Bayern

VfB-Neuzugang Haubner hat sich in Eichstätt etabliert

Im zweiten Anlauf

Eichstätts Haubner: Etabliert, aber punktueller Verbesserungsbedarf

Erzielte bereits fünf Tore: Eichstätts Sommerneuzugang Daniel Haubner

Erzielte bereits fünf Tore: Eichstätts Sommerneuzugang Daniel Haubner IMAGO/Johannes Traub

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Eigentlich fällt der Wechsel von Daniel Haubner im Sommer 2022 vom ASV Neumarkt zum VfB Eichstätt in das typische Beuteschema der Grün-Weißen: jung, hungrig und was die Spielerkarriere betrifft noch Luft nach oben. Das Kuriose an diesem Transfer war allerdings die Vorgeschichte, denn das Angebot lag bereits in der Corona-Saison 2019/21 auf dem Tisch. Nur fühlte sich zu diesem Zeitpunkt ein Abgang nicht richtig an, wie der 24-Jährige betont, "denn wir standen mit Neumarkt auf einem Aufstiegsplatz in der Landesliga und wollten das als Truppe durchziehen".

Aber Eichstätt ließ nicht locker. Trainer Markus Mattes und die sportliche Leitung hielten den Kontakt aufrecht. Diese Geduld sollte sich indes auszahlen. Für Haubner war Mattes "zwar ein Grund, aber am Ende überzeugte ihn das Gesamtpaket". Genauer gesagt, so betont er, sprachen drei Punkte dafür, dass der Spielmacher den nächsten Schritt wagte. "Das familiäre Umfeld, die Tatsache, dass junge Spieler aus unteren Ligen dort viel Einsatzzeit bekommen, und dass ich noch einige Spieler von meinem ersten Probetraining kannte."

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Hinzu kommt, dass Eichstätt seinem Ruf alle Ehre machte, dass sich Neuzugänge in der Stadt mit den zwei Bahnhöfen sehr schnell wohlfühlen - auch Haubner war von der Integration angetan. Stattdessen machte ihm die Umstellung auf die neue Liga zu schaffen. Die Intensität war höher, die Teams technisch und taktisch versierter, und er gab auch zu, dass er in den ersten Partien bereits nach 20 Minuten durchschnaufen musste. Nach diesen Anpassungsschwierigkeiten kam der neue Mann der Eichstätter immer besser in Tritt und zeigte in den 20 absolvierten Spielen sogar seine Torgefährlichkeit, die ihn in Neumarkt ausgezeichnet hatte. Trotz dieses Laufs sieht er in seinem Spiel noch Verbesserungsbedarf. "Dass ich mir im Eins-gegen-eins mehr zutraue, mehr Torabschlüsse suche und die Mitspieler mit meinen Zuspielen noch besser bediene", spricht Haubner Klartext und holt weiter aus: "Kämpferisch und läuferisch bin ich noch nicht am Ende."

So schön die persönliche Bilanz des Regisseurs auch ist, beim Teamerfolg sieht es derweil erheblich schlechter aus. An der laufenden Saison mit 24 Punkten aus 22 Partien und 43 Gegentoren, was aktuell den direkten Abstiegsplatz 18 bedeutet, hat der Verein zu knabbern. "Zum Saisonstart und in der Mitte haben wir uns sehr schwergetan, gegen Ende wurde es besser, weil einige im Team noch einen Leistungssprung gemacht haben", analysiert Haubner pragmatisch, spricht aber auch das akute Kernproblem klar an: "Wir bekommen zu viele Gegentore."

Große Formschwankungen

Vor allem die Formschwankungen ziehen sich wie ein roter Faden durch die Spielzeit. "Wir haben in den ersten Saisonspielen ein anderes System gespielt, möglicherweise hat uns das nicht so gelegen", lautet der simple Erklärungsversuch des Mittelfeldspielers. Ihm persönlich hat die veränderte Grundordnung gutgetan. Dadurch rückte er gegen Ende der Hinrunde auf seine Lieblingsposition. Auf der Zehn hatte er bereits in den letzten drei Jahren in Neumarkt geglänzt. "Mir gefällt es, dass ich viel Einfluss aufs Spiel habe und nicht nur auf einer Seite gefesselt bin", betont er.

Daten zu Daniel Hauber

  • Geboren am 28. November 1998 in Neumarkt in der Oberpfalz
  • Seine ersten Schritte ging er bei der DJK-SV Berg, seit der U 13 spielt Haubner beim ASV 1860 Neumarkt, wo er alle Jugendmannschaften durchlief.
  • Seit 2017 absolvierte er für den ASV 1860 Neumarkt 75 Spiele (16 Tore) in der Bayernliga (Nord- und Süd-Staffel) sowie 24 Spiele (17 Tore) in der Landesliga Mitte in der Saison 2019/21.
  • Seit 1. Juli 2022 spielt er in der Regionalliga für den VfB Eichstätt, lief 20-mal für die Oberbayern auf und erzielte bislang fünf Treffer.

Derweil lohnt sich ein Blick weiter zurück, um die Wurzel des Übels zu finden. Sicher ist, dass die großen Eichstätter Erfolge der vergangenen Jahre und die hohen Erwartungen des Umfelds kontraproduktiv waren. Dem Vorwurf, die Regionalligaspielzeit aufgrund namhafter Neuzugänge als Selbstläufer abgetan zu haben, widerspricht er. "Uns war klar, dass es bei vier Absteigern und zwei Relegationsplätzen schwierig wird."

Die wetterbedingten Spielabsagen der letzten Heimspiele gegen Aubstadt und Hankhofen-Hailing verfinstert nicht nur das Tabellenbild, sie schmecken auch Haubner nicht. "Ich hätte gern gespielt", bekräftigt er. Nichtsdestotrotz versucht er, der Tatsache etwas Positives abzugewinnen: "Vielleicht ist es ein Ansporn fürs neue Jahr." Apropos 2023, hier hat ein Wunsch Vorrang: "Das Primärziel bleibt der Klassenerhalt", betont Haubner, der längst wieder zurück zu alter Stärke gefunden hat.

Bernd König

Die Stadien in der Regionalliga Bayern