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Industriemanager, Familienmensch, Wurfmeister, Rekordjäger
Zwischen 2006 und 2021 hat Drew Brees nicht nur die Geschichte der New Orleans Saints geprägt, sondern ist in dieser Zeit auch noch zum Gesicht der Stadt und gesamten Region aufgestiegen. Inzwischen hat der Quarterback seine großartige Laufbahn beendet. Ein Rückblick ... imago images
Andrew Christopher "Drew" Brees, geboren 1979 in Austin (Texas), zeigt bereits in seiner Highschool- und College-Zeit - hier im Jahr 2001 im Trikot (Nummer 15) der Purdue Boilermakers in Indiana - sein Können und stellt zahlreiche Rekorde auf. Aufgrund seiner vergleichsweise geringen Größe (1,83 Meter) und seines oftmals als zu schwach kritisierten Arms zeichnet sich seine spätere Karriere jedoch noch nicht ab. Er absolviert seinen Abschluss an der Purdue University im Fach Industriemanagement und kann in seiner letzten College-Saison den Rose Bowl gewinnen, eines der prestigeträchtigsten Bowl-Spiele im College-Football. imago images
Zweimal wird Brees (links) in seiner College-Zeit für die Heisman-Trophy nominiert, die Auszeichnung für den besten Spieler im College-Football. Beide Male zieht der Quarterback jedoch den Kürzeren. Im Jahr 1999 gegen Running Back Ron Dayne (University of Wisconsin), im Jahr darauf gegen Chris Weinke (rechts), Quarterback der Florida State University. Dafür kann sich Brees zweimal die Auszeichnung als "Offensive Player of the Year" sichern. Getty Images
Beim NFL-Draft 2001 wird Drew Brees in der 2. Runde an 32. Stelle gezogen: von den San Diego Chargers, die 2017 zu den Los Angeles Chargers werden sollen. Brees ist als Backup vorgesehen und kommt in seiner ersten Saison lediglich zu einem Einsatz (20:25-Niederlage gegen Kansas City). Bereits damals trägt Brees die Nummer 9, die ihn bis heute begleitet. Sie geht zurück auf den verstorbenen Baseball-Spieler Ted Williams (Boston Red Sox). imago images
Im Jahr 2002 und mit Beginn seiner zweiten Saison als NFL-Profi steigt Brees zum Starting Quarterback der Chargers auf. San Diego spielt mit dem neuen Chef in der Offensive eine deutlich bessere Saison als im Vorjahr (8:8 nach 5:11), Brees bringt gut 60 Prozent seiner Pässe an (17 Touchdowns, 16 Interceptions). Sein zweites Jahr als erster Spielmacher verläuft weniger rund, sodass Brees seine Position zeitweise an seinen Vorgänger Doug Flutie abtreten muss. imago images
Weil insgesamt beide Quarterbacks nicht restlos überzeugen, sichert sich San Diego im Draft 2004 die Dienste des vielversprechenden Philip Rivers (Nummer 17). Dieser stößt jedoch aufgrund komplizierter Vertragsverhandlungen erst spät zum Team. Brees (9) bleibt weiterhin Starting Quarterback, spielt seine bislang beste Saison (27 TDs, 7 Int.) und führt die Chargers in die Play-offs, wo das Team den New York Jets mit 17:20 nach Overtime unterliegt. Brees wird dennoch im Anschluss erstmals in den Pro Bowl gewählt und als "Comeback Player of the Year" ausgezeichnet. imago images
Nachdem sein Vertrag in San Diego 2005 ausgelaufen ist, binden ihn die Chargers Brees per Franchise Tag für ein weiteres Jahr. Der damals 26-Jährige spielt eine gute Saison, liefert jedoch in den entscheidenden letzten Spielen nicht seine gewohnte Leistung ab. Im letzten Match der Regular Season gegen die Denver Broncos zieht sich der Quarterback zudem eine schwere Schulterverletzung zu, seine Karriere scheint akut bedroht. Manche Ärzte geben ihm lediglich eine 25-prozentige Chance, je wieder Football spielen zu können. Entsprechend bietet ihm San Diego nur einen schlecht dotierten Vertrag an, den Brees ablehnt. Eine gute Entscheidung, wie sich in den Folgejahren zeigt ... Getty Images
Brees wird also Free Agent und schaut sich erstmals in seiner NFL-Karriere nach einem neuen Team um - mit der Hypothek, eine mindestens achtmonatige Reha vor sich zu haben. Ein erster Versuch bei den Miami Dolphins scheitert an einem nicht bestandenen Medizin-Check. Kurze Zeit später erhält Brees einen Anruf vom noch immer amtierenden Head Coach der New Orleans Saints (Sean Payton), der fest an das Potenzial des Quarterbacks glaubt. So zieht es Brees nach Louisiana - der Beginn einer langen Erfolgsgeschichte. Getty Images
Im Trikot der Saints dreht Brees schnell auf und steigert sich von Jahr zu Jahr. Bereits in seiner Debütsaison in New Orleans verzeichnet er die meisten Passing Yards der NFL (4418) und führt die Schwarz-Goldenen bis in das NFC Championship Game, in dem die Saints den Chicago Bears unterliegen (14:39). 2008 wird Brees als "Offensive Player of the Year" ausgezeichnet und erreicht als zweiter Spieler der Geschichte die 5000-Yard-Marke in einer Spielzeit. 2009 gelingt ihm im Spiel gegen New England das bestmögliche Quarterback-Rating von 158,3. imago images
Die Saison 2009 verläuft dann hervorragend für die Saints, die nach 16 Spielen 13 Siege vorweisen können. Brees wird hier zu einer Art Heldenfigur der Stadt, die noch unter den Nachwirkungen von Hurrikan Katrina leidet. New Orleans zieht als NFC-Champion zum ersten Mal in der Franchise-Geschichte in den Super Bowl ein. Gegen die Indianapolis Colts bringt Brees 32 Pässe an, wirft für 288 Yards und erzielt zwei Touchdowns - am Ende steht ein deutliches 31:17 für die Saints, die sich damit zum Sieger der NFL krönen. Brees wird zudem zum "Super Bowl MVP" gekürt. Die Zeitschriften "Sports Illustrated und" "Associated Press" wählen ihn - auch wegen seines außerordentlichen Engagements für den Wiederaufbau von New Orleans nach "Katrina" - zum Sportler des Jahres. imago images
Nach dem Triumph 2010 spielt Brees weiterhin auf einem unglaublich hohen Level. Ende 2011 bringt er den zuvor 27 Jahre lang bestehenden Rekord von Dan Marino für die meisten Passing Yards in einer Saison (5476; mittlerweile Peyton Manning bei 5477). Obwohl es die Saints in dieser Saison "nur" in die Divisional Round schaffen, wird Brees zum zweiten Mal in seiner Karriere zum "Offensive Player of the Year" gewählt. Im Juli 2012 verlängern die Saints den Vertrag des mittlerweile 33-Jährigen bis 2017 und machen ihn damit zum (vorübergehend) bestbezahlten Spieler der NFL. 2018 verlängert Brees seinen Vertrag erneut um zwei Jahre. imago images
2020 hält Brees immer noch etliche Rekorde - und stellt jüngst noch neue auf. In Week 15 der Saison 2019 wirft Brees seinen 540. Touchdown-Pass gegen Indianapolis und überholt damit Peyton Manning. Am Ende steht der Saints-Spielmacher bei 571. Brees ist zudem bei den meisten Passing Yards aller Zeiten ganz vorn dabei (80.358) und hat die beste gesamte Passquote vorzuweisen (67,7 Prozent). Der Quarterback kann außerdem gegen alle 32 Teams der NFL gewinnen. imago images
Trotz des Touchdown-Rekordes läuft die Saison 2019 nicht optimal für Brees und die Saints: Der Quarterback zieht sich in Week 2 einen Bänderriss im rechten Daumen zu und fällt mehrere Wochen lang aus. Nach seiner Rückkehr spielt Brees eine solide Saison und zieht mit New Orleans als Division-Champion in die Play-offs ein. Doch bereits im Wild Card Game gegen die Minnesota Vikings (20:26 nach Overtime) ist überraschend Schluss für Brees & Co. imago images
Zeitgleich mit Brees beginnt 2006 übrigens ein weiterer Neuer, das Spiel der Saints in die richtigen Bahnen zu lenken: Head Coach Sean Payton. Obwohl beide verschiedene Charaktere sind - der stille, zurückhaltende Brees und der laute, emotionale Payton -, schreibt das Duo weit über zehn Jahre zusammen immer wieder aufs Neue Geschichte in New Orleans. Ähnlich wie der 2020 Richtung Tampa Bay gezogene Tom Brady und Bill Belichick in New England, wenn auch nicht mit deren Ausbeute (sechs Titel zusammen bei den Pats). imago images
Brees ist privat übrigens seit 2003 mit Brittany Dudchenko verheiratet und hat mit ihr vier Kinder. Sein Sohn Baylen ist großer Football-Fan - allerdings ist Papa Drew nicht sein Lieblingsspieler, sondern Ravens-Quarterback Lamar Jackson. Brees gilt außerdem als einer der beliebtesten Spieler der NFL, engagiert sich sozial (gründet u.a. die Brees Dream Foundation) und besitzt eine Reihe von Restaurants. imago images
Ende Mai und Anfang Juni 2020 entbrennen in den USA derweil nach dem grausamen Tod von George Floyd durch einen Polizisten Unruhen in Form von Protestwellen gegen die jahrelange Unterdrückung dunkelhäutiger Menschen. Brees spricht sich in diesem Zuge zunächst rückblickend gegen den längst weltweit bekannten Protest von Ex-49ers-Star Colin Kaepernick aus: "Ich werde nie einer Meinung sein mit jemandem, der respektlos gegenüber der Flagge der Vereinigten Staaten von Amerika oder unserem Land ist." imago images
Seine Äußerungen werfen Brees einen Sturm der Entrüstung entgegen - zum Beispiel von NBA-Star LeBron James oder auch Mitspielern wie Malcolm Jenkins (Safety) sowie Michael Thomas (Receiver). Brees entschuldigt sich daraufhin mehrmals und sagt unter anderem: "Ich weiß, dass das viele Menschen verletzt hat. Es tut mir leid, ich werde es besser machen. Ich bin Teil der Lösung und ich bin euer Verbündeter." imago images
Brees veröffentlicht ferner im Jahr 2010 sein erstes Buch mit dem Titel "Come Back Stronger", eine Mischung aus Biographie und Ratgeber. Zitat daraus gefällig? "Wenn du aufwachst, denke daran, den Tag zu meistern. Kümmere dich nicht um die Woche oder den Monat - denke nur an den Tag. Denn wenn du an den Berg in der Weite denkst, dann schaffst du womöglich nicht mal den kleinen Hügel direkt vor dir. Es geht darum: Meistere den Tag, den Moment!" imago images
Während Brees' Gestalt ansonsten eher unauffällig ist, fällt sein markantes Geburtsmal auf der rechten Wange ins Auge. In seiner Kindheit wird der heutige Superstar deshalb oft geärgert, wie er einmal "CNN" erzählt. "Die Leute nannten mich Fleck." Das Mal entfernen zu lassen kommt für Brees aber auch nach dem Beginn seiner NFL-Karriere nie in Frage, wie er in seinem Buch schreibt. "Es macht mich einzigartig und besonders. Es ist ein Teil von mir. Ich würde mir ja auch nicht meinen Arm abschneiden." Kurios: Als der Quarterback erstmals in der Talkshow von Oprah Winfrey zu Gast ist, hält diese das Geburtsmal für einen Lippenstift-Abdruck - und versucht es prompt abzuwischen. imago images
Und dann? Brees stellt klar: "Zu diesem Zeitpunkt meiner Karriere ist es nicht sicher, dass ich jedes Jahr zurückkehren werde, aber wenn es einmal so weit sein wird, werde ich immer ein Saint bleiben." Am 18. Februar erlöst er seine Fans dann und kündigt an, 2020 wieder für die Saints in seine nun 20. Regular Season zu gehen. Der Star möchte sich und die Stadt New Orleans mit dem zweiten Ring belohnen. imago images
Exakt 15 Jahre nach seiner Unterschrift in New Orleans, genauer gesagt am 14. März 2021, verkündet Drew Brees schließlich wenige Wochen nach dem erneuten Play-off-Aus mit den Saints (20:30 gegen den späteren Champion Tom Brady und seine Bucs) sein Karriereende. Am Ende soll es für die Saints-Legende also bei nur einem Titel bleiben - dieser aber bleibt unvergessen. Vor allem in "The Big Easy". imago images