Die deutschen Junioren gingen nach der mäßigen Qualifikation als Außenseiter in die Partie. Trotzdem gehörte der Großteil der ersten Hälfte der Elf von Trainer Michael Feichtenbeiner. Vor allem der umtriebige Calhanoglu, Cousin von Milan-Profi Hakan Calhanoglu, stellte die italienische Defensive immer wieder vor Probleme.
Beier für Deutschland, Bonfanti für Italien
Auf der linken Seite narrte der Nachwuchsspieler von der TSG Hoffenheim seinen Gegenspieler und servierte für seinen Vereinskollegen Beier, der technisch gekonnt im Sprung vollendete (16.). Kurz darauf fiel, wie aus dem Nichts, der Ausgleich: Bonfantis Abschluss vom linken Strafraumeck wurde noch von Lang abgefälscht, sodass sich die Kugel als Bogenlampe über Keeper Schreiber ins Netz senkte (28.).
Anschließend lief bei beiden Teams nicht mehr viel zusammen. Einzig die deutsche Sturmkante Woltemade hätte nach Calhanoglu-Zuspiel auf 2:1 stellen können, doch Italiens Molla parierte reaktionsschnell (34.).
Im zweiten Durchgang nahm die junge Squadra Azzurra das Heft des Handelns in die Hand. Schreiber parierte zweimal gegen Bonfanti und Esposito (48., 51). Dann knallte Esposito, der bereits für Inter Mailand gegen Eintracht Frankfurt in der Europa League im Einsatz war, den Ball an die Unterkante der Latte (58.). Von dort prallte der Ball wohl auf und nicht hinter die Linie - so entschied jedenfalls der schottische Schiedsrichter Donald Robertson.
Die einzige Torchance der Deutschen im zweiten Durchgang hatte Calhanoglu, der den Ball von links aus spitzem Winkel nur knapp am rechten Pfosten vorbeidrosch (75.). Stattdessen unterstrich Esposito seine Klasse: Einen Freistoß aus 25 Metern schlenzte der 16-Jährige unhaltbar in den rechten Torwinkel, Schreiber konnte dem Ball nur hinterherschauen - 2:1 Italien.
Giovane setzt den Schlusspunkt
Danach konnte sich Deutschland gegen robust verteidigende Italiener trotz fünfminütiger Nachspielzeit keine weitere Chance erarbeiten. Stattdessen setzte Italien den Deckel auf die Partie: Esposito scheiterte noch an Schreiber, doch der Nachschuss von Giovane saß (90.+4).
Trainer Feichtenbeiner zeigte sich nach Abpfiff geknickt: "Die Niederlage ärgert uns sehr, denn heute war mehr drin für uns. Wir sind gut ins Spiel gekommen, sind mutig und frech zu Werke gegangen. Leider haben wir es verpasst, nachzulegen."
Deutschland steht am kommenden Dienstag (20 Uhr) vor dem entscheidenden Spiel gegen Spanien, das die erste Partie 3:0 gegen Österreich gewinnen konnten. "Wernn wir all das mitnehmen und noch geradliniger auf unsere Torabschlüsse drängen, bin ich zuversichtlich, dass gegen Spanien alles möglich ist. Wir werden uns kurz schütteln und anschließend mit voller Power ins nächste Spiel gehen", kündigte Feichtenbeiner an.