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EM-Splitter: Szalai "langsamster Spieler" - Astronaut im Hotel

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EM-Splitter: Szalai "langsamster Spieler" - Astronaut im Hotel

Nicht einverstanden mit der ÖFB-Auftaktleistung: Hans Krankl.

Nicht einverstanden mit der ÖFB-Auftaktleistung: Hans Krankl. imago

+++ Das dumme Dragovic-Foul - und alles war anders +++

Das hatten sich die österreichischen Fußballfans doch ganz anders vorgestellt. Mit großer Euphorie und viel Selbstvertrauen in die EM gegangen, stand am Ende eine ernüchternde 0:2 (0:0)-Schlappe gegen den Nachbarn und Außenseiter Ungarn. Und so war es zu erwarten, dass sich die zwischenzeitlich verstummten "Chefkritiker" wieder aus der Deckung wagen würden. Sturm-Ikone Hans Krankl (63)schrieb beispielsweise in seiner Kolumne für "Österreich" von einer Katastrophe. "Das Spiel glich den anderen Auftaktpartien: Immer dominierte der Favorit gegen den Außenseiter, und es wurde zum Geduldsspiel. Wann schießt er das erste Tor? Die Spanier hatten die Klasse dazu. Wir haben es leider nicht zusammengebracht." Vor allem die Szene, die zum 0:1 führte, erregte Krankl. "Dann kamen die Ungarn einmal nach vorne und Szalai, der langsamste Spieler, den ich je gesehen habe, schießt das 1:0."

Europameisterschaft - Tabelle - Gruppe F
Pl. Verein Punkte
1
Ungarn Ungarn
3
2
Island Island
1
Portugal Portugal
1
Trainersteckbrief Koller
Koller

Koller Marcel

Der größte Albtraum wurde wahr. Wir stehen schon total unter Druck.

Kronen Zeitung, Österreich

Innenverteidiger Aleksandar Dragovic (Dynamo Kiew) habe mit seiner Gelb-Roten Karte der Koller-Elf zudem einen Bärendienst erwiesen. "Das dumme Dragovic-Foul - und alles war anders", so Krankl. "Wir hatten einen Mann weniger und waren auch müde."

+++ Trotz Fehlstart: bwin zahlt Einsatz zurück +++

Trotz des EM-Fehlstarts kann sich ein Teil der österreichischen Wettfans freuen. Wer bei bwin auf einen ÖFB-Sieg gesetzt hatte, erhält trotz der Niederlage gegen die Ungarn seinen Einsatz bis zu 50 Euro in Form von Gratiswetten zurück.

+++ Tufan kann Spott nicht nachvollziehen +++

Ozan Tufan

Selbstvertrauen angekratzt: Ozan Tufan. Getty Images

Im Nachgang der 0:1-Auftaktniederlage gegen Kroatien war in der Türkei insbesondere auch über eine Szene diskutiert worden: Vor Modrics Weitschuss zum 0:1 hatte Ozan Tufan sich seine Haare gerichtet statt energischer zu attackieren. Diskussionen, die dem Spieler offenbar an die Nieren gehen. "Ich finde es nicht nachvollziehbar, wie ein einziger Moment, in dem ich mir die Haare richte, als Fehler dargestellt wird, auf die Tagesordnung der gesamten Türkei kommt und wichtiger als das Spiel angesehen wird", sagte der 21-Jährige. "So schadet man nicht nur meinem Selbstvertrauen, sondern auch dem meiner Teammitglieder", sagte der Profi von Fenerbahce Istanbul: "Wir vertreten hier unser Land, wir alle kämpfen für unsere Flagge."

+++ De Bruyne und Hazard pausieren weiter +++

Die belgischen Stars Kevin De Bruyne und Eden Hazard haben am zweiten Tag hintereinander nicht am Training teilgenommen. Der Ex-Wolfsburger De Bruyne hat Probleme am Oberschenkel, Hazard hat seit der 0:2-Auftaktniederlage gegen Italien Knie- und Leistenbeschwerden. Trainer Marc Wilmots hatte am Vortag gesagt, dass beide am Samstag gegen Irland wieder spielen können.

+++ Polizei zeigt Präsenz in den Zügen nach Paris +++

Am morgigen Donnerstag steigt in Paris das zweite Gruppenspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Polen. Im Zug von Frankfurt nach Paris werden auch am heutigen Mittwoch verstärkt durch die Polizei Kontrollen vorgenommen. Etwa zehn Polizisten patrouillieren durch die Bahn und überprüfen die Personalien der Reisenden - insbesondere von Fußballfans. Auf Nachfrage des kicker antwortete ein Beamter, es gehe vor allem darum, Präsenz zu zeigen. Auch am Bahnhof von Kaiserslautern sind mehrere Beamte postiert, die Hooligans daran hindern sollen, den Weg nach Paris anzutreten.

+++ Srna nach Beerdigung des Vaters wieder beim Team +++

Zwei Tage nach der Beerdigung seines Vaters ist Kroatiens Kapitän Darijo Srna ins EM-Quartier zurückgekehrt. Das gab der kroatische Fußball-Verband HNS am Mittwochvormittag via Twitter bekannt. Der Außenverteidiger wird damit beim zweiten EM-Spiel gegen Tschechien am Freitag in Saint-Etienne (18.00 Uhr/ZDF) dabei sein können. Srnas Vater war am Montag nach langer schwerer Krebskrankheit gestorben.

+++ Tavecchio und Trapattoni: Italien im Finale möglich +++

In Italien träumt man nach der starken Auftaktvorstellung beim 2:0 gegen Belgien derweil vom ganz großen Wurf. Verbandspräsident Carlo Tavecchio sprach von einem Finaleinzug seiner Mannschaft. "Wir hoffen, dass wir ein schönes Endspiel in Paris gegen Frankreich genießen können." Auch abgesehen vom Sieg über die "Roten Teufel" habe er schon "immer gesagt, dass Italien sich hohe Ziele setzen muss". Auch der frühere italienische Nationaltrainer Giovanni Trapattoni hält den Finaleinzug für möglich. "Ich gratuliere Antonio Conte: Genauso weiter und er kann uns ins Finale bringen und alle überraschen", sagte der 77-Jährige der Tageszeitung "Tuttosport" (Mittwoch). "Der Trainer hat sehr gute Arbeit gemacht: Taktik, Spiel, Spektakel, Teamgeist", führte der frühere Bayern- und VfB-Coach weiter aus.

+++ Astronaut in Italiens Teamhotel +++

Zusätzlich gab es noch eine ganz besondere Motivationsspritze für die Squadra Azzurra: Italiens Fußballer haben einen Vortrag des Astronauten Luca Parmitano über Teamwork, Motivation und Vorbereitung erhalten. Parmitano betrat als erster Italiener den Weltraum.

+ + + Mehmedi sorgt für Novum + + +

Mit seinem Ausgleichs-Knaller gegen Rumänien sorgte Admir Mehmedi für ein Novum im Land der Eidgenossen: Nie schaffte es ein Spieler, sowohl bei einer Weltmeister-, als auch bei einer Europameisterschaft zu treffen. Kurios ist zudem, dass mit Lichtsteiner nach Evra der zweite Spieler in Diensten von Juventus Turin einen Elfmeter verursachte - und dies die bislang einzigen Strafstöße des Turniers waren. Beide Elfmeter bekamen die Rumänen zugesprochen bekommen - beide hat Stancu verwandelt.

+ + + Wenn nichts mehr hilft - tritt einen Eckball + + +

Nach dem zweiten Gruppenspiel sorgte man sich in der Schweizer "Nati" um die mangelhafte Chancenverwertung - sollten die Offensivleute weiterhin nicht treffen, müssen sich die Vorderleute von Keeper Sommer auf eine ihrer altbewährten Stärken konzentrieren: Standards. Bereits in der EM-Qualifikation stellte die Schweiz mit sieben Treffern nach Ecken das gefährlichste Team in dieser Disziplin, beim Kontinentalturnier resultierten die einzigen beiden Tore ebenfalls aus Ecken.

aho/dpa/sid