2023 gehörte Torwartlegende Gianluigi Buffon dem Profifußball an. Bongarts/Getty Images

Er wurde 2006 Weltmeister, er feierte während seiner ersten Etappe (Parma) einen Pokal- samt UEFA-Cup-Sieg, er krönte sich zehnmal in der Serie A mit dem Scudetto, er blieb Juventus auch nach dem Zwangsabstieg treu - und das ist nur ein Auszug. Gianluigi Buffon reihte in seiner Profikarriere, die sich von 1995 bis zu seinem jetzigen Ende 2023 erstreckte, Triumphe an Triumphe, Parade an Parade und große Spiele an große Spiele - alles verbunden mit seinem untermüdlichen Ehrgeiz gepaart mit seinem typischen Lächeln.

"Grande Gigi" selbst hielt sich mit der Verkündung seines Abtritts als Aktiver von der Fußballbühne kurz. Bei Instagram schrieb die italienische Torhüterlegende nur kurz und knapp in Richtung seiner Fans: "Ihr habt mir alles gegeben. Ich habe euch alles gegeben. Wir haben gemeinsam gewonnen."

In den folgenden Jahren wird er sicherlich noch genug zu alldem sagen, was er auf dem Rasen geschaffen und hinterlassen hat. Schließlich haben sich etwa durch den WM-Sieg 2006, seine zehn italienischen Meisterschaften mit Juventus (Rekord), seine 657 Serie-A-Spiele samt über 58.000 absolvierter Serie-A-Minuten (jeweils Rekord vor Milan-Ikone Paolo Maldini), seinen Abstecher zu Paris Saint-Germain (Ligue-1-Titel 2019) bis hin zu seiner Rückkehr nach Parma vor zwei Jahren schier endlos viele Geschichten angesammelt. Ein Buch wird dafür kaum reichen, da braucht es gefühlt schon eine Reihe an Sammelbändern.

"Buffon ist Teil der Geschichte dieses Spiels"

zum Thema

Zumal Buffon auch im "kleineren" Maßstab Marken aufgestellt hat: In der Drei-Punkte-Ära hielt der legendäre Keeper 285-mal seinen Kasten sauber, blieb einst zehn Serie-A-Spiele am Stück (974 Minuten) ohne Gegentor.

Er wurde mit 43 Jahren, drei Monaten und 14 Tagen zum ältesten Spieler, der je einen Elfmeter gehalten hatte. Unter den Fans der Turiner, den Juventini, wird er auch abseits seiner zehn Scudetti oder fünf Pokalsiege für immer einen Stein im Brett haben - dafür haben 489 Serie-A-Partien oder auch 117 Champions-League-Auftritte mit den Bianconeri gesorgt. Insgesamt wurden es für Buffon über 61.000 Minuten Fußball im Juve-Dress.

Gleich fünfmal wurde der 1978 im toskanischen Carrara geborene Italiener zum Welttorhüter eines Jahres gewählt (2003, 2006, 2006, 2007 und 2017). Dieses Kunststück schafften lediglich zwei weitere große Torhüter - Iker Casillas und Manuel Neuer.

Gianluigi Buffon

Zehnmal italienischer Meister: Den Scudetto gewann Gianluigi Buffon so oft wie kein anderer zuvor. AFP via Getty Images

Also zwei Profis, die selbst schon mehrmals betont haben, große Bewunderer von "Grande Gigi" zu sein. So sagte Casillas einst in einem UEFA-Interview: "Ich habe das Glück, drei Jahre jünger als Gigi zu sein. Ich war 14, als ich angefangen habe, und er war 18. Ich habe seinen Stil und seine Persönlichkeit gesehen und ihn schätzen gelernt. Als ich aufwuchs, habe ich zu ihm aufgeschaut, und als wir uns gemeinsam entwickelt haben, hatten wir ähnlich verlaufende Karrieren. Wir haben beide eine Menge gewonnen und haben oft gegeneinander gespielt. Ich glaube nicht, dass der italienische Fußball jemals noch so einen Torhüter wie ihn haben wird. Er ist Teil der Geschichte dieses Spiels."

"Der Superman des Fußballs"

Kein Wunder, dass etwa die Medien an diesem Mittwoch - dem Tag von Buffons offiziell gemachtem Karriereende - auch Loblieder auf den Torwart singen. "Nach 28 Jahren Fußball-Geschichte schließt Buffon das Tor und wird zur Legende. Gigi sagt Basta", schrieb etwa die "Gazzetta dello Sport" und ergänzt: "Der WM-Sieger von Berlin 2006 ist zu einem kollektiven Mythos geworden. Er war der Größte."

Andrea Pirlo (li.) und Gianluigi Buffon

Wurden 2006 Weltmeister - und legten Weltkarrieren hin: Andrea Pirlo (li.) und Gianluigi Buffon.

Die Tageszeitung "Tuttosport" titelte: "Danke Super-Gigi". Und sein jahrelanger Klub Juventus, den er 2006 trotz des Zwangsabstiegs wegen Schiedsrichtermanipulationen nicht verließ und stattdessen als amtierender Weltmeister mit in die Serie B ging, textete: "Heute endet eine Ära."

"Buffon ist es gelungen, den Mythos Dino Zoff in den Schatten zu stellen", kam derweil vom "Corriere dello Sport". Nun stehe ihm ein neues Leben bevor. Der Weg gilt als vorgezeichnet. So soll er künftig die Rolle als Delegationschef der italienischen Nationalmannschaft übernehmen - also für das Team, für das Buffon 178-mal zwischen den Pfosten stand und an fünf Weltmeisterschaften teilnahm. Samt des großen Erfolgs 2006 in Berlin.

Passend dazu äußerten sich inzwischen auch Weggefährten des damaligen WM-Triumphs über das Karriereende von "Grande Gigi". "Ohne Buffon wäre ich nie Weltmeister geworden", sagte etwa Marco Materazzi. Der frühere Bayern-Stürmer Luca Toni bezeichnete Buffon als "Größten der Geschichte". Und Andrea Pirlo, jahrelanger Mitspieler von Buffon bei Juventus und selbst eine Ikone des italienischen Fußballs, adelte "Grande Gigi" als "Superman des Weltfußballs. Er ist ein Held unserer Zeiten - für immer."

Auch der 2014er Weltmeister Bastian Schweinsteiger huldigte Buffon nach dessen Rücktritt. "Eine wahre Legende verlässt die Fußballbühne. Du hast im Laufe der Jahre mehrere Generationen beeinflusst, du bist einer der Besten, die jemals zwischen den Pfosten gestanden haben. Aber in erster Linie ein wahrer Gentleman", schrieb Schweinsteiger bei Twitter.

mag

Die große Karriere von Buffon: Weltmeister, Rekordhalter und Tausendsassa