Eine Woche vor dem Endspiel um den DFB-Pokal waren Eintracht Frankfurt und der VfL Wolfsburg bereits in der Bundesliga aufeinandergetroffen. Die Wölfinnen gewannen die Generalprobe mit 3:2 und wurden nach forschen ersten Minuten der Frankfurterinnen ihrer Favoritenrolle auch im Pokalfinale gerecht. Mit einer Veränderung im Vergleich zum direkten Duell - Blomqvist kam für Goeßling - übernahm der VfL nach knapp zehn Minuten die Kontrolle und spielte sich in der Hälfte der Eintracht fest. Pajor hatte die erste gute Chance, als ihr Abschluss aus spitzem Winkel knapp am rechten Pfosten vorbeisauste (9.).
VfL spielbestimmend
Die Wolfsburgerinnen machten Druck, schnürten die Frankfurterinnen, die mit Leticia Santos und Feiersinger anstelle von Hechler und Mauron begannen, in der eigenen Hälfte ein. Die Hessinnen kämpften aufopferungsvoll, traten offensiv jedoch so gut wie gar nicht in Erscheinung.
Pawollek wohl schwerer verletzt
In einer Phase, in der die Eintracht wieder mehr für Entlastung sorgen konnte, dann der Schreckmoment: Eintracht-Kapitänin Pawollek blieb nach einem härteren Einsteigen von Oberdorf am Boden liegen, konnte nach einigen Minuten Behandlungspause jedoch erstmal angeschlagen weitermachen (29.). Einige Minuten später ging Pawollek wieder zu Boden, diesmal ohne Fremdeinwirkung und hielt sich weinend mit schmerzverzerrtem Gesicht das Knie. Eine wohl schwere Verletzung, die Kapitänin musste auf einer Trage abtransportiert werden (40.).
Vor der Pause wurden die Wölfinnen wieder zwingender, konnten zwei gute Möglichkeiten in Person von Oberdorf - sie traf aus kurzer Distanz den Pfosten (42.) - und Huth (45.) aber nicht nutzen, weshalb es torlos in die Halbzeit ging.
Auch nach der Pause waren die Wölfinnen spielbestimmend, taten sich jedoch oftmals schwer, gefährlich ins letzte Drittel zu gelangen. Aus dem Dauerdruck entstand nur eine gute Möglichkeit, die Pajor knapp vergab (70.). Die Frankfurterinnen warfen sich in jeden Ball und hatten wie aus dem Nichts plötzlich die Chance zur Führung: Prasnikar setzte Johannsdotir in Szene, die aus knapp zehn Metern an Schult scheiterte (59.).
Wilde Schlussphase mit Chancen auf beiden Seiten
In der Schlussphase ging es dann hin und her. Die Frankfurterinnen, die über die gesamte Spielzeit zuvor kaum für Torgefahr gesorgt hatten, spielten nun auch nach vorne. Auf beiden Seiten wurden jedoch einige dicke Chancen liegengelassen: Rolfö (83., 90.+3) vergab auf Seiten der Wolfsburgerinnen, Küver (87.) und Feiersinger (89.) auf Seiten der Eintracht.
Verlängerung: Schult sieht Rot
So ging es torlos in die Verlängerung - und die hatte es in sich: Prasnikar tauchte nach einem hohen Ball frei vor Schult auf und wurde von der Torhüterin abgeräumt (96.) - Notbremse und Rot für Schult. Doch wer dachte, dass die Eintracht nun überlegen sein würde, lag falsch. Die Wölfinnen spielten in der ersten Halbzeit der Verlängerung weiter mit Tempo nach vorne und hatten durch Pajor (104.) und Wolter (105.) nennenswerte Chancen.
Pajor hat das letzte Wort
In den letzten 15 Minuten hatten dann auch die Frankfurterinnen noch gute Möglichkeiten. Die blieben jedoch ungenutzt - und das wurde bestraft. Wenige Minuten vor Schluss nahm Pajor nach einer schönen Kombination mit Huth Maß und vollendete druckvoll links unten (118.) - das Tor zum siebten Pokalsieg in Serie!