3. Liga

Dotchev nach Niederlage im Verfolgerduell: "Linie verloren"

Nur ein Sieg aus den letzten sechs Spielen für Aue

Dotchev nach Niederlage im Verfolgerduell: "Haben die Linie verloren"

Pavel Dotchev war nach der Niederlage am Sonntagabend bedient.

Pavel Dotchev war nach der Niederlage am Sonntagabend bedient. IMAGO/Eibner

Viel besser kann man eigentlich nicht in ein Fußballspiel starten, als es der FC Erzgebirge am Sonntagabend gegen Ulm getan hatte. Marcel Bär vollendete den ersten Spielzug nach 50 Sekunden direkt zur Führung. Im zweiten Durchgang legten aber die Gäste einen Blitzstart hin (48.), glichen erst aus und drehten dann sogar die Partie (64.).

Aues Trainer Pavel Dotchev hatte trotz der frühen Führung "nicht das Gefühl, dass das Spiel in unsere Richtung läuft". Der erfahrene Coach begründete dieses Gefühl mit den "Qualitäten von Ulm". Trotzdem war es "natürlich gut, dass wir es endlich mal geschafft haben, in Führung zu gehen". In den letzten neun Spielen gelang den Sachsen nur einmal der Treffer zum 1:0 (beim 2:0 gegen Saarbrücken).

Dotchev bemängelt Spiel seiner Mannschaft nach Führungstreffer

Was dem 58-Jährigen nicht so gefallen hatte, war, "dass wir es nicht geschafft haben, uns spielerisch zu befreien, Entlastung zu haben". Sein Team habe zu viele Bälle nach hinten gespielt und es "kaum geschafft, länger in der gegnerischen Hälfte zu bleiben und nachzulegen". Natürlich habe das auch mit der Qualität des Gegners zu tun. "Ulm hat uns das Leben schwer gemacht", so Dotchev.

In der Pause griff der Coach dann korrigierend ein, doch der Plan war kurz nach Wiederanpfiff schon wieder dahin. "Nach dem Seitenwechsel haben wir schlecht verteidigt, muss ich ehrlich sagen", ärgerte sich Dotchev über das 1:1 durch Leonardo Scienza, der nach einem Steckpass auf Bastian Allgeier die Flanke aus kurzer Distanz über die Linie drückte.

Die Ulmer waren nun spielbestimmend, machten Druck und drehten schließlich die Partie. Erst danach wurde auch Aue wieder aktiver, zu einem weiteren Treffer reichte es aber nicht - und das hatte Gründe.

"Hätten weiterspielen müssen"

"Dann haben wir die Linie verloren, weil die Mannschaft sich zu sehr über die eine oder andere Schiedsrichter-Entscheidung aufgeregt hat", sagte Dotchev, der Referee Patrick Kessel (kicker-Note 4,5) aber nicht kritisieren wollte, sein Team hingegen schon: "Wir hätten weiterspielen müssen, wir hätten Geduld haben müssen. Im letzten Drittel hätten wir es sauber ausspielen müssen, dann hätten wir einen Punkt gehabt." Insgesamt habe seine Mannschaft, die zwar "alles versucht" hat, nicht "das gespielt, was wir normalerweise können".

So muss Aue, das in den letzten sechs Spielen nur vier Punkte sammeln konnte, in der Tabelle etwas abreißen lassen. Ulm hingegen bleibt weiterhin auf Rang drei - mit nun fünf Punkten Vorsprung auf die Veilchen.

Und das Ergebnis schmerzte noch aus einem anderen Grund: "Das tut mir weh, auch für Martin Männel, weil ich hätte es mir gewünscht, dass er heute mit einem Sieg sein 500. Spiel feiert", schloss Dotchev.

sts

Perfekte Flanken und frühe Tore: Ulm dreht Spiel in Aue

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