Mit dem früheren Frankfurter Sebastien Haller, der im Angriff von den Premier-League-Profis Zaha (Crystal Palace) und Pepé (Arsenal) flankiert wurde, ging die Elfenbeinküste das zweite Gruppenspiel gegen Sierra Leone an - und war von Beginn an überlegen. Nachdem Zaha im Strafraum umgegrätscht worden war, bot sich Kessié vom Elfmeterpunkt die Chance zur Führung. Der Milan-Profi scheiterte jedoch an Torhüter Kamara, der die richtige Ecke ahnte (12.). Wenig später war es erneut Kessié, der nach Zuspiel von Haller verzog.
Die Ivorer blieben klar spielbestimmend und gingen durch Haller schließlich in Führung. Nach einem starkem Pass von Zaha in die Gasse blieb der Ajax-Stürmer vor dem Tor eiskalt (25.). Von Sierra Leone war in der Offensive wenig zu sehen, aus dem Nichts gelang dem Außenseiter aber fast der Ausgleich. Buya Turay tauchte völlig frei vor Torhüter Sangaré auf, der den kraftlosen Abschluss mit der Innenseite jedoch per Fußabwehr entschärfte (39.).
Nach der Pause traute sich der Außenseiter etwas mehr - und glich aus! Musa Kamara drehte sich am Sechzehner stark, ließ Bailly ins Leere rutschen und jagte den Ball aus linker Position links oben ins Tor (55.). Die Elfenbeinküste brauchte zehn Minuten für eine Antwort: Pepé zirkelte den Ball aus 18 Metern mit links sehenswert zur erneuten Führung ins linke Eck (65.).
Unverhoffter Ausgleich in der Nachspielzeit - Aurier muss ins Tor
Die Elfenbeinküste hatte die vorzeitige Achtelfinal-Qualifikation zum Greifen nahe, leistete sich in der Nachspielzeit dann jedoch einen ganz dicken Patzer: Der kurz zuvor eingewechselte Kossounou köpfte etwas ungenau zu Torhüter Sangaré zurück, der eine Ecke verhindern und den Ball noch vor der Torauslinie retten wollte. Dabei blieb er jedoch im Rasen hängen und fiel dann so unglücklich auf den eigentlich schon sichergeglaubten Ball, dass dieser wieder heraussprang. Caulker legte zu Alhaji Kamara, der zum 2:2 einschob und beim Außenseiter für ausgelassenen Jubel sorgte.
Schlussmann Sangaré verletzte sich bei der Aktion zu allem Überfluss auch noch und musste nach langer Behandlungspause vom Platz getragen werden. Da die Elfenbeinküste schon fünfmal gewechselt hatte, musste Verteidiger Aurier ins Tor. Eine brenzlige Situation hatte er allerdings nicht mehr zu überstehen.
Die Elfenbeinküste ist damit vor dem abschließenden Duell mit Titelverteidiger Algerien am Donnerstag (17 Uhr) noch nicht sicher für das Achtelfinale qualifiziert, auf das auch Außenseiter Sierra Leone durch den überraschenden Punktgewinn weiterhin alle Chancen hat.