Champions League

Desolat ins Glücksgefühl: Gladbach-Coach Rose stellt drei Forderungen

Geldregen für Gladbach - Rotation gegen Hertha wahrscheinlich

Desolat ins Glücksgefühl: Rose stellt drei Forderungen

Spannung pur: Die Gladbacher verfolgen nach dem Schlusspfiff in Madrid das Spiel zwischen Donezk und Inter.

Spannung pur: Die Gladbacher verfolgen nach dem Schlusspfiff in Madrid das Spiel zwischen Donezk und Inter. imago images

Den Schritt in die nächste Runde empfanden alle Beteiligten trotz des ganz schwachen Auftritts im Estadio Alfredo Di Stefano als hochverdient. "Ich bin unglaublich stolz auf die Jungs", betonte Marco Rose völlig nachvollziehbar, auch wenn die Gladbacher gegen die Königlichen chancenlos waren und völlig neben sich standen. Dennoch: "Das war ein ganz toller Moment für uns als Mannschaft", befand Mittelfeldmann Christoph Kramer. "So etwas bleibt hängen, einfach supergeil."

Bemerkenswert: Zum ersten Mal seit dem 19. September, dem 0:3 in Dortmund, ging Borussias Offensive leer aus. Zuvor hatten die Fohlen in 15 Pflichtspielen hintereinander stets zumindest einmal getroffen. Und 16 Treffer in sechs Gruppenspielen gegen hochwertige internationale Konkurrenz können sich natürlich auch sehen lassen.

Drei Forderungen an sein Team formulierte Rose noch am Abend nach dem überschwänglichen Jubel über den Einzug ins Achtelfinale und richtete damit gewiss auch schon den Blick auf die anstehende Aufgabe am Samstag gegen Hertha. "Aufmerksam bleiben, hart arbeiten, dranbleiben", zählte der Gladbacher Trainer auf.

Allrounder Lazaro, Herrmann und Wolf in den Startlöchern

Im knallvollen Kalender drängen sich für die nächste Partie am Samstag im Borussia-Park einige personelle Änderungen auf. Eine Chance in der Startelf erhalten könnte zum Beispiel Valentino Lazaro, der nach der Pause den überforderten Oscar Wendt als Linksverteidiger ablöste und seine Sache recht ordentlich erledigte. Der vielseitige österreichische Nationalspieler kommt für fast alle Positionen infrage; am ehesten dürfte ihn Rose zunächst im Offensivbereich sehen.

Dort könnte auch die Stunde schlagen für Patrick Herrmann, ebenso wie für Hannes Wolf. Beide kamen in Madrid erst in den Schlussminuten auf den Platz und könnten ein frisches Element ins Spiel bringen. Von den wuchtigen Angreifern Thuram, Plea und Embolo war in Madrid wenig zu sehen. Gut möglich, dass der eine oder andere eine schöpferische Pause benötigt und bekommt.

9,5 Millionen Euro für Achtelfinale

Wie auch immer, Borussia kann die nächsten Aufgaben in Meisterschaft und Pokal im Gefühl angehen, nicht nur sportlich, sondern auch wirtschaftlich einen Meilenstein erreicht zu haben. Denn natürlich hilft der Geldregen aus der Königsklasse ganz enorm, die finanziellen Folgen der Corona-Pandemie etwas abzufedern. Für das Erreichen des Achtelfinales fließen noch einmal 9,5 Millionen auf das Gladbacher Konto, eine nicht einkalkulierte Einnahme, genauso wie die in der Gruppenphase eingespielten Punktprämien in Höhe von 7,2 Millionen Euro.

In einem Worst-Case-Szenario hatte der Verein im Sommer intern hochgerechnet, der Fehlbetrag für das Geschäftsjahr 2020 (entspricht bei der Borussia dem Kalenderjahr) könnte bis zu 40 Millionen Euro betragen. Mit der gewaltigen Zusatzeinnahme, flankiert von verschobenen Investitionen und verschiedenen Einsparmaßnahmen, könnte sich das befürchtete Minus vielleicht sogar annähernd halbieren.

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Oliver Bitter/Jan Lustig

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