3. Liga

Der Spitzenreiter kommt: SGD droht Engpass auf der Sechs

Ulm kommt mit "zwei Ausnahmespielern" nach Dresden

Der Spitzenreiter kommt: SGD droht Engpass auf der Sechs

Paul Will (re.) droht Markus Anfang (li.) und der SG Dynamo Dresden auszufallen.

Paul Will (re.) droht Markus Anfang (li.) und der SG Dynamo Dresden auszufallen. IMAGO/Hentschel

Erst am vergangenen Spieltag eroberte der SSV Ulm 1846 Fußball die Tabellenführung der 3. Liga. Diese gilt es gleich am Samstag (14 Uhr, LIVE! bei kicker) im direkten Duell bei Verfolger Dynamo Dresden, aktuell einen Punkt hinter den Spatzen auf Platz drei, zu behaupten. Dass die Dresdner Favoritenrolle vor einer Partie überhaupt angezweifelt wird, das hat Seltenheitswert.

"Ich habe bis jetzt immer nur die Aussage bekommen, dass wir in jedem Spiel der absolute Topfavorit sind und das Spiel gewinnen müssen", blickte SGD-Coach Markus Anfang zurück. "Das war mir damals egal, ist mir jetzt egal und interessiert mich grundsätzlich überhaupt nicht. Ich denke viel mehr daran, dass wir ein Heimspiel haben und dass wir vor unseren Fans die Aufgabe haben, ein dementsprechendes Spiel abzuliefern und eine gewisse Power auf den Platz zu bringen." Entfacht wird diese Power erneut von mehr als 30.000 Zuschauern im ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion. "Ob wir dadurch der Favorit sind, das weiß ich nicht. Aber es ist sicherlich kein Nachteil, zuhause zu spielen."

Erfolgreiche Standards auf beiden Seiten

Ein besonderes Augenmerk der Dresdner Spielvorbereitung lag auf den Standards. Vor allem über ihre "zwei Ausnahmespieler" in der Offensive, Leonardo Scienza (sieben Tore, elf Vorlagen) und Dennis Chessa (8/4) gelinge es den Ulmern immer wieder, "Freistöße und Standardsituationen zu ziehen - und da sind sie sehr gefährlich". So trafen sie zuletzt beim 2:0 über Sandhausen zweimal nach einer Ecke.

Allerdings lag der Fokus auch auf den eigenen Chancen nach ruhendem Ball. "Wir haben beides trainiert. Wir wissen auch aus dem Hinspiel, dass wir durch Standards Tore machen können." Beim 3:2 in Ulm resultierten alle drei Treffer aus einem Standard.

Personell muss Anfang neben den Langzeitverletzten Kyrylo Melichenko (Knieprobleme) und Stefan Drljaca (Muskelbündelriss) auch erneut auf Tom Berger verzichten, dem ein Schlag auf die Wade weiterhin Probleme bereitet. Paul Will verpasste das Training am Donnerstag krankheitsbedingt und Lars Bünning (Sprunggelenksverletzung) stand nach seiner Verletzung noch nicht im Teamtraining, wo Tobias Kraulich (Oberschenkelprobleme) wiederum erst am Donnerstag in Teilen einstieg. Bei allen drei Spielern soll kurzfristig entschieden werden. Kritisch könnte es besonders im Mittelfeld werden, wo mit Berger und Will beide etatmäßigen Sechser auszufallen drohen. "Wir hoffen, dass Paul dabei sein kann. Wenn nicht, dann müssen wir uns Gedanken machen, das haben wir im Training aber schon getan."

Kammerknecht vor weiter Länderspielreise

Claudio Kammerknecht wird dagegen noch sicher dabei sein, erst im Anschluss tritt Dresdens Außenverteidiger die weite Länderspielreise mit Sri Lanka an. "Grundsätzlich müssen wir das machen, wir haben eine Abstellungspflicht. Trotzdem hat er mit mir darüber gesprochen, weil er es gerne machen würde", erklärte Anfang. "Ich habe ihm gesagt: Wenn du das machen willst, dann mach das auch. Er soll einfach die Erfahrung machen, soll es mal mitnehmen."

Das Landespokal-Viertelfinale gegen Oberligist VFC Plauen (24.03., 14 Uhr) wird der 26-Jährige verpassen, bevor er am Dienstag vor dem Auswärtsspiel in Münster zurückkehrt. "Er hat mir auch gesagt, gegen wen er spielt, aber ganz ehrlich: Ich weiß es nicht mehr", schmunzelte Anfang. Die Südasiaten testen gegen Papua-Neuguinea und Bhutan. "Er hat selbst dabei gelacht, ich konnte dazu nichts sagen. Aber es sind zwei Länderspiele die der Junge machen kann - und da müssen wir ihm auch die Möglichkeit geben, ist doch klar."

dza

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