Ein Dreierpack beim Fußballturnier der Olympischen Spiele? Schafft nicht jede. Aber zwei Dreierpacks? In aufeinanderfolgenden Spielen?
Schaffte - bisher - nur Barbra Banda. Die sambische Stürmerin erzielte beim Olympia-Turnier 2021 in Tokio erst alle drei Tore ihres Teams gegen die Niederlande (Endstand: 3:10). Und legte zum 4:4 gegen China im nächsten Gruppenspiel noch einmal mit der gleichen Leistung nach.
Beim Afrika-Cup der Frauen ein Jahr später stand Banda dennoch nicht im Kader Sambias. Nicht aus sportlichen Gründen, so viel ist klar. Warum genau sie fehlte? Dazu muss man etwas weiter ausholen.
Afrikas Regeln strenger als die olympischen?
Die heute 23-Jährige habe "nicht die vom afrikanischen Verband CAF festgelegten Kriterien" erfüllt, sagte Andrew Kamanga, Präsident des sambischen Verbands, 2022 der BBC. Berichten zufolge sollen Bandas Testosteronwerte höher als erlaubt gewesen sein. Testosteron ist ein Sexualhormon, das in männlichen Körpern deutlich stärker konzentriert vorkommt als in weiblichen.
Laut ESPN verwies Sambia darauf, dass die CAF-Regeln "viel strenger" als die olympischen Regeln seien und "zu viel Wert auf den Testosteronspiegel" legten.
Die FIFA positionierte sich erst Anfang 2023
Der Fall löste einen Streit zwischen den Verbänden aus. Der CAF betonte, Sambia habe Banda schlussendlich freiwillig nicht berufen. Und überhaupt: Man halte sich lediglich an die FIFA-Vorgaben. Der Weltverband wiederum positionierte sich erst zu Beginn dieses Jahres. Da signalisierte er, dass Banda immerhin bei der WM in Australien und Neuseeland antreten dürfe.
Auch beim Test in Fürth am Freitagabend (20.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wird Banda auflaufen, aller Voraussicht nach in der Startelf. Als beste Spielerin und Kapitänin kann Sambia eigentlich nicht auf sie, die bei Shanghai Shengli in China ihr Geld verdient, verzichten.
Doch das letzte Kapitel in der Frage ist nicht endgültig geklärt: Wie weiblich muss eine Spielerin sein, damit sie in einem Frauen-Team um Titel kämpfen darf?