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Eintracht Norderstedt: Trainer-Abschied mit langem Vorlauf

Smith nach bestandener Pro-Lizenz wohl nicht zu halten

Eintracht Norderstedt: Ein Trainer-Abschied mit langem Vorlauf

Begehrter Trainer: Olufemi Smith wird es in einigen Monaten wohl von Eintracht Norderstedt wegziehen.

Begehrter Trainer: Olufemi Smith wird es in einigen Monaten wohl von Eintracht Norderstedt wegziehen. IMAGO/Claus Bergmann

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In diesen Tagen ist es genau 20 Jahre her, dass Eintracht Norderstedt in die erste Saison startete. Als Trainer begann die Hamburger Ikone Uli Schulz in der Kreisliga, und Präsident und Sportchef Reenald Koch bastelte schon damals an einer für diese Verhältnisse überragenden Mannschaft um Oliver Hirschlein. Der langhaarige Ex-Profi schoss den Verein dann auch schnell von Aufstieg zu Aufstieg.

Inzwischen ist die Eintracht längst in der Regionalliga etabliert, startet am Sonntag in die neunte Viertliga-Saison. Und der Präsident heißt noch immer Reenald Koch, der aus der chaotisch-umstrittenen Fußball-Abteilung des Vorgänger-Klubs 1. SC einen seriös-respektierten Verein gemacht hat. Seinen Job als Sportchef hat der 63-Jährige in der Sommerpause an den bisherigen Videoanalysten Denny Schiemann (33) abgegeben, auch wenn er sicher erstmal weiter die Fäden in der Hand behält. Als Präsident wird der Unternehmer und frühere St.-Pauli-Profi noch knapp zwei Jahre weitermachen, sich dann aber nicht mehr zur Wiederwahl stellen. Selbst seine Nachfolge ist schon geklärt, was die von ihm und Sponsor und Schatzmeister Horst Plambeck konstruierten klaren Strukturen untermauern: Vizepräsidentin Julia Karsten-Plambeck soll 2025 an die Spitze rücken.

Profi-Angebote für Smith

Sportlich geht Koch davon aus, dass er am Ende dieser Saison noch einmal den Trainer wechseln muss, da Olufemi Smith dann seinen Lehrgang zur UEFA-Pro-Lizenz beendet haben dürfte und dieser dann eines der ihm bereits vorliegenden Profi-Angebote annehmen könnte. Doch Smith fokussiert sich momentan nach dem personellen Umbruch mit 13 Neuzugängen ausschließlich auf den Saisonstart beim Vizemeister HSV II.

1. SPIELTAG

"Natürlich können wir dann noch nicht bei 100 Prozent sein", erklärt der 44-Jährige. Dass sein Team nach dem körperlich anstrengenden Trainingslager in so ein Loch fiel, dass es die Generalprobe gegen den Liga-Konkurrenten St. Pauli II 1:4 verlor, überraschte auch Smith. Noch sind aber ein paar Tage Zeit, und im ersten Pflichtspiel gab es immerhin einen 10:1-Sieg beim Nachbarn Glashütter SV, zu dem Jonas Behounek fünf Treffer beisteuerte. Der Weg zum großen Saisonziel Hamburger Pokalsieger, das alle Spieler in einer gemeinsamen Vereinbarung unterschreiben sollten, ist also weiterhin geebnet. Wer dann den Cup in die Höhe stemmen soll, müsste noch ausgeknobelt werden, denn das Trainerteam bestimmte nun gleich drei Kapitäne, die sich im Laufe der Saison abwechseln: die Routiniers Juri Marxen und Philipp Koch sowie Neuzugang Ersin Zehir.

Harald Borchardt

Die Trainer in der Regionalliga Nord