Norwegens Coach Martin Sjögren sah nach dem 4:1 gegen Nordirland Grund für Wechsel und brachte Hansen, Böe Risa und Saevik für Sönstevold, Maanum und Eikeland (alle Bank). Nach dem 1:0 im Auftaktspiel gegen Österreich sagte sich Englands Trainerin Sarina Wiegman dagegen "Never change a winning team". Dennoch habe sie die dazugehörige "die Leistung frustriert". Etwas, was die Niederländerin nach der Partie gegen Norwegen wohl keineswegs sagen wird.
Schon nach einer Viertelstunde steht es 2:0
Denn die Lionesses führten ihren Kontrahenten nach einer kurzen Abtastphase vor: Bereits nach zwölf Minuten fiel das 1:0 durch Stanway, die sicher vom Punkt verwandelte. Nur drei Minuten später wurde ein zunächst wegen Abseits nicht gegebener Treffer von Hemp vom deutschen VAR Christian Dingert zu Recht doch gegeben (15.).
Was folgte, war eine Machtdemonstration des EM-Gastgebers in Brighton & Hove. Zwar hatte zunächst Norwegen durch Saevik eine gute Chance, doch die Nummer 9 vergab leichtfertig. Wie es geht, zeigte ihr nach knapp einer halben Stunde Englands Neunerin White, die das Leder selbst eroberte und überlegt einnetzte (29.).
England macht vor der Pause das halbe Dutzend voll
England spielte sich in einen Rausch und ließ nicht locker. White vergab zunächst eine weitere Gelegenheit (27.), und auch Pettersen in Norwegens Tor konnte sich gegen de Angreiferin endlich auszeichnen (32.). Binnen sieben Minuten machte das Wiegman-Team dann aber das halbe Dutzend voll: Doppelpackerin Mead (34., 38.), die bei ihrem zweiten Treffer ein sehenswertes Solo veredelte, und White, die somit ebenso doppelt traf, stellten auf 6:0 nach 41 Minuten.
Dass es nicht 7:0 zur Pause stand, lag auch daran, dass England nicht komplett effizient war. White vergab einige Gelegenheiten, vor allem die vergebene Großchance in Minute 45 dürfte sie ärgern. Auf der Gegenseite verstolperte Hegerberg in aussichtsreicher Position einmal (43.).
Die zweite Hälfte verlief weitgehend unverändert, wenngleich England nicht mehr ganz so zwingend agierte. Kurz vor ihrer Auswechslung nickte White ein weiteres Mal nur vorbei (57.).
Jokerin Russo markiert das 7:0, Mead zum Dritten
Zahlreiche Wechsel beim EM-Gastgeber führten in der restlichen Zeit mitunter dazu, dass das Tempo etwas nachließ. Generell dominierte England weiter, gab aber nicht mehr alles. Das 7:0 hatten die Lionesses dennoch in Petto: Jokerin Russo nickte ungestört ein (66.).
Ein achter Treffer für England fiel zunächst nicht, unter anderem weil Greenwood nur die Latte traf (74.). Ins Tor traf dagegen Mead, die bei ihrem dritten Treffer nur noch abstauben musste (81.). Sogar das 9:0 war drin - weil Toone aber vergab (84.), blieb es "nur" beim Stand von 8:0. Die höchste Niederlage für völlig überforderte Norwegerinnen stand dennoch fest. Genauso wie der Gruppensieg für England, das den höchsten Sieg eines Teams während einer EM - bei den Männern und Frauen - feierte.
Am Freitag (21 Uhr) kommt es in Gruppe A zwischen Österreich und Norwegen zum direkten Duell um Platz 2. England begegnet zeitgleich den noch punktlosen Nordiren.