DFB-Pokal

SGE News | Ende des Frankfurter Chancenwuchers in Sicht?

Eintracht tankt Selbstbewusstsein bei 7:0 im DFB-Pokal

Ende des Frankfurter Chancenwuchers in Sicht?

Erzielte das Frankfurter 1:0 bei Lok Leipzig: Randal Kolo Muani (li.).

Erzielte das Frankfurter 1:0 bei Lok Leipzig: Randal Kolo Muani (li.). picture alliance/dpa

Ein Tor, ein Jubel und eine große Erleichterung. Als Randal Kolo Muani seine Frankfurter vor 11.100 Zuschauern im Leipziger Bruno-Plache-Stadion in Führung schoss, fiel eine große Last vom Eintracht-Stürmer und seinen Teamkollegen ab. Denn zu diesem Zeitpunkt hätte der Favorit vom Main beim Regionalligisten Lok Lepizig schon mit 0:2 in Rückstand liegen können.

Der Bundesligist tat sich in Halbzeit eins schwer, Chancen zu kreieren und profitierte erst in der 37. Minute von einem schweren Leipziger Torwartfehler. Doch mit diesem Dosenöffner begann der diesjährige Conference-League-Teilnehmer, seine Rolle als Favorit souveräner zu interpretieren - und dem seit der Vorbereitung vorherrschenden Dauerthema der mangelnden Chancenverwertung vorerst ein Ende zu setzen.

spielbericht

Offensive Qualität von der Bank belebt das Spiel

Auf Kolo Muanis Brustlöser ließ die Eintracht noch sechs weitere Treffer folgen. Einen großen Anteil daran trugen die Einwechselspieler, die wie in den vorangegangenen Testspielen das Frankfurter Offensivspiel belebten und an fünf der sieben Treffer direkt oder indirekt beteilig waren. "Sie haben Tempo und Spielwitz mit ins Spiel gebracht", verdeutlichte Sportvorstand Markus Krösche den Effekt und zielte dabei wohl vor allem auf zwei Akteure ab.

Ab der 65. Minute durften der vom VfL Wolfsburg verpflichtete Omar Marmoush und Leihrückkehrer Jens Petter Hauge ihr Können zeigen, das sie schon nach wenigen Sekunden bei der Entstehung des 3:0 aufblitzen ließen. Letzterer spielte per feinem Steilpass Aurelio Buta frei, der nur noch quer auf den vollendenden Marmoush legen musste. Insgesamt gilt: Hauge verfestigte mit drei Torvorlagen in der Folge den starken Eindruck, den er schon die gesamte Vorbereitung hinterließ und zeigte sich erneut stärker als sein direkter Konkurrent Jesper Lindström.

Hauge drängt in die Anfangself

Der Däne bekam zwar in Leipzig und beim letzten Test gegen Nottingham Forrest von Trainer Dino Toppmöller den Vorzug vor dem formstarken Norweger. Doch ob sich der neue Coach ein drittes Mal gegen einen Startelf-Platz für Hauge entscheidet, bleibt abzuwarten. Klar ist aber: Der 23-Jährige hat mit seinen jüngsten Leistungen alles getan, um beim Bundesligaauftakt gegen Darmstadt 98 (Sonntag, 17.30 Uhr) in der Anfangsformation zu stehen.

Ähnlich spannend dürfte bis dahin der Konkurrenzkampf um den letzten freien Platz in der Dreier-Innenverteidigung (neben Robin Koch und William Pacho) zu beobachten sein. Toppmöllers Entscheidung, Routinier Makoto Hasebe für den zuletzt fehleranfälligen Tuta in die erste Elf zu beordern, sollte für den jungen Brasilianer ein Fingerzeig gewesen sein.

Tutas mangelnde Konzentration kann ihm zum Verhängnis werden

In Leipzig vertraute Frankfurts Chefcoach lieber auf die Erfahrung des 39-jährigen Japaners und seine fußballerischen Qualitäten in der Spieleröffnung. Der Neutrainer attestierte Tuta zwar nach seiner Einwechslung ein gutes Spiel gemacht und die in Einzelgesprächen geforderte hundertprozentige Konzentration gezeigt zu haben, doch der 24-Jährige wird die anstehende Trainingswoche nutzen müssen, um weitere Argumente für seine Startelf-Nominierung zu sammeln.

Dominik Theis

Bilder zur Partie 1. FC Lokomotive Leipzig gegen Eintracht Frankfurt