Nach dem Fehlstart durch das 2:3 gegen die Niederlande stellte DFB-Trainer Rainer Adrion auf zwei Positionen um: Volland ersetzte den verletzten Mlapa, Clemens rückte für Laogga ins Team. Spanien-Coach Julen Lopetegui brachte nach dem 1:0 gegen Russland Koke für Iker Muniain.
Die deutsche Mannschaft suchte vom Anstoß weg kurz den Weg nach vorne, ehe sie Spanien das Feld überließ. Der amtierende Europameister startete einen schnellen Angriff nach dem anderen. Koke sorgte innerhalb von vier Minuten mit drei Distanzschüssen für Schweißtropfen im Gesicht von Bernd Leno (5., 7., 9.). Deutschland kam zu Beginn der Partie nur sporadisch und mit langen Bällen in die Hälfte der Spanier. Holtby holte rechts vor dem Tor von de Gea einen Freistoß heraus, den er selbst ausführte und den Keeper zu einer ersten Parade zwang (11.).
Auch die nächste nennenswerte Aktion der DFB-Elf war ein Standard - diesmal von der anderen Seite. Clemens trat an, verfehlte die Torwartecke aber knapp (21.). Die Iberer zogen ihrerseits das bekannte Kurzpassspiel auf, Deutschland lief meist nur hinterher oder vertendelte den Ball: Sorg schlief im Zweikampf mit Thiago Alcantara. Der Barca-Youngster nahm aus etwa 14 Metern Maß, traf aber nur den Pfosten (23.). Wenig später war Rodrgio bereits an Leno vorbei, doch der Stürmer setzte das Leder aus spitzem Winkel ins Außennetz (27.).
Nach einer guten halben Stunde wurde das Team von Rainer Adrion offensiv stärker. Herrmann scheiterte nach Volland-Vorarbeit mit einem abgefälschten Ball am guten spanischen Torwart de Gea (32.). Fünf Minuten später zirkelte Clemens den Ball aus über 20 Metern knapp am linken Pfosten vorbei. Deutschland verbuchte jetzt mehr Chancen, doch Spanien, für das Isco das Tempo stetig anzog, ging als besseres Team in die Halbzeitpause.
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Spanien wird noch stärker
Die Mannschaften kamen personell unverändert aus den Katakomben zurück. Die deutsche Elf knüpfte spielerisch an die erste Halbzeit an - das spanische Team spielerisch allerdings auch. In der 53. Minute zeigten sich die Iberer aber zu verspielt, als Isco im Strafraum noch einmal zu Rodrigo ablegen wollte anstatt selbst zu schießen. Der Pass missglückte und die Chance war dahin. Auch die nächste Möglichkeit gehörte dem Nachwuchs aus Südeuropa: Illarramendi zirkelte den Ball aus 18 Metern knapp am linken Pfosten vorbei (59.).
![Alvaro Morata (li.) bejubelt seinen Siegtreffer gegen Deutschland.](https://derivates.kicker.de/image/fetch/w_444%2Cq_auto:best/http://mediadb.kicker.de/news/1000/1020/1100/7010/spielbericht/787512/morata-1370809557_zoom66_crop_800x600_800x600+15+521.jpg)
Joker Teil II: Alavaro Morata (li.) feiert seinen Siegtreffer gegen Deutschland. Auch im ersten Spiel gegen die Niederlande hatte er als Einwechselspieler den Siegtreffer erzielt. Picture Alliance
In der 64. Minuten vollzog Rainer Adrion seinen ersten Wechsel und brachte Lasogga für den glücklosen Herrmann. Eine Zeigerumdrehung später brannte es allerdings nicht im spanischen, sondern im deutschen Strafraum lichterloh. Nach einem Isco-Schuss ließ Leno nach vorne abklatschen, Rodrigo zog ab, doch Leno kam mit der Hand dazwischen. Daraufhin landete das Leder bei Inigo Martinez, aber wieder warf sich Leno ins Geschehen und konnte endgültig klären. Julen Lopeteguis Team hätte mittlerweile führen müssen. Doch weder Illarramendi (76.) noch Morata (80.) bugsierten das Spielgerät ins deutsche Tor - zunächst.
Morata kämpfte sich gegen einen etwas zu vorsichtigen Joker Rüdiger in den Strafraum und lief im spitzen Winkel auf Leno zu. Statt in die Mitte zu passen, zog der Spanier ab und knallte den Ball ins Netz. Deutschland war schon zuvor ohne Chance und damit war das Aus quasi besiegelt. Es blieben wenige Minuten, in denen für den DFB-Nachwuchs nichts mehr heraus sprang. Spanien folgt den Niederlanden ins Halbfinale, Deutschland muss seine Titelträume begraben.
Im Gruppenfinale treffen am Mittwoch, 12.06., 18.00 Uhr, in Petah Tikva Spanien und die Niederlande aufeinander. Deutschland spielt in Netanya gegen Russland, wobei es in diesem Spiel um nichts mehr geht.