Weil sich Mannschaft und Trainer des Eimsbütteler TV mit dem Vorstand nicht über die Prämien einigen konnten, hatten die Spieler vor der neuen Saison einfach ihre Pässe zurückgegeben, sodass die Hamburger nahezu ihre komplette erste Mannschaft verloren hatten. Trainer Harald Wenzing vertraute im Pokal-Hit also auf die eigene Jugend. Gleich neun Spieler in der Startelf wurden im Jahr 1993 geboren. Mit Hitscher (23 Jahre) und dem 30-jährigen Rosmanith standen zumindest zwei Akteure in der Anfangsformation, die über etwas mehr Erfahrung verfügten.
Fürths Coach Mike Büskens brachte nach dem 4:0-Auswärtssieg in der Liga bei Union Berlin vier Neue: Sararer, Tyrala, Klaus und Mavraj spielten für Nöthe, Pektürk, Karaslavov und Schröck.
Selten war eine Mannschaft so klar Favorit wie die Fürther im Duell gegen den Sechstligisten, der fast nur aus A-Junioren bestand. Erwartungsgemäß hatte der Zweitligist von Beginn an klare Feldvorteile. Der Ball befand sich fast ausschließlich in den Reihen der SpVgg, die sich allerdings zunächst keine Chancen erspielte. Bis auf einen Schuss von Klaus, der knapp vorbei ging (7.), passierte vor dem Kasten von Struckmann nichts.
DFB-Pokal
Der Sechstligist machte seine Sache ordentlich, kämpferisch war der ETV den Franken in der ersten Viertelstunde ebenbürtig - zumindest in der eigenen Hälfte. Offensiv reichte es allerdings nicht, fast jeder Ball kam postwendend zurück. Ceesay schaffte es dann aber doch, die fränkische Defensive zu beschäftigen. So prüfte der Gambier Grün aus der Distanz (10.).
Eine Viertelstunde lang hielten die Hamburger das 0:0, doch dann machten die "Kleeblättler" ernst. Nach einer Ecke nutzte Mavraj seine körperliche Überlegenheit und sorgte per Kopf für die Führung (17.), zwei Minuten danach legte Occean eine Flanke von rechts per Kopf für Sararer ab - 0:2. Kurz darauf dasselbe Strickmuster: Nach einer Hereingabe von rechts legte Occean - diesmal per Brust - für Sararer auf. Der Spanier schnürte seinen Doppelpack (25.).
Fürth macht vor der Pause alles klar - Eimsbüttel baut nach der Pause ab
Er musste den Bahn zehnmal aus dem Netz fischen: Eimsbüttels Keeper Struckmann. picture alliance
Damit war eigentlich schon alles klar. Fürth kontrollierte weiter das Geschehen nach Belieben, schaltete aber bereits einen Gang zurück. Dennoch kamen die Franken zu weiteren Torchancen durch Sararer (30.), Occean (31.) und Prib (37.). Weil es die Fürther nun aber mit der Genauigkeit nicht mehr so ganz genau nahmen, blieb es beim 3:0 zur Pause.
Mit der klaren Führung im Rücken nutzte Büskens die Gelegenheit, um bereits für das kommende Ligaspiel zu testen. Rahn kam für Schmidtgal, der gegen Dresden gesperrt fehlen wird. Ansonsten änderte sich rein gar nichts. Die SpVgg war tonangebend und suchte weiter den Weg nach vorne, auch wenn nicht mit absoluter Intensität. Sararer scheiterte noch im Eins-gegen-Eins am gut reagierenden Struckmann (50.), doch dann vollendete Tyrala ein Solo mustergültig und erhöhte auf 4:0 (54.).
Zusehends ließen die Kräfte bei den Hamburgern nach, die nun in den Zweikämpfen immer häufiger das Nachsehen hatten oder den entscheidenden Schritt zu spät kamen. Sararer scheiterte noch am linken Pfosten (57.), Nehrig traf dann aber per Foulelfmeter (66.), während Tyrala das halbe Dutzend voll machte (70.). Damit nicht genug, denn Sararer (76.), der einwechselte Nöthe (80.), abermals Sararer (85.) und Rahn (88.) schossen noch den 10:0-Endstand heraus.
Nach dem Pokal-Hit gegen die Fürther geht es für die Eimsbütteler am kommenden Freitag auch in der Liga los. Zum Auftakt geht es in der Landesliga-Hammonia zum FC Elmshorn. Tags darauf empfängt die SpVgg Greuther Fürth in der 2. Liga Aufsteiger Dynamo Dresden.