DFB-Pokal

Eklat nach Hamburgs Pleite: Toni Leistner packt Fan am Kragen

Defensivmann zeigt Reue - Dresdens versöhnliche Worte

Eklat nach HSV-Pleite: Leistner packt Fan am Kragen

Hamburgs Toni Leistner begab sich in den Dresdner Block.

Hamburgs Toni Leistner begab sich in den Dresdner Block. imago images

Leistner & Co. sahen während der 90 Minuten gegen Dresden alles andere als gut aus, leisteten sich defensiv mehrere Unsicherheiten und verloren am Ende mit 1:4. Das Pokalaus in Dresden sollte eigentlich an schlechten Nachrichten an diesem Montagabend reichen - doch nach der Partie gab es leider noch einen negativen Höhepunkt.

Leistner, der im Sommer ablösefrei zum HSV gewechselt war, stand eigentlich schon zum "Sky"-Interview bereit. Aber bevor dieses gestartet werden konnte, gab es offenbar aggressive Beleidigungen aus dem Dresdner Block. Dann gingen mit dem Defensivmann die Gäule durch, er sprang in den Block, griff einen Zuschauer am Kragen und stieß ihn zu Boden - das zeigt ein Handyvideo. Andere Fans und die Ordner schlichteten die Situation.

Anschließend ging Leistner wieder auf das Feld und stellte sich zum Interview. "Meine Familie lasse ich nicht beleidigen", stellte er wütend klar. Anschließend gab es den Versuch, auf das Sportliche einzugehen. "Wir haben die erste Viertelstunde grobe Schnitzer gemacht. Wir haben nicht das auf den Platz bekommen, was wir machen wollten", so der 30-Jährige. Aber die Rufe von der Tribüne hörten nicht auf, sodass der Hamburger das Interview abbrach.

Leistner wurde in Dresden geboren und spielte zwischen 2010 und 2014 für den Verein. Warum es nach dem Spiel dann so eskalierte und offenbar Beleidigungen an den Defensivmann gerichtet wurden, ist nicht klar.

"Toni Leistner ist ein Dresdner Junge"

Während von Seiten des HSV noch keine Stellungnahme zu dem Thema kam, äußerte sich am Abend Dynamo Dresden via Twitter: "Gerade in der Stunde des Erfolgs sollte man Demut und Dankbarkeit zeigen. Wir alle lieben den Fußball, weil er große Emotionen freisetzen kann. Und ja, Menschen machen Fehler. Toni Leistner ist ein Dresdner Junge, der sein Herz am rechten Fleck hat. Weiter geht's, Toni!" Und eine gute Stunde später fügte der Drittligist hinzu: "Es ist einfach nur beschämend, dass Toni Leistner derart von einem Fan seines Heimatvereins nach dem Spiel beleidigt wurde. Wir suchen die Person, weil wir diesen Vorfall so nicht stehen lassen wollen. Ein Dank geht an 99,9 Prozent aller Stadionbesucher für eure Unterstützung!"

Leistner: "So etwas darf mir niemals passieren"

Und auch Leistner äußerte sich via Instagram: "Ich bin nach dem Spiel von der Tribüne meiner Heimatstadt aus massiv beleidigt worden. Damit kann ich normalerweise umgehen. Doch dann ging es extrem und massiv unter die Gürtellinie gegen meine Familie, meine Frau und meine Tochter. In dem Moment sind mir die Sicherungen durchgebrannt, zumal dies ohnehin ein extrem emotionales Spiel für mich war. So etwas darf mir dennoch niemals passieren. Ich bin Familienvater, der als Vorbild dienen möchte. Ich entschuldige mich in aller Form für mein Verhalten und kann nur versprechen, dass mir - egal was mir an Beleidigungen an den Kopf geworfen wird - so etwas nie wieder passieren wird."

mst

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