DFB-Pokal

DFB-Pokal: Sandhausens Diekmeier hat sich zurückgekämpft

Sandhausens Kapitän wird mit über 35 km/h gemessen

"Ein schwieriges Jahr": Diekmeier ist zurück - und musste viele Namen lernen

Hat sich in der Vorbereitung laut eigener Aussage durchgebissen - und will vorangehen: Dennis Diekmeier.

Hat sich in der Vorbereitung laut eigener Aussage durchgebissen - und will vorangehen: Dennis Diekmeier. IMAGO/Eibner

Beim SV Sandhausen war nach dem Zweitliga-Abstieg in diesem Sommer kaum ein Stein auf dem anderen geblieben. Unter anderem hatten sich die Verantwortlichen auf der Trainerposition für Neuling Danny Galm - bis dato nur im Juniorenbereich tätig - entschieden.

Darüber hinaus war die Mannschaft schier komplett umgekrempelt worden. 26 (!) Profis hatten die Kurpfälzer verlassen, 20 Neuzugänge waren verpflichtet worden. Ein paar Konstanten gab es aber auch zu vermelden, eine darunter: Dennis Diekmeier.

Der inzwischen 33-jährige Routinier, der noch einen Vertrag bis 2024 sein Eigen nennt, wurde gar als Kapitän bestätigt. Und erlebte als solcher einen wahren Thriller im DFB-Pokal gegen Zweitligist Hannover 96. Nach einer wilden 3:3-Achterbahnfahrt mit spätem Tim-Knipping-Kopfballtor in den ersten 90 Minuten am Freitagabend ging es nach der Verlängerung sogar bis ins Elfmeterschießen, wo Keeper Nikolai Rehnen und der finale Schütze Abu-Bekir El-Zein zu den Helden aufstiegen.

Diekmeier "hatte letztes Jahr ein sehr schwieriges Jahr"

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"Es war ein geiles Spiel", befand Diekmeier hinterher im Interview mit "Sky" - sichtlich ergriffen von der gezeigten Leidenschaft seines Teams. "Es war sehr intensiv - und wir haben es sehr gut gemacht, auch wenn wir uns bei den Gegentoren ein bisschen blöd angestellt haben. Das war nicht gut." Das habe seine Truppe aber in der Pause sauber aufgearbeitet, "sind dann gut rausgekommen und haben ein Feuerwerk abgeliefert. Da können wir stolz auf uns sein."

Dass er selbst aktiver Teil dieses Abends und zwischendurch mit über 35 km/h "geblitzt" worden war, hatte für ihn auch mit einer intensiven Vorbereitung samt eigener Willensleistung zu tun. Denn zur Erinnerung: Vergangene Zweitliga-Spielzeit hatte Diekmeier nur 13 Saisonspiele gemacht, war dabei einige Male nur eingewechselt worden. "Ich hatte letztes Jahr ein sehr schwieriges Jahr", analysierte der Abwehrmann hierzu rückblickend. "Ich musste viel kämpfen, dass ich wieder spielen kann. Doch jetzt bin ich wieder auf dem Rasen und laufe so schnell."

Trotz Krämpfen in den letzten Minuten der Verlängerung "wollte ich unbedingt das Elfmeterschießen erleben, weil ich wusste, dass ich treffe". Gesagt, getan: Der ehemalige Bremer, Nürnberger und Hamburger ging sogar voran und startete nach Hannovers anfänglichem Fehlschuss von Max Besuschkow (drüber) mit Sandhausens 1:0 im letzten Akt dieses Pokaldramas.

Mannschaft, Trainer, Oldies, "junge Wilde": Diekmeier lobt und lobt

Angesprochen auf den SVS-Umbruch mit den vielen Abgängen und vielen neuen Spielern musste der erfahrene Mann (203 Bundesliga-Partien, 135 Zweitliga-Einsätze und insgesamt nur drei Tore) abschließend noch lachen. Denn: "Wenn ich ehrlich bin, war es die ersten Tage echt schwierig. Da hab ich oft die falschen Namen gesagt." Mit der Zeit wurde aber alles besser.

Da ist echt Chemie in der Mannschaft.

Dennis Diekmeier

Und nun muss Diekmeier dieser Mannschaft, dem Trainer und dem ganzen Team dahinter "ein Riesenkompliment" machen: "Wie wir uns zusammen hier eingelebt haben, das ist echt hervorragend. Da ist echt Chemie in der Mannschaft, das hatte ich lang nicht mehr. Die Mischung ist überragend. Wir haben sehr gute ältere, gestandene Spieler. Und wir haben sehr gute junge Wilde, die Vollgas geben. Ein großer Pluspunkt ist auch die Stimmung. Es macht jeden Tag großen Spaß, ins Training zu kommen."

Am Ende des Tages stehe allerdings eine Sache über allem - die Zweitliga-Rückkehr: "Wir wollen aufsteigen, das ist ganz klar unser Ziel."

mag

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