Europa League

Eggestein: Bayern? "Vielleicht liegt uns das ein besser"

Freiburgs Mittelfeldspieler bezog nach dem 1:2 gegen West Ham Stellung

Eggestein: Bayern? "Vielleicht liegt uns das aktuell ein bisschen besser"

Unterlag mit den Freiburgern am Donnerstagabend in der Europa League West Ham United: Maximilian Eggestein.

Unterlag mit den Freiburgern am Donnerstagabend in der Europa League West Ham United: Maximilian Eggestein. IMAGO/Ulmer/Teamfoto

Wie ordnen Sie dieses 1:2 gegen West Ham United ein, Herr Eggestein?

Es ist relativ einfach: Erste Halbzeit schlecht, zweite Halbzeit gut. Am Ende wäre mehr drin gewesen.

Was war in der ersten Halbzeit mit Ihnen und Ihren Teamkollegen los?

Wir wussten, dass West Ham eine konterstarke Mannschaft ist. Das war im Hinterkopf, so haben wir auch ein bisschen gespielt, ein bisschen mutlos. Wir wollten keine Fehler machen, haben eher den einfachen Ball gesucht, oder nach hinten gespielt und dabei viele Fehler gemacht. In der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass wir es viel besser können. Das hat leider aufgrund der ersten Halbzeit nicht gereicht.

Sie zählen in ihrer dritten Freiburg-Saison auch zu den Säulen im Team. Auffällig war, dass vor der Pause neben Ihnen auch die anderen Stützen wie Matthias Ginter, Nicolas Höfler, Philipp Lienhart und auch Vincenzo Grifo wackelten. Wie ist diese Häufung zu erklären?

Das hat sich durchgezogen bei uns. Keiner ist besonders negativ herausgestochen, aber auch keiner positiv weggekommen. Wenn wir uns zusammenreißen, hat man in der zweiten Halbzeit gesehen, wie wir es hinkriegen können. In der ersten Hälfte war es von uns allen nicht so gut.

"Jetzt müssen wir halt in Serbien gewinnen"

Nach der Pause spielte der SC dann zunächst wie verwandelt. Nach dem 1:1 durch Roland Sallai hatte vor allem Lucas Höler hatte nach Kiliann Sildillias Pfostenkopfball aus kurzer Distanz die riesige Chance auf das mögliche 2:1, schoss den Ball aber weit über das Tor.

Er kriegt ihn nicht mehr richtig runtergedrückt, das war unglücklich. Wenn wir 2:1 in Führung gehen, spielen wir es vielleicht runter oder holen zumindest einen Punkt. Aufgrund des Ergebnisses von Olympiakos (2:2 bei Backa Topola, Anm. d. Red.) wäre das Gold wert gewesen. Wir stehen aber immer noch gut da, jetzt müssen wir halt in Serbien gewinnen (der SC spielt am 26. Oktober bei Backa Topola, Anm. d. Red.).

Statt der eigenen Führung fiel dann das 1:2 nach einer Ecke. Sowohl der Eckball selbst als auch das Tor hätte unabhängig von Noah Atubolus Fehlgriff verhindert werden können. Warum kam Ihr Team danach nicht mehr wirklich gefährlich vor das Tor?

Das 1:2 fiel zum unglücklichen Zeitpunkt, weil du das Gefühl hattest, wenn jemand noch ein Tor schießt, sind es eher wir. Die Führung hat West Ham in die Karten gespielt, hinten raus hatten wir nicht mehr so viel, das muss man auch sagen. Wir haben es verpasst, im Zeitraum, in dem wir gut gespielt und Druck ausgeübt haben, das zweite Tor zu machen. Dann wäre es wohl ein bisschen anders gelaufen, weil sich West Ham ein Stück weit aufs Kontern verlagert hat.

Atubolu war nach dem Spiel sichtlich geknickt, nachdem er beim 1:2 daneben gefaustet hatte. Wie gehen sie mannschaftsintern mit dem jungen Stammkeeper um, gerade jetzt, wenn am Sonntag in München eine hohe Hürde wartet?

Noah ist stark genug, der kriegt das hin. Wir werden natürlich ein bisschen mit ihm sprechen, müssen es aber auch nicht größer machen, als es ist. Wir alle haben es in der ersten Hälfte versäumt, ein besseres Spiel zu machen. Deswegen ist auf jeden Fall nicht Noah dafür verantwortlich, dass wir verloren haben.

Wir müssen schon darüber reden, was in der ersten Hälfte los war.

Maximilian Eggestein

Bleibt trotz der Niederlage ein Stück Zufriedenheit, dass man zumindest eine Hälfte auf Augenhöhe agiert hat mit einem guten Premier-League-Klub?

Zufrieden könnten wir sein, wenn wir das ganze Spiel auf Augenhöhe gewesen wären. Wir müssen schon darüber reden, was in der ersten Hälfte los war.

Wie steht’s nach dieser intensiven Partie um den Kräftehaushalt vor dem schwierigen Auswärtsspiel in München?

Man merkt es natürlich, das braucht man nicht wegreden. Aber wir kommen nicht drumherum, wir müssen hin und wollen in München was mitnehmen. Es wird ein komplett anderes Spiel als gegen West Ham. Vielleicht liegt uns das in der aktuellen Phase ein bisschen besser. West Ham hat uns schon viel den Ball gegeben. Wir kommen aus einer englischen Woche, da wird es am Sonntag erst mal darum gehen, kompakt zu stehen. Wir habe es letzte Saison gezeigt, dass wir in München gewinnen können. Daran wollen wir anknüpfen.

Mit welcher Strategie wollen sie ins Spiel gehen?

Ähnlich wie beim letzten Mal, dass hat ganz gut funktioniert. In München wirst du nicht viel Ballbesitz haben. Du musst versuchen, sie vom eigenen Tor wegzuhalten. Sie werden ein, zwei Dinger kriegen, da brauchst du auch Spielglück, das hatten wir im DFB-Pokal.

Interview: Carsten Schröter-Lorenz

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