3. Liga

3. Liga: Arminia Bielefeld und das Hochkaräter-Problem

Der DSC will gegen Halle früher in die Zweikämpfe kommen

"Ein großes Manko": Bielefeld und das Problem mit den Hochkarätern

Mitch Kniat musste in den letzten Wochen mit ansehen, wie Arminia Bielefeld zwar nicht viele, dafür aber umso größere Chancen zuließ.

Mitch Kniat musste in den letzten Wochen mit ansehen, wie Arminia Bielefeld zwar nicht viele, dafür aber umso größere Chancen zuließ. IMAGO/osnapix

Anfang der Woche rückte das Sportliche bei Arminia Bielefeld erstmal in den Hintergrund. Mitch Kniat und seine Mannschaft besuchten ein Kinderklinikum und sammelten dabei bleibende Eindrücke. "Es hat uns sehr geprägt. Da ist einem noch einmal bewusst geworden, dass Fußball und ganz, ganz viele andere Sachen echt nur nebensächlich sind, wenn man die kleinen Kids da in ihren Krankenbetten liegen sieht", erklärte Kniat, der auch an den Autounfall von Halle-Coach Sreto Ristic im Vorjahr erinnerte. "Da sieht man, wie schnell es gehen kann."

Jener Ristic, der den Unfall damals glücklicherweise überstand, steht dem DSC-Coach am Freitagabend (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) an der Seitenline gegenüber. Zum Start in den 18. Spieltag bekommt es Bielefeld mit dem Halleschen FC zu tun, der zur Zeit vier Punkte und drei Plätze hinter der Arminia auf Rang 16 steht. Allerdings haben die Hallenser auch ein Spiel weniger absolviert, nachdem die Partie in Unterhaching in der Vorwoche aufgrund der Witterungsbedingungen abgesagt worden war (und inzwischen neu terminiert wurde).

Arminia will "auf jeden Fall dreifach punkten"

"Sie hatten sehr, sehr viele Verletzte und deswegen glaube ich, dass die Mannschaft normalerweise da unten nicht hingehört", warnte Kniat auf der Pressekonferenz vor dem HFC und analysierte: "Es ist ein Gegner, der heimstark ist, der immer wieder die Zweikämpfe sucht und sehr eklig ist." Dennoch sei die Marschroute klar: "Wir wollen auf jeden Fall dreifach punkten."

Zuletzt gelang das in der Liga viermal in Folge nicht (0-3-1). Ein Hauptproblem: Die Arminen fingen sich zu viele Gegentore. 28-mal klingelte es bereits im Bielefelder Kasten, nur Halle (34), Freiburg II, Mannheim und Viktoria Köln (je 30) mussten mehr Treffer schlucken. Kniat betonte jedoch, dass seine Mannschaft eigentlich gar nicht so viel zulasse, "aber die wenigen Torchancen sind dann meistens so krass, dass sie zu Toren führen. Das ist ein großes Manko, das wir haben, dass wir den Gegner nicht zu vielen Chancen, sondern zu Hochkarätern einladen, die sie nutzen."

Entsprechend forderte Kniat von seinen Schützlingen: "Wir müssen definitiv die Zweikämpfe eher führen und dürfen uns nicht so tief fallen lassen. Der Gegner dribbelt oft an, kommt dann sogar bis in den Sechzehner rein und hat es dann ziemlich einfach, den Ball im Tor zu versenken."

Kniat: "Bleiben unserer Linie treu"

In Halle könnte es zwar zu "ein, zwei personellen Veränderungen" kommen, an der Ausrichtung ändere das aber nichts. "Wir bleiben unserer Linie treu und wollen den Gegner weiter ganz hoch anpressen", betonte Kniat, der den Blick in der Tabelle nicht mehr nach oben richtet. "Wenn man da ist, wo wir gerade sind, dann darf man nicht irgendwie auf Platz drei schielen. Der Abstand nach unten muss jetzt erstmal größer werden und dann kommt alles weitere von alleine."

Eine der Änderungen könnte eine Startelf-Rückkehr von Nasim Boujellab sein. Der 24-Jährige war nach einer leichten Oberschenkelverletzung zuletzt im Konkurrenzkampf mit Kaito Mizuta etwas ins Hintertreffen geraten. Der Japaner nutzte seine Chance und war für Kniat "in den letzten Wochen der auffälligste Spieler". Dennoch stellte der Coach klar: "Wenn der Nasim bei 100 Prozent ist, ist er ein Unterschiedsspieler. Deswegen könnte es auch sehr gut sein, dass er startet."

dza

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