Frauen-Weltmeisterschaft

Handball-WM: DHB-Frauen zittern sich zum Sieg gegen Japan

Entscheidendes Tor drei Sekunden vor Schluss

Auftakt der Handball-WM: DHB-Team zittert sich zum Sieg

Xenia Smits ließ die DHB-Frauen kurz vor Schluss jubeln.

Xenia Smits ließ die DHB-Frauen kurz vor Schluss jubeln. AFP via Getty Images

Die deutschen Handballerinnen sind mit einem Arbeitssieg in die Weltmeisterschaft in Skandinavien gestartet. Dank einer Leistungssteigerung gewann die DHB-Auswahl ihr Auftaktspiel im dänischen Herning gegen Außenseiter Japan 31:30 (18:17) und schaffte so eine gute Ausgangslage für den angestrebten Einzug in die Hauptrunde. Beste deutsche Werferin war am Donnerstag Co-Kapitänin Alina Grijseels mit sieben Treffern.

Weitere Vorrundengegner sind am Samstag der Iran und am Montag Polen. Die besten drei Mannschaften qualifizieren sich für die zweite Turnierphase, die Hauptrunde. Das erklärte Ziel des Kaders von Bundestrainer Markus Gaugisch ist ein Platz unter den besten sieben, wodurch eines der begehrten Tickets fürs Olympia-Qualifikationsturnier sicher wäre.

Smits wird rechtzeitig fit

Eine gute Nachricht erreichte das deutsche Nationalteam schon vor dem Anpfiff. Rückraumspielerin Xenia Smits, die den letzten WM-Test gegen Schweden wegen einer Oberschenkelverletzung verpasst hatte, konnte von Beginn an spielen.

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Ihre körperliche Überlegenheit konnte die DHB-Auswahl aber zunächst nicht für sich nutzen. Mit dem schnellen Spiel der wendigen, im Schnitt zehn Zentimeter kleineren Japanerinnen hatten Emily Bölk und Co. ihre Probleme. Nach einem zwischenzeitlichen Drei-Tore-Rückstand gingen die Deutschen nach gut zehn Minuten erstmals in Führung.

In einer temporeichen Partie mit vielen Angriffen und Gegenstößen war die Abwehr die Schwachstelle im deutschen Spiel. Die Absprachen zwischen den Defensivakteurinnen stimmen nicht, und so tanzten sich die Asiatinnen immer wieder durch die hinteren Reihen. Dank einiger Unkonzentriertheiten der Japanerinnen ging das DHB-Team, das auch in der Offensive wackelte, dennoch mit einem Tor Vorsprung in die Pause.

Leistungssteigerung nach der Pause

Unmittelbar nach Wiederanpfiff zog das DHB-Team erstmals auf drei Tore davon. Vor allem über die Außenspielerinnen Amelie Berger und Antje Döll kreierte Deutschland Torgefahr. Außerdem stand die Defensive nun sicherer und zwang den Außenseiter zu Ballverlusten.

Besonders treffsicher war Co-Kapitänin Grijseels. Sowohl vom Siebenmeterpunkt als auch aus dem Spiel verwandelte die 27-Jährige vom Top-Club HB Metz souverän. Nach rund 42 Minuten ging die Mannschaft von Gaugisch erstmals mit vier Toren in Führung (25:21).

Der EM-Siebte verwaltete seine Führung zunächst geschickt. Japan fand kaum noch Lücken durch die deutsche Abwehr und musste immer mehr Risiko eingehen. Als alles nach einem souveränen Sieg aussah, schlichen sich wieder Fehler ins Offensivspiel des DHB-Teams - Gaugisch reagierte mit einer Auszeit. Am Ende wurde es nochmal spannend, doch Deutschland zitterte dank Xenia Smits' Last-Minute-Tor zum Sieg.

Deutschland - Japan 31:30 (18:17)

Deutschland: Filter (Brest Bretagne), Wachter (Borussia Dortmund) - Grijseels (Handball Metz) 7/2, Bölk (Ferencvarosi TC) 4, Döll (SG BBM Bietigheim) 4, Lott (Thüringer HC) 4, Behnke (TuS Metzingen) 3, Berger (HSG Bensheim-Auerbach) 3, Weigel (TuS Metzingen) 3, Smits (SG BBM Bietigheim) 2, Leuchter (Bayer 04 Leverkusen) 1, Antl (Borussia Dortmund), Behrend (SG BBM Bietigheim), Reinemann (VfL Oldenburg), Schmelzer (HC Dunar. Braila), Stockschläder (Thüringer HC)
Japan: Baba, Saito - Aizawa 10/4, Matsumoro 4, Nakayama 4, Sasaki 4/1, Hattori 3, Kasai 3, Hatsumi 1, Yoshidome 1, Akiyama, Ishikawa, Kametani, Kitahara, Nagata, Okada
Schiedsrichter: Yann Carmaux (Frankreich)/Julien Mursch (Frankreich)
Zuschauer: 1237
Strafminuten: 8 / 4
Disqualifikation: - / -

dpa

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