Unter Tränen hatte Zimmer seinen Heimatverein 2016 in Richtung VfB Stuttgart verlassen. "Es fällt mir unbeschreiblich schwer, die Emotionen im Griff zu haben. Ich habe 22,5 Jahre für diesen Verein gelebt. Dieses Gefühl wird niemals gehen", so damals die emotionalen Worte. Und er hatte recht, dieses Gefühl blieb. Fünf Jahre später ist die endgültige Rückkehr des Publikumslieblings perfekt. Diesmal sind es Freudentränen, die bei großen Teilen der Fans fließen, nachdem der seit Januar bereits wieder auf Leihbasis in der Pfalz spielende 27-Jährige seinen neuen Vertrag in Kaiserslautern unterschrieben hatte.
Wir sind froh, unseren Capitano wieder an Bord zu haben. Jean ist eine absolute Identifikationsfigur, ein Kind der Region. Er lebt den FCK und weiß genau, worauf es hier auf und neben dem Platz ankommt.
Sport-Geschäftsführer Thomas Hengen
"Es fühlt sich einfach gut an, wieder zu Hause zu sein. Ich freue mich auf die Mannschaft und auf die anstehenden Herausforderungen. Jeder der mich kennt, weiß, dass ich immer alles für den FCK geben werde", so Zimmer zu seiner Rückkehr.
Zimmer kam im Winter, "um zu helfen"
Als der variable Rechtsaußen im Winter zurück auf den Betzenberg kam, sah es düster aus. Einerseits wollte er wieder regelmäßig spielen, andereseits wollte er "dem Verein helfen, ihm etwas zurückgeben". Beides ist aufgegangen. Als Führungsfigur und Antreiber auf dem Platz hatte Zimmer als Kapitän entscheidenden Anteil an der geglückten Aufholjagd zum Klassenerhalt. Als Identifikationsfigur und Publikumsliebling war er zudem daran beteiligt, dass Fans und Mannschaft nach einer schwierigen Zeit voller Unruhe und sportlicher Enttäuschung in der entscheidenden Phase trotz räumlicher Distanz wieder eng zusammengerückt sind.
"Wir sind froh, unseren Capitano wieder an Bord zu haben. Jean ist eine absolute Identifikationsfigur, ein Kind der Region. Er lebt den FCK und weiß genau, worauf es hier auf und neben dem Platz ankommt", erklärt Geschäftsführer Sport Thomas Hengen.
Seine Emotionen konnte er damals nicht zurückhalten: Jean Zimmer 2016 bei seinem Abschied vom FCK. imago images
Die Suche nach einem Torjäger hat jetzt Priorität
Nach der Verpflichtung von Mike Wunderlich haben die Roten Teufeln damit bereits das zweite Ausrufezeichen auf dem Transfermarkt gesetzt. Zudem konnte bereits die Leihe von St. Paulis Marvin Senger um ein Jahr verlängert werden, der im vergangenen Halbjahr merklich Stabilität in die Abwehrreihe brachte.
Gelingt Hengen auch noch der nächste Transfercoup und er kann mit dem vom FC Augsburg geliehenen Felix Götze einen der besten Drittligaspieler der abgelaufenen Rückserie (kicker-Ranglistenplatz 1 im defensivem Mittelfeld) am Betzenberg halten, dürfte die Konkurrenz vorgewarnt sein. Um ernsthafte Ambitionen in Richtung Aufstieg anzumelden, muss aber noch ein Torjäger den Weg in die Pfalz finden. Dass die 2. Liga das Ziel sein muss, ist auch durch die Zimmer-Verpflichtung nochmal deutlicher geworden, betonte dieser doch schon nach seiner Rückkehr im Januar: "Dass ich nicht dauerhaft in der 3. Liga spielen möchte, dürfte klar sein."