Bundestrainerin Silvia Neid musste nach dem 6:1 Sieg im ersten Gruppenspiel gegen Simbabwe auf Laudehr (Außenbandriss) verzichten. Dafür rückte Leupolz in die Anfangsformation. Außerdem verteidigte Kemme anstelle von Kerschowski hinten rechts.
Australiens Coach Alen Stajcic musste, trotz über 70-minütiger Überzahl, eine 0:2 Niederlage gegen Kanada hinnehmen.
Fehlstart: Kerr nutzt Abwehrprobleme
Die deutsche Elf startete mutig und mit Zug zum gegnerischen Tor. Doch ersten Halbchancen Deutschlands folgte die kalte Dusche durch die Australierinnen. Nach einem Ballverlust im Mittelfeld schalteten die "Matildas" blitzartig um. Die deutschen Abwehrspielerinnen bekamen keinen Zugriff auf die ballführende Foord, die auf Kerr in den Strafraum weiterleitete. Die Angreiferin fackelte aus halblinker Position nicht lange und vollstreckte trocken zur 1:0-Führung (6.).
Die deutschen Frauen waren zwar um eine Antwort bemüht, aber es schlichen sich zu viele Fehler ins Spiel der Neid-Elf ein. Die besseren Chancen hatten weiterhin die Australierinnen: Alleway verzog aus der Distanz nur knapp (16.).
Die Mannschaft von Coach Alen Stajcic agierte spielsicherer und machte der DFB-Elf das Leben schwer. So kamen die deutschen Frauen erst nach über einer halben Stunde zu einer ersten guten Möglichkeit. Nach Ballgewinn von Leupolz hatte Mittag den Ausgleich auf dem Fuß, aber Keeperin Williams hatte etwas dagegen (37.).
Däbritz kontert Foord sehenswert
Olympia-Fußball Frauen, 2. Spieltag
Doch auch die "Matildas" hatten trotz des Vorsprungs ihre Offensivbemühungen noch nicht eingestellt, sodass es in der Schlussphase des ersten Durchgangs hin und her ging: Erst verpasste Gorry nach einem Abwehrfehler das 2:0 nur denkbar knapp (41.), ehe Behringer aus der Distanz an der australischen Torhüterin scheiterte (42.).
Sekunden vor dem Pausenpfiff stellten die Australierinnen dann sogar auf 2:0: Foord erhöhte nach raffinierter Vorarbeit von De Vanna (45.). Doch mit diesem Spielstand ging es nicht in die Kabinen, denn Däbritz hatte noch einen Geniestreich auf Lager. Die 21-Jährige schlenzte das Leder aus 15 Metern sehenswert mit dem linken Außenrist über Williams in die Maschen (45.+2).
Bundestrainerin Neid wechselte zu Beginn der zweiten Hälfte einmal in der Defensive: Henning ersetzte Krahn. Obwohl in Rückstand, bliesen die DFB-Frauen noch nicht zur großen Attacke. Auch weil die Australierinnen sich clever verhielten und Deutschland weitgehend vom eigenen Tor fernhielten.
Vielmehr waren es die Spielerinnen aus "Down Under", die zu weiteren Möglichkeiten kamen. Zumeist mit gütiger Mithilfe der deutschen Hintermannschaft, die sich teilweise extrem löchrig präsentierte.
Auf der anderen Seite rührten die Australierinnen richtig Beton an - teilweise formierte die Stajcic-Elf gar einen Sechser-Riegel direkt vor Torhüterin Williams. Damit hatte die Neid-Elf zu kämpfen und kam fast gar nicht mehr zum Abschluss.
Polkinghornes Eigentor rettet DFB-Elf den Punktgewinn
Der Jubel über das 2:2 um Sakia Bartusiak. Getty Images
Dazu musste Deutschland auf australische Konterangriffe aufpassen. So wurde Foord erst in letzter Sekunde von Maier gestoppt (62.), ehe sie wenig später im Strafraum verzog (64.). Auch die eingewechselte Heyman (für De Vanna ins Spiel gekommen) kam nicht an Schult vorbei (71.).
Die Australierinnen igelten sich immer mehr hinten ein und überließen den Deutschen in der Schlussviertelstunde zumeist den Ball. Doch die Neid-Elf wusste mit diesem Vorteil nur wenig gegen defensive "Matildas" auszurichten. Erst in der 88. Minute brach der australische Beton: Nach einem Behringer-Freistoß beförderte Polkinghorne vor der einlaufenden Bartusiak die Kugel ins eigene Tor zum 2:2-Endstand.
Deutschland trifft im dritten und letzten Gruppenspiel am Dienstag (21 Uhr) auf Kanada. Australien bekommt es zeitgleich mit Simbabwe zu tun.