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Bundestrainerin Voss-Tecklenburg zur Kritik am WM-Quartier

"Stehen weiter zu unserer Entscheidung"

Einöde statt Eisdiele: Voss-Tecklenburg verteidigt Quartierwahl

Abschieds-PK in Wyong: Martina Voss-Tecklenburg.

Abschieds-PK in Wyong: Martina Voss-Tecklenburg. IMAGO/Eibner

Martina Voss-Tecklenburg hat sich nach dem WM-Debakel gegen Kritik an der Quartierwahl des DFB gewehrt. "Wir stehen weiter hinter unserer Entscheidung", sagte die 55-Jährige, die in ihrem Amt bleiben will, bei einer Pressekonferenz am Samstag in Wyong, gab aber zugleich zu: "Die optimale Lösung hätte es unter den Voraussetzungen nicht gegeben."

Spielbericht

Der Verband hatte sich  für ein abgelegenes Base Camp knapp 100 Kilometer nördlich von Sydney in Wyong (4500 Einwohner) entschieden. Zwar sorgte der DFB für ein Freizeitprogramm zwischen den Trainingseinheiten. Der Kontrast zu den pulsierenden Großstädten Sydney, Brisbane oder Melbourne wurde den Fußballerinnen aber bei ihren Reisen innerhalb Australiens bewusst. Das Team um Kapitänin Alexandra Popp war bereits am 11. Juli angereist und hatte zuvor schon zwei Trainingslager in Herzogenaurach absolviert.

Einöde statt Eisdiele

Mittelfeldspielerin Lena Lattwein hatte bei Wyong einmal von "Einöde" gesprochen. Im Falle eines Weiterkommens als Gruppenzweiter hätte der DFB auch entgegen der ursprünglichen Planung Wyong aufgegeben und wäre von Spielort zu Spielort geflogen. "Vielleicht hat der Ort den kleinen Nachteil, dass man hier kein Café, keine Eisdiele oder sonst was hat, und man vielleicht auch mal noch rausgehen kann", sagte Joti Chatzialexiou, Leiter Nationalmannschaften beim Verband, über Wyong. "Aber grundsätzlich sollte das keine Ausrede für das Ausscheiden sein."

Der DFB hatte bereits bei der Männer-WM 2018 in Russland und 2022 in Katar viel Kritik an den abgelegenen Quartieren einstecken müssen. "Es ist bei einem Kader von 23 auch schwer, alles recht zu machen", sagte Chatzialexiou. Es sei eine "mannschaftliche Entscheidung gewesen." Ähnlich äußerte sich Voss-Tecklenburg, die sich Hotel und Trainingsplatz vor dem Turnier angeschaut hatte.

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