Nord

Der TSV Havelse weckt neue Erwartungen

Kurzer Weg in den DFB-Pokal

Der TSV Havelse weckt neue Erwartungen

Hochform auch nach der Sommerpause? Der TSV Havelse wird mit Rückenwind in die neue Saison starten.

Hochform auch nach der Sommerpause? Der TSV Havelse wird mit Rückenwind in die neue Saison starten. IMAGO/Eibner

Mehr zur Regionalliga Nord

Der TSV Havelse kann auf eine mehr als ordentliche zweite Saisonhälfte in der vergangenen Regionalliga-Spielzeit zurückblicken. Die Garbsener entledigten sich frühzeitig in der Rückrunde aller Abstiegssorgen, die sich in der Hinrunde aufbauten. Nach dem Trainerwechsel von Philipp Gasde zu Samir Ferchichi ging es stetig bergauf. Zudem wurde der Kader im Winter verstärkt. Von den Zugängen im Januar 2023 etablierten sich Torwart Norman Quindt und Abwehrspieler Timo Friedrich sofort zu festen Größen. Beide sind aber schon wieder weg. Quindt träumt einmal mehr vom Sprung in den Profifußball und Friedrich zog es zum Floridsdorfer AC in die österreichische zweite Liga. Weiterhin verließen Ilir Qela (SV Babelsberg), Marco Drawz (VfV Hildesheim) und Torwart Jannes Tasche (Ziel unbekannt) den Verein. Mit Tom Opitz absolvierte der einzig verbliebene Keeper zuletzt ein Probetraining bei Drittligist 1. FC Saarbrücken unter Ex-Havelse-Trainer Rüdiger Ziehl.

Allerdings war Florian Riedel, der Sportliche Leiter des TSV, schon sehr aktiv auf dem Transfermarkt. Mit Lucas-Johannes Ollek (20) wurde ein Torwart mit Stallgeruch zurückgeholt. Ollek, der die Jugend beim TSV durchlief, spielte zuletzt bei Landesligist Lindwedel-Hope. Bei den weiteren Neuzugängen lag der Fokus auf Talenten aus der näheren Region. Linksverteidiger Emre Aytun (23) und Mittelfeldspieler Silas Steinwedel (21) stammen aus Hannover. Beide sammelten zuletzt Regionalligaerfahrung beim VfV Hildesheim. In Kürze wird ein dritter Ex-Hildesheimer den TSV verstärken: Torwart Antonio Brandt steht unmittelbar vor der Verpflichtung. Brandt hat wie Torwart-Kollege Ollek eine Havelser Vergangenheit. Für den Sturm hat Riedel mit Luca Mittelstädt einen echten Knipser verpflichtet. Der traf für den VfL Oldenburg und Hagen/Uthlede in 59 Oberligaspielen 26-mal. Angreifer Nikky Gogouadze bringt vom Bremer SV Regionalligaerfahrung mit.

Pokal ohne Drittligisten

Auf den ersten Blick weckt der verstärkte Kader bei den Fans sicher Erwartungen. Der TSV selbst möchte 2023/24 eine ruhigere Saison erleben. Das scheint durchaus realistisch. Riedel konnte etliche Leistungsträger halten. Trainer Ferchichi kann seine erfolgreiche Arbeit somit fortsetzen. Die Aufstiegsfavoriten sind sicherlich andere, wie die Drittliga-Absteiger Oldenburg und Meppen oder Weiche Flensburg. Ein Ärgernis für diese Topteams kann der TSV aber sicher darstellen. Zudem ist die Konkurrenz im Niedersachsenpokal so machbar wie nie. Drei Siege und Havelse steht im DFB-Pokal. Drittligisten sind diesmal nämlich nicht vertreten. Ein kurzer Weg an den Geldtopf des DFB.

Die ersten Vorbereitungsspiele verliefen zwar sieglos, aber nicht hoffnungslos. Gegen die Regionalligisten Schalke 04 II (2:3), Hansa Rostock II (1:1) und den Drittligisten SC Verl (1:1) konnten die Garbsener nicht gewinnen. Hoffnungen machen die Auftritte aber allemal. Die Verantwortlichen haben in der Sommerpause ihre Hausaufgaben gemacht. Ernst wird es Ende Juli. Dann steht der 1. Spieltag auf dem Programm. Den Spielplan hat der Norddeutsche Fußballverband indes noch nicht veröffentlicht.

Stephan Gaube

Meister der Regionalliga Nord: Wolfsburger Rekordsieger, Lübeck mit bestem Punkteschnitt