Nordost

Die neue Härte bringt Jena den Erfolg zurück

Neuzugang Löder ist momentan die Lebensversicherung

Die neue Härte bringt Jena den Erfolg zurück

"Wir müssen mehr tun als die anderen": Trainer René Klingbeil nimmt die Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena hart ran.

"Wir müssen mehr tun als die anderen": Trainer René Klingbeil nimmt die Mannschaft des FC Carl Zeiss Jena hart ran. IMAGO/Bild13

MEHR ZUR REGIONALLIGA nORDOST

Dem FC Carl Zeiss Jena ist ein wichtiger Schritt aus der Krise gelungen. Gegen den FC Hansa Rostock II gelang ein fulminanter 5:1-Kantersieg. Nach dem 1:1 im Thüringenderby in Erfurt in der Woche zuvor war es die zweite starke Leistung des früheren Titelanwärters in Folge. Deswegen sagte auch Jenas Trainer René Klingbeil: "Den Befreiungsschlag hatten wir in Erfurt."

Was die Jenaer derzeit auszeichnet: "Wir kommen über den Kampf ins Spiel, treten männlich auf", erklärt der Cheftrainer. Suchte man zu Saisonbeginn viel zu oft die spielerische Lösung, verzettelte man sich - jetzt endlich wird klar gespielt an den Kernbergen. "Spieler wie Justin Schau gehen in den Innfight, schaffen so dann aber auch Räume, die wir ausnutzen können", so Klingbeil. Diese resolute Zweikampfführung sei die Basis, fügt der 42-Jährige an, der ebenso angetan war, wie seine Mannschaft nach dem neuerlichen Rückstand reagierte: "Das war positive Energie, kein Schlechtreden. Das war der richtige Weg", erklärt der Zeiss-Coach.

Wie Klingbeil die Wende schaffte: Im Umfeld herrscht absolute Ruhe, niemand aus der Führungsebene stellt den Trainer infrage. Und in dieser Ruhe nahm Klingbeil seine Schützlinge noch härter ran. Vor zwei Wochen setzte er sie in den Bus, um geschlossen das Spiel Meuselwitz gegen Rostock II anzuschauen. Diese Maßnahme zeigte Wirkung. "Wir sind in einer Lage, in der wir mehr tun müssen als die anderen. Siege wie gegen Rostock II müssen vorbereitet sein", sagt Klingbeil mit Augenzwinkern.

Er ist extrem fleißig, war in der Vorbereitung verletzt und hat trotzdem unter Schmerzen trainiert.

René Klingbeil über Elias Löder

10. SPIELTAG

Seine Spieler zeigten sich in der Tat gut vorbereitet auf den Gegner, was allein das fünfte Jenaer Tor verdeutlichte. Hier zog Elias Löder aus 38 Metern einfach mal ab - weil er wusste, dass Hansas Torwart gern mal zu weit vor seinem Kasten steht. "Da hat er einen guten Riecher bewiesen", sagt Klingbeil über seinen Neuzugang aus Halle. Löder ist Jenas Lebensversicherung, hat nach zehn Spielen als Mittelfeldmann bereits sieben Tore erzielt. "Er ist extrem fleißig, war in der Vorbereitung verletzt und hat trotzdem unter Schmerzen trainiert. Jetzt erntet er die Früchte seiner Arbeit."

Jetzt aber richtet sich der Fokus schon nach vorn. Im Landespokal geht es zum früheren Oberligisten Fahner Höhe. Dort wollen die Thüringer kommenden Sonntag den nächsten kleinen Schritt aus der Krise machen. "Wir haben sie zweimal beobachtet, werden die nicht auf die leichte Schulter nehmen. Das wird eine echte Pokalschlacht", sagt Klingbeil.

Ralph-Peter Palitzsch

Viktoria und Energie vor RB: Die Meister der Regionalliga Nordost und ihr Punkteschnitt